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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Benutzt diese Verbindung, um durch Gerta Schnee zu treffen. Der Dämon wird versuchen, zu entkommen; jede infizierte Seele ist ein potenzieller Wirt. Aber wenn ihr ihn einsperren könnt, diese Fluchtwege versperren könnt, dann wird er Schnees Schicksal teilen.«
    »Schnees Schicksal?«, wiederholte Talia.
    »Benutzt diese Verbindung«, flüsterte Gerta. »Indem ihr mich tötet, könnt ihr auch sie töten.«
    »Nein!« Danielle schüttelte den Kopf. »Die Herzogin hat uns hierher geschickt, damit Ihr uns helft, unsere Freundin zu retten – nicht, sie zu töten!«
    Bellum warf ihr einen finsteren Blick zu und richtete den Blick auf Veleris’ Stirnband, aber anscheinend war die Riesin noch nicht ausreichend verärgert, um die Kontrolle an Bellum übergehen zu lassen. Sie schaute Danielle an und sagte: »Eure Freundin ist besessen; Sklavin einer Macht, die Ihr immer noch nicht versteht. Es ist die einzige Möglichkeit, sie von ihren Qualen zu erlösen. Wie viel Zeit wollt Ihr noch mit sinnlosem Protest vergeuden? Wie viel Zeit, glaubt Ihr, hat Euer Sohn noch?«
    Danielle blieb ihr die Antwort schuldig. Ihren Sohn retten durch den Mord an Schnee?
    »Das kannst du doch nicht ernsthaft in Betracht ziehen!« Talia packte Danielle am Arm. »Ich werde nicht zulassen, dass du sie umbringst!«
    Danielle stiegen Tränen in die Augen. »Talia …«
    Talias Griff verstärkte sich. »Versuch nicht, es zu rechtfertigen!«
    »Schnee hat es gewusst«, sagte Gerta. »Deshalb hat sie mich gemacht, damit wir eine Waffe haben, die wir gegen sie benutzen können.«
    »Dann werden wir eben eine andere Waffe finden!« Talia schrie jetzt. »Als Danielles Stiefschwestern Armand entführt haben, haben wir ihn gerettet! Als die Meerjungfrauen Lorindar angegriffen haben, haben wir sie besiegt! Danielle hat der Wilden Jagd die Stirn geboten! Wir kön …«
    »Es tut mir leid«, unterbrach sie Veleris. »Je länger ihr wartet, umso länger leidet eure Freundin, und umso mächtiger wird der Dämon.«
    »Schneewittchen war in dem Moment tot, als der Dämon sie übernahm«, fügte Bellum hinzu. »Hört auf, die Dinge in die Länge zu ziehen, weil ihr zu selbstsüchtig seid, sie gehen zu lassen!«
    Talias Hand ging zum Stiefel.
    »Talia!«, sagte Danielle scharf. Als Talia aufsah, schüttelte Danielle den Kopf. Dachte Talia, sie hätte nicht gemerkt, dass bei den Waffen, die sie dem Troll übergeben hatten, ein Dolch gefehlt hatte?
    Langsam richtete Talia sich auf. »Wir werden einen anderen Weg finden, und wir finden ihn jetzt!«
    »Wie denn?«, fragte Bellum. »Denkt ihr, ihr könntet euch einfach hinsetzen und die Gesetze der Magie neu schreiben?«
    »Ihr seid doch sicher vor der Magie des Dämons!«, schrie Talia sie an. »Ihr könnt uns helfen!«
    »Wir mögen nicht anfällig für Versklavung sein«, entgegnete Veleris, »aber sterben können wir trotzdem, wie ihr an eurer Dryadenfreundin gesehen habt. Wir sind keine Soldaten, und wir werden unser Volk nicht für euch in den Tod schicken.«
    »Ist schon gut, Talia.« Gerta schluckte. »Ich habe gewusst, was auf mich zukommt. Ich habe meine Zukunft gesehen, und ich habe mich darauf vorbereitet.«
    Es lag etwas in ihrer Stimme, bei dem sich Danielle die Haare an Hals und Armen aufstellten. Mit einem beklommenen Gefühl in der Brust trat sie einen Schritt zurück. »Gerta …«
    »Noita hat gesagt, die Zukunft könnte geändert werden«, sagte Talia.
    »Und sie hatte recht.« Gerta hob den Kopf. »Es tut mir leid.«
    Gerta gestikulierte in Richtung Laterne, und geistesgegenwärtig ließ Danielle sich auf den Boden fallen, denn plötzlich schoss Feuer durch den Raum.

Kapitel 19
    Mit einem Satz zur Seite brachte Talia die Riesin zwischen sich und den Feuerstoß. Sie versuchte die Hitze zu ignorieren und schaute sich im Raum um. Wo war das Wasserfass der Riesin?
    Sie hörte, wie die Tür sich öffnete. Durch den Rauch und das Feuer sah sie Gerta im Tunnel verschwinden.
    Veleris klopfte die Flammen in ihren Haaren aus, während Bellum den ärgsten Brand auf dem Fußboden austrat. Danielle hatte sich den Umhang vom Leib gerissen und bedeckte damit, was von den Pergamenten noch übrig war.
    Jetzt begann auch der Vorhang zu brennen; orangefarbene Glut breitete sich über die Ränder aus. Der Dunkeling glitt zu ihm hin und verdünnte sich so, dass er den ganzen Vorhang bedecken konnte. Zischend erlosch die Glut.
    Bellum schnappte sich das Stirnband von Veleris. Ein Knurren hallte in ihrer Brust wider.

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