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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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begriffen, begannen die Karandeser sich wieder ihrem alten Glauben zuzuwenden. Die alten Altäre wurden aufs neue errichtet, die alten Rituale wiederaufgenommen.« Brador schüttelte sich. »Grauenvolle Riten«, murmelte er. »Entsetzliche!«
    »Greulicher als die Opferriten der Grolims?« fragte Garion mild.
    »Dafür besteht eine gewisse Berechtigung«, protestierte Zakath. »Es war eine Ehre, auserwählt zu werden, und die Opfer legten sich willig unter das Messer.«
    »Von denen, die ich kannte, keiner!« widersprach Garion.
    »Über Theologie können wir ein andermal diskutieren«, sagte Belgarath.
    »Erzählt weiter, Brador.«
    »Sobald die Karandeser von Mengha gehört hatten, pilgerten sie in Scharen nach Calida, um ihn zu unterstützen und sich auf die Seite der Dämonen zu schlagen. In den sieben Königreichen von Karanda hat es immer Untergrundbewegungen zur Erlangung der Selbständigkeit gegeben, und viele Hitzköpfe dort glauben, die Dämonen wären ihre Hoffnung, das Joch angarakanischer Unterdrückung abzuwerfen.« Er blickte den Kaiser an. »Das sollte keine Beleidigung sein, Eure Majestät.«
    »Ich habe es auch nicht als solche aufgefaßt, Brador«, versicherte ihm Zakath.
    »Natürlich bemühten sich die Kleinkönige von Karanda, ihre Untertanen davon abzuhalten, sich Mengha anzuschließen. Der Verlust von Untertanen ist für einen Herrscher immer schmerzlich. Die Armee – unsere Armee – war ebenfalls bestürzt über die Massen, die sich um Menghas Banner scharten. Sie versuchte, die Grenzen abzusichern, doch da sich ein Großteil der Streitkräfte mit Seiner Majestät in Cthol Murgos befand, reichten die Truppen in Karanda dazu nicht aus. Die Karandeser schlichen sich entweder um sie herum oder überwältigten sie durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit. Menghas Armee ist inzwischen millionenstark –
    zwar schlecht ausgerüstet und schlecht ausgebildet, aber eine Million ist eine große Zahl, selbst wenn sie nur mit Prügeln bewaffnet wäre. Nicht nur Jenno, sondern auch Ganesia ist völlig in Menghas Hand, und er ist dabei, Katakor zu erobern. Sobald ihm das gelungen ist, wird er ohne Zweifel nach Pallia und Delchin vorstoßen. Wenn man ihn nicht aufhält, steht er zur Erastidezeit vor den Toren von Mal Zeth.«
    »Bedient er sich bei diesen Feldzügen seiner Dämonen?« erkundigte sich Belgarath angespannt.
    »Nein, nicht direkt«, antwortete Brador. »Nach dem, was in Calida geschehen war, hatte er das nicht mehr nötig. Ihr Anblick allein genügte schon, die Tore aller Städte zu öffnen, die er bisher erobert hat – und mit erstaunlich wenig Einsatz an Waffen.«
    Der alte Mann nickte. »Das dachte ich mir. Ein Dämon ist sehr schwer wieder unter Kontrolle zu kriegen, wenn er erst Blut gekostet hat.«
    »Aber nicht die Dämonen sind das eigentliche Problem«, fuhr Brador fort. »Der Rest von Karanda ist von Menghas Agenten überlaufen, und die Geschichten, die sie erzählen, peitschen die bisher Neutralen schier zur Besessenheit auf.« Er blickte den Kaiser an. »Könnt Ihr Euch vorstellen, daß wir einen seiner Missionare in der karandesischen Kaserne hier in Mal Zeth erwischt haben?«
    Zakath blickte scharf hoch. »Wie ist er hineingelangt?«
    »Er gab sich als Unteroffizier aus, der auf Genesungsurlaub zu Hause war«, antwortete Brador. »Er ging sogar so weit, sich selbst eine Wunde zuzufügen, um seine Geschichte glaubhaft zu machen, und so, wie er die Murgos verwünschte, machte er es noch glaubhafter.«
    »Was habt Ihr mit ihm gemacht?«
    »Bedauerlicherweise überlebte er das Verhör nicht«, erwiderte Brador stirnrunzelnd. Er bückte sich, um ein Kätzchen von seinem Fußgelenk zu lösen.
    »Bedauerlicherweise?«
    »Ich hatte einiges Interessante mit ihm vor. Und ich nehme es ziemlich persönlich, wenn es jemand schafft, meiner Geheimpolizei zu entschlüpfen. Berufsstolz.«
    »Und was würdet Ihr raten?« fragte ihn Zakath.
    Jetzt begann Brador hin und her zu stiefeln. »Ich fürchte, es ist nötig, daß Ihr die Armee aus Cthol Murgos zurückruft, Eure Majestät. Ihr könnt nicht an zwei Fronten kämpfen.«
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage.«
    »Ich fürchte, wir haben keine Wahl«, gab Brador zu bedenken. »Die Hälfte der in Mallorea zurückgelassenen Streitkräfte besteht aus Karandesern, und ich bin überzeugt, daß wir uns bei einer Konfrontation mit Mengha nicht auf sie verlassen können.«
    Zakaths Miene verfinsterte sich.
    »Seht es so, Eure Majestät«, riet ihm

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