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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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sollten nicht mehr weitergehen.«
    »Doch«, widersprach Brogan. »Wir gehen weiter. Das ist die einzige Möglichkeit.«
    Vor uns tauchte eine Tür in der Wand auf.
    Sie bestand aus einem glanzlosen schwarzen Metall mit einem schwarzen Griff. Ich legte eine Hand darauf. Der Griff war eisig kalt. Ich zuckte erschrocken und angeekelt zurück, denn meine Hand fühlte sich an, als hätte ich sie in einen Eimer voller Maden gesteckt.
    »Was ist los?«, fragte Vincent.
    »Keine Ahnung. Hat sich eigenartig angefühlt. Unheimlich. Wie Insekten, die einem über die Hand krabbeln.«
    Brogan streckte die Hand nach dem Griff aus. Er schien die eisige Kälte nicht zu spüren. Er betätigte den Griff, öffnete die Tür. Ein Schwall eisiger Luft strömte uns entgegen. Sie roch sauer, nach verwesendem Fleisch, und ich wandte mich instinktiv ab. Ich sah, dass auch Vincent sich abwandte. Brogan jedoch schien nichts von dem Gestank zu bemerken. Er betrat den Raum. Ich hielt den Atem an und folgte ihm. Vincent bildete den Schluss.
    Wir gelangten in eine Kapelle. Vor uns standen Kirchenbänke, davor ein Altar. Alles war schwarz – die Wände, die Bänke, der Altar, selbst die Steinsäulen. An den Wänden waren Fenster mit Bleiverglasungen; auch sie waren in verschiedenen Schwarztönen bemalt, sodass ich kaum die Szenen erkennen konnte, die dargestellt wurden.
    Auf einer der Bänke saß ein Mann.
    Er wandte uns den Rücken zu, sodass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Er saß reglos da, und ich war nicht sicher, ob er unser Eintreten bemerkt hatte. Ich starrte auf seinen Hinterkopf und fragte mich, ob ich diesen Fremden überhaupt kennen lernen wollte … jemanden, der hier unten lebte, in dieser schwarzen Kirche.
    Brogan ging den Mittelgang hinunter zum Altar. Ich folgte ihm, während ich mich weiterhin misstrauisch umsah. Die Glasfenster zeigten Motive aus Schlachten zwischen Engeln und Dämonen.
    »Was ist das für ein Ort?«, flüsterte Vincent mir zu. »Es ist, als wäre hier etwas Schreckliches zu Hause, etwas Böses. Es ist überall. Man kann es deutlich spüren, kann es beinahe schmecken.«
    Ich nickte stumm.
    »Glaubst du, dass so etwas möglich ist? Kann ein Ort so vom Bösen durchsetzt sein, dass man es schmecken kann?«, fragte Vincent.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    Wir näherten uns dem Mann, der auf der Bank saß. Brogan ging an ihm vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Er starrte unverwandt auf den schwarzen Altar. Ich war ganz dicht hinter dem seltsamen Mann, starrte auf dessen Hinterkopf und sah alles in unglaublicher Deutlichkeit – die Haare, die Poren seiner Haut, ja, die Struktur der Haut selbst. Ich griff nach seiner Schulter.
    »Sei vorsichtig«, warnte Vincent hinter mir.
    Ich berührte den Fremden trotzdem. Er reagierte nicht. Langsam drehte ich ihn zu mir herum, sodass ich sein Gesicht sehen konnte. Es war das Gesicht eines Schweins, eines Tieres, irgendetwas Widernatürliches. Ich zuckte entsetzt zurück und bemerkte, dass der Mann eine Kampfmontur trug. Auf dem Namensschild über seiner Brusttasche stand SEALS .
    »Mein Gott!«, stieß Vincent entsetzt hervor. »Was ist mit ihm passiert?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte ich.
    »Und als Jesus einen Mann fand, der besessen war von Dämonen, vertrieb er die Dämonen, auf dass sie in eine Herde von Schweinen fuhren. Und so wurden die Schweine von Dämonen besessen, die einst die Seele eines Menschen beherrscht hatten«, rief Brogan vorn am Altar mit lauter Stimme. Er drehte sich nicht zu uns um, als er diese Worte rief und vor dem Altar niederkniete, doch die Worte waren an uns gerichtet.
    Ich eilte zu ihm. »Lass uns von hier verschwinden, schnell!«
    Ich packte Brogan bei der Schulter, doch er schüttelte mich ab, und ich stolperte rückwärts und prallte gegen Vincent. Brogan erhob sich, und ich sah zum ersten Mal, dass der Altar gar nicht leer war. In der Mitte der Fläche standen ein schwarzer Kelch und eine schwarze Metallschale mit schwarzen Oblaten darin.
    Brogan nahm den Kelch, setzte ihn an die Lippen und trank. Er schluckte hastig, und die schwarze Flüssigkeit lief ihm aus den Mundwinkeln und tropfte auf sein Hemd. Als er den Kelch geleert hatte, setzte er ihn auf dem Altar vor sich ab.
    Dann griff er nach der Schale mit den schwarzen Oblaten, nahm eine davon und legte sie sich auf die Zunge. Während er darauf kaute, drehte er sich um und starrte mich einen Moment an. Seine Blicke schienen mich zu

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