Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
Vom Netzwerk:
den Taschen behielt, doch auf seinem Unterarm unter der Hemdmanschette war eine eintätowierte panamaische Flagge zu sehen. Seine Schuhe wurden nass vom Wasser, das über den Hecküberhang spritzte.
    Vierzehn Besatzungsmitglieder der Sea Lion und das sechs Mann starke französische Kamerateam saßen an dem langen Tisch in der Schiffsmesse. In ihre Unterhaltungen mischte sich das leise Klappern von metallenem Geschirr.
    »Also, wenn wir morgen tauchen«, sagte Devereaux zu der versammelten Mannschaft, »möchte ich den amerikanischen Abenteurergeist einfangen. Das Wesen dessen, was es heißt, Amerikaner zu sein.«
    Die Mahlzeit bestand aus gegrilltem Marlin, den ein Mann der Besatzung an diesem Tag gefangen hatte. Jedes Besatzungsmitglied hatte seine eigene Angelrute ausgeworfen, und es kursierten Wetten, wer den größten Fang machte; der Sieger hatte die Ehre, das jeweilige Abendessen zu spendieren.
    Pierre Devereaux nahm einen Bissen von dem Fisch. »Wirklich schade, dass es keine Hamburger gibt, nicht wahr? Hamburger? McDonald’s? Der American Way of Life, hm?«
    »Offen gestanden, ich stehe mehr auf Burger King«, entgegnete Nat mit vollem Mund. Der Fisch war ziemlich zäh.
    Nat wollte noch mehr sagen, als plötzlich die Tür zur Messe geöffnet wurde.
    Seung Yi, der Chef des Meeresforschungslabors an Bord, platzte herein. »Ich glaube, wir haben etwas gefunden«, sagte er und schwenkte ein Blatt Papier.
    Captain Philip Smith ließ seine Gabel auf den Teller fallen und erhob sich langsam. Er zog die Augenbrauen hoch und blickte Yi erwartungsvoll an. »Und was?«
    »Möglicherweise haben wir es entdeckt«, antwortete Yi mit einem unsicheren Lächeln.
    Der Kommandant der Sea Lion wischte sich mit der Serviette über den Mund, knüllte sie zusammen und warf sie auf den Tisch. Er winkte in Richtung Tür. »Lassen Sie mal sehen.«
    Nat und Randy folgten dem Schiffsführer nach draußen und durch den engen Korridor in den Sonarraum. Devereaux und sein französischer Kameramann eilten hinterher. Sie mussten rennen, um nicht den Anschluss zu verlieren, während der Kameramann, eine Zigarette zwischen den Lippen, ein neues Band in die Kamera schob.
    Der Kontrollraum war klein und voller High-Tech-Ausrüstung. Bildschirme tauchten das Innere in ein eigenartig flimmerndes Licht. Die Korridorbeleuchtung erhellte das Zimmer, als Yi die Tür öffnete und eintrat, gefolgt vom Captain der Sea Lion und den beiden U-Boot-Fahrern Nat und Randy. Nat blinzelte, damit seine Augen sich schneller an das Halbdunkel gewöhnten.
    Die Navigations- und Ortungsanlagen im Sonarraum der Sea Lion waren das Herz des Schiffes. Neben dem konventionellen Radar und der Sonarausrüstung kontrollierte Yi ein LORAN C Navigationssystem, drei Satellitenverbindungen für Telefon und Fax, VHF , HF und normalen Funk. Die Wetterberichte, die alle fünfzehn Minuten aktualisiert wurden, landeten unmittelbar hier im Technikraum, während das GPS -System die genaue Position des Schiffes berechnete.
    Yi nahm hinter dem Terminal des Hauptcomputers Platz, unmittelbar unter einem großen Sonardisplay, das Nat an einen konventionellen Radarschirm erinnerte. Hinter ihnen drängten sich die beiden Franzosen in den kleinen Raum, der dadurch noch beengter wurde.
    »Ihre Zigarette!«, sagte Yi zum Kameramann. »Sie dürfen hier drin nicht rauchen.«
    Yi zeigte auf die Zigarette und wiederholte die Worte lautlos mit den Lippen.
    Pierre Devereaux nickte. Der Kameramann zuckte die Schultern, drückte die Zigarette unter der Schuhsohle aus und klemmte sich die Kippe hinter das rechte Ohr. Dann wuchtete er sich die Kamera auf die Schulter und begann zu filmen.
    Vor Nat leuchtete eine Reihe blauer Punkte vor schwarzem Hintergrund auf dem runden Sonarschirm. Die Punkte strahlten nach außen, wie die Speichen eines Fahrrads, doch ihre Gleichförmigkeit wurde durchbrochen von unregelmäßig verteilten leuchtenden Flecken. Eine einzelne Linie wand sich über den runden Schirm wie ein Uhrzeiger und erinnerte Nat an einen konventionellen Radarschirm.
    »Okay, ich glaube, wir haben etwas am Meeresboden gefunden.« Yi deutete auf einen anderen Schirm, auf dem ein computergeneriertes Gitter den Grund des Pazifiks überzog. »Diese Daten stammen ausnahmslos vom MR -1, das wir die ganze Zeit hinter uns herziehen. Es fängt die Signale auf, die vom Meeresboden reflektiert werden. Auf diese Weise erzeugen wir ein genaues Bild dessen, was unter uns liegt.«
    Nat spürte einen leichten Stoß

Weitere Kostenlose Bücher