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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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die  – wie auf einem verwitterten Holzschild zu lesen war  – zu Rancho Verde führte. Das glaubte ich erst, wenn ich es sah.
    Das Motorrad schlingerte holpernd hinter Sids aquamarinblauem Taxi her. Und, puh, es gab keine Möglichkeit, der dicken Staubwolke zu entkommen, die Sids Taxi aufwirbelte. Der leichte Geruch nach Zuckerwatte ließ mich vermuten, dass er die Wolke so groß machte, wie er nur konnte. Ich schloss meine Augen, um sie vor dem Dreck zu schützen, und vergrub mein Gesicht an Dimitris Rücken.
    Das Motorrad kam mit einem Ruck vor einer Reihe Holzhäuser zum Stehen. Vor uns lag, still und dunkel, die alte Westernstadt Moonshine Bart’s Old West Town. Auf der rechten Seite lag der Critter-Corner-Streichelzoo, erhellt von roten und weißen Lichterketten. Sie zogen sich über eine Holzbrücke, die aussah, als gehörte sie auf einen Spielplatz.
    Ich nahm meinen Helm ab. »Ist das Ihr Ernst, Sid?«
    Der Feenmann streckte seinen Kopf aus dem Fenster. »Am Streichelzoo vorbei zu dem Wildwestrestaurant.«
    Dimitri nahm meine Hand in seine. »Komm mit.«
    Parate strampelte in seinem Geschirr, als wir an glucksenden Hühnern, dem dicksten Schwein, das ich jemals gesehen hatte, und einem Gürteltier vorbeiliefen. Was für ein Zoo. Neben einem Seitenweg fiel Licht aus einer Reihe flacher Holzbauten. Auf der Weide dahinter wieherten Pferde. Mehr konnte ich nicht sehen. Außer einer bestimmten Hexe, die mit einer Taschenlampe in der Hand in der Dunkelheit auf uns zugeschossen kam. Ant Eater. Sie hatte schon öfter versucht, mich fertigzumachen  – und beinahe wäre ihr das auch gelungen. Das war, bevor ich für einen Überfall der Dämonen auf
den Hexenzirkel gesorgt hatte. Nicht dass es meine Schuld gewesen wäre, aber besonnenes, logisches Denken gehörte nicht zu Ant Eaters Stärken.
    »Bevor du etwas sagst …« Ich hatte keine Zeit, mich mit ihren Ringerqualitäten auseinanderzusetzen.
    Sie richtete den Strahl der Taschenlampe auf meinen Kopf und runzelte die Stirn, als er an meinem Ohr vorbeiglitt. »Was, zur Hölle, willst du?«
    Ich schluckte meinen Ärger hinunter und versuchte, die Sache positiv zu sehen. Zumindest hatte sie mir nicht sofort gegen ein Schienbein getreten. »Ich will zu meiner Großmutter.«
    Sie sah mich an, als hätte ich vor, die Frau aufzufressen. »Verpiss dich. Sie ist beschäftigt.«
    Gänsehaut breitete sich von dem Zeichen in meiner Handfläche bis hinauf über meinen Arm aus. Es fiel mir immer leichter, die Kraft wahrzunehmen, die von dem Zeichen ausging. Das war nicht gut.
    »Könntest du Großmutter nicht einfach sagen, dass wir hier sind?«, fragte ich und unterdrückte den Drang, meine Hand zu kratzen und an meinem Bein zu reiben.
    Ant Eater stemmte die Hände in die Hüften, und ein höhnisches Grinsen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. »Du hast genau zehn Sekunden Zeit, um loszulaufen  – nicht um zu gehen. Renn zurück zu deinem Motorrad, oder ich belege deinen mageren Arsch mit einem Zauber, der dich nach West-Texas zurückbefördert, bevor diese Stadt ebenfalls in die Luft fliegt.«
    »Hör gut zu«, begann ich, als mein Finger gegen etwas Hartes und Vibrierendes stieß. Ich richtete ihn auf Ant Eater, und sie sprang rasch zur Seite. Diese verflixte Hexe hatte versucht, mich heimlich mit einem Zauber zu belegen.
    Ich bewegte mich schneller als jemals zuvor, packte ihre Hände und drückte sie ihr auf den Rücken. »Leg dich niemals«  –
ich verstärkte meinen Griff  – »mit einer Dämonenkillerin an.« Ich verdrehte ihr die kleinen Finger, für den Fall, dass sie mich nicht richtig verstanden hatte.
    Ant Eater stöhnte auf. »Na, wenigstens zeigst du endlich mal, dass du Mumm in den Knochen hast.« Sie deutete mit einer Kopfbewegung auf den Feldweg hinter sich. »Geh schon.«
    Ich ließ sie los, und sie trat einen Schritt zurück und schüttelte ihre Hände, während sie den Blick auf mein Teufelszeichen gerichtet hielt. »Die dritte Hütte von rechts. Deine Großmutter braut irgendetwas Geheimes in der Badewanne zusammen.«
    Ich nickte. Das Kribbeln war stärker geworden. Es fühlte sich so an, als wäre mein gesamter Arm eingeschlafen. Dimitri legte mir die Hand auf den Rücken. Ich hatte das Gefühl, dass er etwas auf uns zukommen fühlte. Gott sei Dank ließ er mich die Sache auf meine Weise regeln. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu den Blockhütten.
    »Noch etwas«, brüllte Ant Eater und massierte sich ihre Finger. »Fasst den

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