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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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unserem Leben im Vordergrund stehen, sonst zerbrechen wir an den
    Anforderungen. Ich finde es wunderbar, dass du das endlich einsiehst. Ich habe mir
    tatsächlich schon Sorgen gemacht, dass du Ella zu viel Platzeinräumen könntest, obwohl sie nur deine Halbschwester ist.«
    Sörens Lächeln geriet so einnehmend wie immer, wenn er sie um den Finger wickeln
    wollte. Oftmals gemahnte Liv dieses Lächeln zur Vorsicht, aber in diesem Moment ließ sie sich bereitwillig darauf ein. Sie liebte Sören für seine Verführungskünste, die er in den letzten Jahren leider immer seltener einsetzte. In Gedanken ging sie schon die Verabschiedung von den Richards durch, denn sie würden eine redliche Ausflucht für ihr viel zu frühes Aufbrechen liefern müssen. Schließlich wollte Liv gern wieder eingeladen werden, Leidenschaft hin oder her.
    Zärtlich hauchte Sören einen Kuss auf die empfindsame Stelle unterhalb ihres Ohres.
    »Mehr Zeit füreinander als gemeinsames Ziel … dafür einen Preis zu zahlen, ist es ohne jeden Zweifel wert.«
    Bei der Nennung eines Preises zuckte Liv unwillkürlich zusammen. »Wovon sprichst du?«
    »Davon, dass ich mich aus meiner Verantwortung Ella gegenüber herauskaufen werde.
    Anstatt bei der Renovierung zu schuften, werde ich ihr die Handwerker bezahlen. Und wir können ihr natürlich einen Auftrag über die Agentur verschaffen, damit würden wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Mein Vater würde sich freuen, obwohl er mir gegenüber nichts in dieser Richtung erwähnt hat, und für Ella würde sich eine weitere
    Verdienstmöglichkeit auftun, wenn sie ihre Arbeit gut macht.«
    Liv befreite sich umgehend aus der Umarmung. Die Wut stieg ihr eisig in die Glieder und verbannte die Sommerwärme. »Du hast mich reingelegt«, klagte sie Sören an.
    Doch ganz gleich, wie scharf ihr Ton ausfiel, Sören ließ sich nicht abschrecken und legte sogleich wieder seine Hände auf ihre Schultern. Er wusste, dass er sie auch dieses Mal herumkriegen würde. Seine Spezialität, schon seitsechzehn Jahren. Liv wehrte sich nicht, als er sie an sich zog, ihre Lippen berührte wie ein vorsichtiges Anfragen, um sie dann mit seiner spielerisch leichten Art zu küssen. Dabei glaubte Liv ein Lachen aus dem Esszimmer zu hören.
    Vermutlich
    boten
    sie
    der
    Abendgesellschaft
    gerade
    das
    perfekte
    Unterhaltungsprogramm. Sei’s drum, immer noch besser, als wenn die Gastgeber eine
    Auseinandersetzung zwischen ihnen mitbekommen würden. Das war viel schädlicher für den Ruf.
    »Liebling, ich will dich doch nicht reinlegen, sondern die beste Lösung finden«, sagte Sören, dessen Stimme angenehm rau klang. So etwas gelang ihm quasi auf Knopfdruck.
    »Außerdem hatte ich meinem Vater ja versprochen, die Villa instand zu halten, was ich dann irgendwie aus den Augen verloren habe. Welche Rolle spielt schon Geld, wenn es um den heiligen Familienfrieden geht?«
    »Kommt darauf an, von wie viel Geld wir sprechen.«
    Die Antwort, die Sören ihr ins Ohr flüsterte, sorgte dafür, dass Liv ihm ein »Vergiss es«
    zuzischte, sich auf dem Absatz umdrehte und die Party verließ. Ohne Sören, der sich den verwunderten Fragen der Gastgeber würde stellen müssen. Dieser Abgang hatte ihr
    ausgesprochen gutgetan. Obwohl er nicht ihrer sonst so reservierten Art entsprach, stellte Liv fest, während sie nach wie vor den grässlichen Mustang vor der Villa anstarrte. Nur mit Mühe widerstand sie dem Bedürfnis, den Lack des Wagens mit ihrem Schlüssel zu zerkratzen. Sie würde sich an Ella auf eine andere Weise dafür rächen, dass sie ihr den Abend wegen dieser maroden Villa verdorben hatte.
    Die Haustür war angelehnt, und als Liv die Villa betrat, schlug ihr beißender Geruch von frischem Lack entgegen.
    Sie folgte den Klängen dieser elektronischen Musik
    samtKreischgesang, die ihr Sohn Konstantin ununterbrochen
    hörte. Der schlechte
    Geschmack lag eindeutig in der Johansen-Familie. Während sie diese Art von Musik unter Körperverletzung einordnete und einen weiteren Minuspunkt auf Ellas Liste eintrug, fand sie sich in der ehemaligen Bibliothek wieder, in der zwei Personen mit Mundschutz vor einer Höllenmaschine knieten und sich mit viel Handgefuchtel berieten. Als Erstes stellte Liv die Musik ab, dann holte sie tief Luft.
    »Konstantin, was zum Teufel treibst du hier?«, fragte sie zur Begrüßung.
    Ihr Sohn, der trotz seiner Schlaksigkeit ein eng anliegendes T-Shirt mit rot züngelnden Flammen und jeder Menge Totenköpfe trug,

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