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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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damit an. Ob es ihm passte oder nicht, er musste sich endlich eingestehen, dass Bernadette ihn von Anfang an getäuscht hatte, und zwar in so mancher Hinsicht. Nur das Warum war ihm immer noch nicht klar.
    »Ein kleiner Tipp, Bernadette: Wenn du weiterhin Zeit damit verschwendest, mich Demut zu lehren, werde ich dir nicht mehr lange zur Verfügung stehen. Du solltest es also nicht übertreiben.«
    »Lass das mal meine Sorge sein«, fauchte sie zurück, immer noch mit ihrem Handgelenk beschäftigt.
    Mit einem Achselzucken betrat Gabriel das Herzstück des Penthouses, in dem mehrere
    Wohnbereiche sowie eine großzügige Sitzlandschaft und eine offene Küchenzeile
    untergebracht waren. Bei seinem letzten Besuch hatte er kaum etwas von dem
    Einrichtungsstil mitbekommen. Nun wusste er zumindest, dass er nichts verpasst hatte – er mochte ihn nämlich nicht. Zwar war alles bis ins letzte Detail geschmackssicher ausgestattet, aber genau wie der Besitzerin fehlte auch diesen Räumen das Wesentliche: eine Seele. Wie anders war dagegen Ellas marode Villa mitihren altersschwachen, von Patina überzogenen Möbeln! Voller Leben und guter Laune.
    Augenblicklich fühlte Gabriel einen Stich, zum einen wegen der Situation, in die er Ella gebracht hatte, zum anderen, weil ihm klar wurde, um wie viel mehr er in dieses halb zu Tode gestylte Penthouse gehörte als in Ellas Heim. Er suchte ihre Nähe, weil sie reichlich besaß, wovon er mit jedem Atemzug mehr verlor. Aber tat er das wirklich nur deshalb oder war da nicht auch ein anderer Grund, der sich unbemerkt eingeschlichen hatte? Zumindest war es äußerst verdächtig, dass er nicht nur von ihrem Traum angezogen wurde, sondern auch am Tage ständig um sie herum sein wollte. Ella weckte etwas bislang Unbekanntes in ihm. Es fühlte sich an wie …
    »Hast du jetzt lange genug meine Einrichtung begutachtet?«, unterbrach Bernadette seinen Gedankengang in herablassendem Ton. »Oder hast du bloß den roten Faden verloren?
    Würde mich bei deiner Unbedarftheit nicht sonderlichüberraschen.«
    »Warum auch? Wenn es einen roten Faden in meinem Leben geben würde, dann wäre ich
    jetzt wohl kaum hier und müsste mich deiner Güte ausliefern.«
    »Willst du dich beschweren? Falls ja, dann solltest du dir vor Augen halten, dass ich dich zu nichts gezwungen habe. Ich habe dir lediglich eine Möglichkeit gezeigt, wie du deinem Leben endlich Geschmack abgewinnen kannst, nachdem du es doch als so unerträglich fade empfunden hast. Mehr habe ich nicht zu verantworten. Es war deine Entscheidung, einen Handel mit dem Inkubus einzugehen.«
    »Das leugne ich ja auch gar nicht. Aber wer weiß, ob ich es getan hätte, wenn ich geahnt hätte, wie schnell der Spaß vorbei ist.«
    Mit einem spitzen Finger fuhr Bernadette ihre Augenbrauen nach. »Das muss es ja nicht
    …«
    »Womit wir zu meinem eigentlichen Anliegen kämen:Dieser gottverdammte Inkubus wird
    immer gieriger!Nichts, was ich ihm anbiete, befriedigt seinen Hunger. Stattdessen schleicht er um mich herum wie ein ausgehungertes Raubtier und treibt mit seiner Anwesenheit Risse in den Traum, von dem ich zu nehmen versuche. Und jetzt dringt er sogar schon in meine Welt vor. Für dich mag es eine Lappalie sein, wenn sich der Splitter eines Traums
    materialisiert, aber für mich bedeutet es, dass ich die letzte Biegung vor dem Ende erreicht habe. Also, Bernadette, wenn du wirklich einen Fluchtweg kennst, dann nenn mir den Preis, und lass uns endlich handelseinig werden. Dem nächsten Traum entkomme ich vielleicht nicht mehr.«
    Bernadette verschränkte die Arme, wobei das geschundene Handgelenk zuoberst lag,
    sodass die Spuren seines hitzigen Temperaments deutlich zu sehen waren, wie Gabriel
    beklommen feststellte. Das Kinn hielt sie dräuend gesenkt. Konnte gut sein, dass er ihr lebend lieber war als tot, aber jetzt würde sie ihn erst einmal für seine Aufmüpfigkeit büßen lassen und ihm die Schranken aufweisen, die er leichtfertigerweise niedergerissen hatte.
    »Ist dir also plötzlich wieder eingefallen, dass du mich brauchst?«, bestätigte sie seine Vermutung.
    »Das habe ich niemals infrage gestellt.«
    »Nun, wenn das so ist, dann hast du sicher nichts dagegen einzuwenden, wenn ich jetzt wieder das Steuer übernehme, oder?«
    Gabriel blickte sie lediglich abwartend an.
    »Fein. Dann machen wir also da weiter, wo du mich vorher so grob unterbrochen hast. Und erst dann reden wir über den Inkubus.«
    Trotz seiner Abneigung spielte Gabriel mit

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