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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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Portal geflohen. Wenn sie sich bewegten, drehten sie sich nicht nach links oder rechts, sondern glitten zur Seite, so daß ihre Ausrichtung immer dieselbe blieb. Jedesmal, wenn sie das Ende eines Halbkreises erreichten, Tick-tack. Das betrachtete Kim als ein reichlich merkwürdiges Verhalten, selbst für so merkwürd i g e Krea turen.
    Pendel. Klicken. Tick-tack. Wie bei großen Uhren. Kim erinnerte sich jetzt, daß der Gute Magier Humfrey in jungen Ja h ren auf einer Tickzeckenfarm gelebt hatte und daß er ziemliche Probleme b e kam, als die Zecken mutierten und Unheil stifteten. Könnte es sein, daß einige dieser Zeckenirrläufer nie wieder eing e fangen worden waren und sich nun hier aufhielten? Und darauf warteten, wieder etwas anzustellen?
    Da blitzte die zweite Hälfte ihrer Idee auf. Vielleicht könnte sie die Tier ja dazu bewegen, für sie den Schlüssel ans Ziel zu bringen! Zu dem Schloß, an das sie selbst nicht herankam. Wenn sie doch nur wüßte, wie.
    Sie hielt den Schlüssel in der Hand. Was, wenn sie ihn durch das Loch warf und die Zecken darum bat, ihn für sie zu bewegen? Doch warum sollten sie sich damit abplagen – immer vorausg e setzt, daß die Biester sie überhaupt verstanden? Kim brauchte i r gend etwas, um sie dazu zu ermuntern. Es mußte eine solche Mö g lichkeit geben; denn das gehörte nun einmal zum Spiel.
    Nun zeigten alle Zecken vom Portal und seinem Schlüsselloch fort. Wenn sie die Viecher nun umdrehte? Wenn sie sie dazu bri n gen könnte?
    Wenn das die Tick-Zecken waren, wo waren dann die Tack-Zecken? Doch sie sahen alle gleich aus; es schien gar keine Tacks zu geben. Wo kamen die Tacks dann her? Von einer Tack-Farm hatte Kim noch nie gehört. Tatsächlich war das Tack bei einer Uhr nur die andere Seite eines Ticks. Waren die Tacks in Wirklichkeit nur umgedrehte Ticks? In diesem Fall handelte es sich bei den Wesen dort unten sowohl um Tick- als auch um Tack-Zecken.
    Das hört sich zwar verrückt an, machte aber kalauernden Sinn: Ticks konnten ihr vielleicht nicht helfen, Tacks dagegen wohl. S o fern sie diese nur dazu brachte, sich umzudrehen.
    Was hatte sie schon zu verlieren? Kim schob den Schlüssel durch das Loch im Wachs. Er schlüpfte hindurch und fiel auf den Boden des Sees.
    Sofort änderten die Zecken ihr Verhalten. Sie hörten auf, ziellos hin und her zu pendeln, und bewegten sich statt dessen auf den Schlüssel zu. Doch Kim wußte, daß sie ihn auf diese Weise nur in die falsche Richtung verschieben würden, nämlich fort von dem Schloß. Sie mußte die Richtung irgendwie umkehren.
    »Tick-Tack!« rief sie. Doch die Ticks beachteten sie nicht.
    Ihr fiel ein, daß niemand auf einen allgemeinen Anruf reagieren würde. Wenn jemand »Leute-Schmeute!« rufen sollte, würde sie ihn auch nicht beachten. Doch wenn er sie beim Namen oder bei ihrer Beschreibung anriefe, sah die Sache anders aus.
    »Fran-Tick!« rief sie. Keine Reaktion unter den Tick-Zecken. »Fantast-Tick!« Immer noch nichts. »Gigant-Tick!« Die Tick-Zecken hielten weiterhin auf den Schlüssel zu, und die erste von ihnen hatte bereits begonnen, ihn auf einen Graben zuzuschieben, den Kim nun in einiger Entfernung bemerkte. Sollte er dort h i neinfallen, wäre er für immer verloren!
    So kam sie nicht weiter, und es fielen ihr auch keine anderen möglichen Namen ein. Da begriff sie plötzlich, daß sie die Sache ja auch von der falschen Seite angegangen war: Humfrey hatte sich bereits mit diesen ganzen Ticks beschäftigt. Daher mußte sie sich mit jenen Ticks befassen, die Humfreys Aufmerksamkeit entga n gen waren.
    Kim zermarterte sich das Hirn. Sie sah eine Zecke, die ein wenig dunkler als die anderen aussah. Der Buchstabe auf ihrem Rücken war ein N.
    »Nekro-Tick!« rief Kim.
    Die Zecke hielt inne. Sie hatte sie identifiziert!
    »Nekro-Tack!« sagte sie. Und schon drehte die Zecke sich um und zeigte in die Gegenrichtung. Kim hatte es geschafft!
    »Nekro-Tack, schieb den Schlüssel!« rief sie.
    Die Tack-Zecke glitt seitwärts auf den Schlüssel zu. Dabei gab sie ein leises Klacken, und kein Klicken, von sich. Sie stemmte den Kopf gegen den Schlüssel und schob. Der bewegte sich in Ric h tung Schloß. Kim hatte den Ausweg gefunden – nun war das Schloß nicht mehr vor ihr sicher.
    Doch da kamen die anderen Ticks herbei, um in die Gegenric h tung zu drücken. Eins der Tiere verkeilte sich direkt vor dem Schlüssel, was diesen bremste. Dann baute sich die nächste Zecke hinter ihr in der Reihe auf, drückte

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