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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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blickten zum Nachbarstand hinüber, wo einige barbrüstige Nymphen saßen und lachend das Gebiß bleckten. Ein Mann kam gerade darauf zu. In der Hand hielt er einen Sack mit der Au f schrift ZAHN. Nada beschloß, der Sache lieber nicht weiter nac h zugehen.
    Dug hingegen schien von den Nymphen durchaus fasziniert zu sein. Seine Augen begehrten danach, immer wieder in diese Ric h tung zu huschen und seinen Kopf gleich mitzureißen. »Vergiß nicht, weshalb du gekommen bist«, murmelte Nada.
    »Was sind das für Geschöpfe?« fragte Dug.
    »Nymphen, natürlich. Weibliche Wesen, die fast hirnlos sind und nur für das Vergnügen des Augenblicks existieren.«
    »Aber was für ein Vergnügen!« hauchte er.
    »Wenn man es gern hirnlos hat«, stimmte sie zu.
    »Ja.« Er schien ihren Unterton nicht zu bemerken.
    »Das dürfte auch ziemlich genau deine Kragenweite sein«, b e merkte der Fee.
    Damit erregte er wieder Dugs Aufmerksamkeit. »Was geht dich das an, Err? Und überhaupt, was willst du für deine Lösung h a ben?«
    »Ich will nicht länger ein Objekt der Verkennung sein.«
    »Und dafür hast du keine Lösung?«
    »Meine Lösungen wirken nur bei anderen.«
    Dug überlegte. »Was ist das überhaupt für eine Verkennung, d e ren Objekt du bist?«
    »Die Leute bestehen darauf, mich als fröhliche Schwuchtel zu bezeichnen, obwohl ich, wie du deutlich sehen kannst, alles andere als fröhlich bin. Ich will endlich als das säuerliche Individuum a n erkannt werden, das ich bin.«
    »Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe. Du bist ein Fee, und deshalb nennen die Leute dich fröhliche Schwuchtel?«
    »Ganz genau. Ich habe keine Ahnung, weshalb die Leute gla u ben, daß alle Feen fröhlich sein müssen.«
    Dug schürzte die Lippen; er schien verborgenen Gedankengä n gen nachzuhängen. »Vielleicht ist das ein Problem, dem man be s ser aus dem Weg gehen sollte«, meinte er schließlich. »Wie schreibt sich dein Name denn genau?« Dug hätte es zwar auch am Schild ablesen können, doch aus irgendeinem Grund wanderte sein Blick gerade wieder zurück zu den Nymphen.
    »Eff Ee Ee. Ee Err Err.«
    »Versuch doch mal, es WEH zu schreiben.«
    »Das soll was ändern?«
    »Könnte sein.«
    Err blickte ziemlich skeptisch drein, und genauso fühlte Nada sich auch. Wie sollte eine derart belanglose Veränderung die Ei n stellung anderer Leute beeinflussen?
    »Na schön.« Er berührte das Schild, worauf sich die Buchstaben verschoben. Nun trug es die Inschrift WEH ERR.
    Da erschien wieder jemand am Stand. »Was verkaufst du da, Err?« fragte er ernst.
    »Nichts, was dich interessieren könnte, Klumphirn«, schnauzte Weh Err.
    »Was für ein knurriger Miesepeter!« sagte der Mann und ging d a von.
    Err gaffte ihm nach. »Das ist ja Magie!« hauchte er.
    »Richtig«, bestätigte Dug. »Jetzt wissen die Leute, daß du nicht fröhlich bist. Wie steht es jetzt mit unserer Lösung?«
    Err machte eine wegwerfende Bewegung.
    »Nehmt euch irgendeine Flasche.«
    Nada suchte sich eine hübsche Karaffe mit purpurfarbenem El i xier aus, nahm den Stopfen heraus und goß sie in den Eimer. Als sie die Karaffe auf den Tisch zurückgestellt hatte, füllte sie sich von allein auf. Sie schob den Stopfen wieder hinein. »Danke, Err«, sagte sie.
    »Das habt ihr euch verdient«, erwiderte der Weh mißmutig.
    Nun machten sie sich auf den Rückweg. Als sie an das Schloß der Königin Klon gelangten, wichen sie aus – und fanden sich prompt in einem Schneesturm wieder. Nada hatte vergessen, ihre Stiefel und die Decke mitzunehmen, und sie fror plötzlich wieder.
    »Versuch es doch mal mit einem Tropfen von der Lösung«, schlug Dug vor.
    Nada tauchte den Finger in den Eimer und schnippte einen Tropfen der Flüssigkeit auf den Schnee. Sofort legte sich der Sturm, und ein freier Weg öffnete sich vor ihnen. Die Lösung wirkte!
    »Du begreifst langsam wirklich, wie die Dinge hier funktionieren, Dug«, sagte sie beeindruckt.
    »Na ja, eine rasche Auffassungsgabe hatte ich schon immer«, meinte er. »Nachdem ich die Regeln des Unsinns erst einmal be g riffen hatte, mußte ich sie nur noch anwenden.«
    Das stimmte offenbar. Er war zwar jung, arrogant und Mund a nier, hatte aber auch seine Vorzüge.
    Sie kehrten in das Dorf Isthmus zurück. »Wir haben die L ö sung«, verkündete Dug. »Wo ist das Schiff?«
    Der Älteste führte sie nach Süden zum Hafen. Dort lag das böse Schiff vor Anker. Mit riesigen Lettern war der Name an Bug und Heck gemalt: BIGOTTERIE.

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