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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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Von dem Hochsitz am Waldrand, hat man mit einem guten Fernglas einen umfassenden Einblick in das Geschehen.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Allem Anschein nach hast du Alexanders Vertrauen in vollem Umfang zurück gewonnen. Gratuliere.“
    „Ich kann nicht sagen, dass ich auf das, was du gestern angerichtet hast, stolz bin. Ich dachte, wir hätten eine klare Vereinbarung.“
    „Und wie soll die aussehen?“
    „Ich bringe dir das Buch und du lässt dafür Alexander in Ruhe.“
    Heyder schüttelte den Kopf. „An eine derartige Absprache kann ich mich leider nicht erinnern, Liebes.“
    „Drücken wir es anders aus: Ich habe eine gewisse Ehrlichkeit von dir einfach vorausgesetzt, aber diesmal habe ich mich wohl in dir getäuscht.“
    Heyder lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür, die zu Doros Büro führte. Er verschränkte die Arme vor der Brust. Seine ganze Haltung verriet, er dachte gar nicht daran, den Weg für sie freizugeben. „Du solltest diese Angelegenheit sportlicher nehmen. Du hast mir einen interessanten Tipp gegeben und ich bin ihm nachgegangen. Warst du etwa tatsächlich so blauäugig zu glauben, ich würde mich höflich bedanken und das war´s?“
    „Nein, aber deine sportliche Vorgehensweise trägt nicht unbedingt zur Vertrauensbildung zwischen mir und Alexander bei. Wärst du jetzt bitte so freundlich und würdest mich an meinen Arbeitsplatz lassen?“
    „Natürlich, sobald wir dieses Gespräch beendet haben. Und ich kann dir versichern, das Meiste habe ich bereits gesagt.“ Er legte demonstrativ eine Hand auf die Klinke. „Ich möchte, dass du dir eine Kleinigkeit, ein für alle Male, ins Gedächtnis rufst, es ist mir völlig egal, ob – und auch wie - du Maars Vertrauen gewinnst. Für mich zählt nur das Arcanum Daemonum , denn mit diesem verdammten Buch steht und fällt die Vision von meiner Welt. Und ich würde meine hochgesteckten Ziele nur höchst ungern begraben, bloß weil mein Personal sich in irgendwelchen spätpubertären Gefühlsquerelen verstrickt hat. Also bitte, tu endlich, was ich dir sage und beschaffe mir das Buch. Im Gegenzug gebe ich dir mein Wort, dass es deinem Vater weiterhin gut geht, wenn du meinen Wüschen nachkommst.“
    „Und wenn nicht?“
    „Das hatten wir doch alles schon. Zwing mich nicht deutlicher zu werden.“ Er trat zur Seite, um Doro den Weg freizumachen. „Ach, noch etwas“, sagte er, als sie sich auf gleicher Höhe befanden, „Meine Geduld ist zu Ende. Ich gebe dir vierundzwanzig Stunden.“ Er warf einen Blick auf seine weißgoldene Armbanduhr. „Das heißt, morgen Vormittag um spätestens neun Uhr befindet sich das Arcanum Daemonum in meinem Besitz, sonst kann ich für nichts mehr garantieren.“ Heyder machte keine Anstalten, ihre Antwort abzuwarten. Er ging in sein Büro und schloss die Tür.
    Doro ließ sich auf den gepolsterten Ledersessel hinter ihrem Schreibtisch fallen und vergrub dasGesicht in ihren Handflächen. Die Dunkelheit half, ihre Gedanken zu ordnen. Sie musste sich endgültig eingestehen, ganz gleich welchen Weg sie zukünftig verfolgte, er würde ihr Leben nachhaltig verändern. Nur eines stand unumstößlich fest, am Ende musste sie ein Opfer bringen.
     
    Alexander erwachte mit der Morgendämmerung. Er hielt die Lider geschlossen, während seine Hände seinen Leib abtasteten. Erleichterung durchflutete ihn, als er feststellte, dass alles so war, wie es sich gehörte. Er richtete den Oberkörper auf und betrachtete sein Abbild in dem barocken Wandspiegel, der an der gegenüberliegenden Wand des Bettes hing. Marbas hatte Gelals und damit auch seine Wunden geheilt, trotzdem blieb die schonungslose Erkenntnis, dass er sich keine weiteren Fehler leisten durfte. Er schlug die Daunendecke bei Seite und sprang aus dem Bett. Nackt schritt er den Flur entlang zu seinem Arbeitszimmer. Er achtete nicht auf die Scherben vor den Bücherschränken, die sich in seine Fußsohlen bohrten und unschöne Blutflecken auf dem hellen Orientteppich hinterließen. Seine ganze Aufmerksamkeit gehörte dem Buch der Geheimnisse . Bisher hatte er angenommen, zwischen all den anderen Beschwörungsbüchern wäre es am sichersten versteckt, doch nach Heyders Eindringen, war er sich nicht mehr sicher.
    Alexander stand vor dem letzten Schrank. Obwohl auch hier die Glasscheiben zerbrochen waren, öffnete er die beiden Türen. Macht der Gewohnheit. Du wirst menschlich, ob es dir gefällt oder nicht , dachte er.
    Zielsicher griff er in das Regal und

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