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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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sehen zu müssen.
    „Ja. Ich“, gab sie kleinlaut zurück und legte schützend eine Hand vor ihre Augen.
    „Und, was machen Sie hier?“, fragte er.
    „Könnten Sie bitte die Taschenlampe aus meinem Gesicht nehmen. Sie blenden mich.“
    „Natürlich. Entschuldigung, Frau Bergmann“, Alexander knipste die Lampe aus, „Könnten Sie mir trotzdem erklären, warum Sie im Dunkeln um mein Haus schleichen?“
    „Ich…“, setzte Doro an, wurde jedoch von der zweiten männlichen Stimme unterbrochen.
    „Gibt´s ein Problem?“
    „Nein, alles in Ordnung“, blockte Alexander seinen Gesprächspartner ab, dann wandte er sich wieder Doro zu. „Also, was machen Sie hier?“
    „Können wir das vielleicht drinnen besprechen? Ich bin durchnässt und mir ist ziemlich kalt“, entgegnete sie.
    „Na, schön.“
    „Danke.“
    Doro folgte Maar ins Haus. Drinnen nahm er ihr den Rucksack ab und warf ihn auf ein pompöses Biedermeiersofa, das den Eingangsbereich dominierte. Er schloss die schwere Holztür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Eine ganze Weile stand er wortlos vor ihr und betrachtete sie mit merkwürdig forschendem Blick. Zuerst war es nur eine vage Vorahnung gewesen, doch je länger Alexander sie betrachtete, desto mehr konnte sie beschwören, dass er mit ihrem Erscheinen gerechnet hatte. Ihre Augen wanderten zu dem zweiten Mann. Der hatte auf dem Sofa Platz genommen und war gerade dabei, ihren Rucksack ordentlich gegen die Rückenlehne zu stellen.
    Alexander lächelte. „Was verschafft mir denn nun die Ehre Ihres Besuchs?“, fragte er höflich.
    Doro hob verunsichert die Schultern. „Ich wollte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie Ihr Wort gehalten haben.“
    Alexanders Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten, diesmal ehrlichen Lächeln. „Vielen Dank. Und weiter?“
    „Nichts weiter. Das war schon der ganze Grund, warum ich hergekommen bin.“ Sie warf einen flüchtigen Blick auf Alexanders Besucher. Er lümmelte bequem auf dem Sofa und schien amüsiert die Szene zu beobachten, die sich gerade vor ihm abspielte.
    „Und warum verstecken Sie sich dann vor mir?“, wollte Alexander wissen.
    Die Angelegenheit war ihr entsetzlich peinlich. Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Nicht mehr lange und ihr Gesicht würde rot werden.
    „Ich habe mich nicht vor Ihnen versteckt. Ich habe einen Spaziergang gemacht. Unterwegs bin ich vom Nebel überrascht worden. Dann habe ich die Lichter der Mühle gesehen und mich daran orientiert. Schließlich wollte ich mich nicht im Moor verirren.“
    Alexander Maar grinste. Anscheinend überzeugte ihn ihre Erklärung wenig.
    „Sie glauben mir nicht, oder?“, wollte Doro wissen.
    „Ich glaube prinzipiell nicht, Frau Bergmann.“
    „Scheren Sie sich doch zum Teufel, Maar!“
    Maar zögerte.„In Ordnung, Frau Bergmann. Ich habe mich Ihnen gegenüber, sagen wir mal, etwas unglücklich benommen. Dafür bitte ich Sie in aller Form um Entschuldigung. Und auch für meine mangelnde Gastfreundschaft“, er lächelte, „Darf ich Ihnen eine Tasse heißen Tee anbieten?“
    „Nein, danke. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber ich möchte lieber gehen.“
    „Und wie kommen Sie nach Hause?“, fragte er ruhig.
    „Tun Sie doch nicht so, als würde Sie das wirklich interessieren.“
    Alexander Maar machte eine Geste des Bedauerns. „Doch. Denn ich möchte nicht, dass Sie heute noch einmal bei Nacht und Nebel draußen herumirren.“
    Doro sah auf die antike Standuhr, die dem Biedermeiersofa zwischen zwei Türen gegenüber stand. „Das werde ich auch nicht“, gab sie zurück, „Falls Ihre Uhr die korrekte Zeit anzeigt, fährt in einer Stunde der letzte Bus nach Kirchbronn.“
    Der andere erhob sich und trat ihr entgegen. „Wenn Sie möchten, kann ich Sie gern mitnehmen. Kirchbronn liegt auf meinem Weg. Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle. Thomas Heyder.“
    Doro musterte ihr Gegenüber. Er war annähernd so groß wie Maar, mit sportlich wirkender Figur und in einen eleganten, dunklen Anzug gekleidet. Sein Gesicht hatte weiche, geradezu knabenhafte Züge, doch das täuschte nicht darüber hinweg, dass in seinen steingrauen Augen etwas Verschlagenes lag. Obwohl ihr Heyder unsympathisch war, reichte sie ihm die Hand. Objektiv betrachtet, war momentan alles besser als in ihrem durchgefrorenen Zustand noch lange durch die Kälte zu laufen und an einer zugigen Haltestelle auf den Bus warten zu müssen.
    „Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen. Ich heiße Dorothea

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