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Dämonenfalle Rom

Dämonenfalle Rom

Titel: Dämonenfalle Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Horror-Oma.
    »Und was?«
    »Dieser Name Scorpio ging mir nicht aus dem Sinn. Ich bin davon ausgegangen, daß es Literatur über ihn geben muß und ließ mich in eine Bücherei fahren.«
    »Haben Sie etwas entdeckt?«
    Lady Sarah nickte heftig, daß ihre zahlreichen Modeschmuck-Ketten heftig gegeneinanderklirrten. »In der Tat habe ich etwas gefunden. In einem Buch über die Christenverfolgung wird der Name Scorpio sehr oft erwähnt. Wenn man den Berichten trauen kann, muß er ein gewalttätiger Mensch gewesen sein, der einfach nicht zu töten war.«
    »Aber er ist gestorben?«
    »Ja, er wurde verbrannt, als Nero Rom in Flammen legte. Das stand dort geschrieben. Und dieser mörderische Brand ist auch die letzte Spur, die wir von Scorpio haben.«
    »Bis auf die Köpfe.«
    Die Horror-Oma schüttelte den Kopf. »Kind, es ist noch nichts bewiesen. Wir können es nur annehmen.«
    »Ich glaube fest daran, denn auch ich habe überlegt. Ich sah den Schatten in meinem Traum, und er trug ein Schwert bei sich. Ein kurzes Schwert, mit dem man auch Köpfe abschlagen kann…«
    »Denk bitte nicht an so was, Glenda.«
    »Ich kann nicht anders. Nach dieser Entdeckung drängt sich mein Traum immer wieder hoch.«
    Mrs. Goldwyn nickte. Sie konnte Glenda verstehen. Ihr wäre es sicherlich auch so gegangen, wobei sie sich insgeheim die Frage stellte, was noch alles passieren würde.
    Eine Nacht hatten sie zu überstehen, bis John Sinclair da war, dann konnte er sich um den Fall kümmern, wobei die alte Dame hoffte, daß auch Suko mit von der Partie war.
    »Vielleicht versuchst du, ein wenig zu schlafen?« schlug Sarah Goldwyn vor.
    »Und die Träume?«
    Es war nicht von der Hand zu weisen, was Glenda da gesagt hatte. Ja, ihre Träume. Sie würden zurückkehren, daran glaubte sie fest. Vielleicht noch intensiver und brutaler.
    Ein paarmal schluckte sie und wischte über ihre feuchte Stirn. Sie wollte es nicht zugeben, doch sie hatte Angst, und auch Lady Sarah stellte dies fest.
    »Wenn es dich beruhigt, Glenda, dann verbringe ich die Nacht hier in deinem Zimmer.«
    »Das kann ich nicht annehmen«, erwiderte sie schnell, meinte es jedoch halbherzig, und das merkte auch die alte Dame.
    »Keine Bange, Kind, ich bin Kummer gewöhnt. Der Sessel ist breit genug, ich werde mich darin zusammenrollen wie eine Katze und auch Schlaf finden. Aber zuvor muß ich etwas essen. Im Gegensatz zu dir habe ich Hunger. Ich bleibe im Hotel und bin in einer halben Stunde spätestens wieder zurück.«
    »Gut…«
    Lady Sarah stand auf, lächelte Glenda zu und verließ den Raum. Die Tür verschloß sie behutsam.
    Tief atmete Glenda Perkins aus, als von Lady Sarah nichts mehr zu hören war. Nie hätte sie gedacht, daß ihre Romreise, auf die sie sich wirklich so gefreut hatte, auf diese Art und Weise enden würde. War es vielleicht ein böses Omen, daß sie mit John Sinclair und Suko zusammenarbeitete? Sie geriet zwangsläufig in den Dunstkreis ihrer Gegner und wurde auch nicht verschont, wie sie in der Vergangenheit bereits am eigenen Leibe hatte erfahren müssen.
    Allein lag sie im Zimmer.
    Draußen war die Dämmerung inzwischen verschwunden, sie hatte der Dunkelheit weichen müssen. Der Raum besaß einen kleinen Balkon. Er führte nach vorn, zur Via Veneto, auf der es auch in den frühen Abendstunden kaum ruhiger wurde. Glenda hörte das Hupen der Autos, eine Leuchtreklame glitt bis zu ihrem Fenster hoch und warf einen violetten Schein über den Balkon, der auch die Scheiben durchdrang und sich geisterhaft in den hellen Gardinen fing.
    Die junge Engländerin lag angezogen auf dem Bett und hatte ihren Kopf so gedreht, daß sie den Schein beobachten konnte. Im Zwei-Sekunden-Rhythmus kehrte er zurück, und für Glenda hatte er etwas Unheimliches an sich.
    Als sie auf dem Gang draußen Schritte hörte, erstarrte sie regelrecht. Auch vernahm sie Stimmen. Sie unterhielten sich in der französischen Sprache und klangen ab, als die Schritte nicht mehr zu hören waren. Glenda atmete auf. Sie schalt sich selbst eine Närrin, daß sie so überreizt reagierte, und beschloß, in den nächsten Minuten vernünftiger zu sein. Vielleicht sollte sie auch Lady Sarahs Ratschlag annehmen und die Augen schließen. Möglicherweise konnte sie einschlafen, auch ohne Träume.
    Glenda versuchte es. Sie lag still wie eine Puppe auf dem Bett und hatte die Hände vor der Brust verschränkt. Wenn die Geräusche von der Straße ein wenig abgeklungen waren, wurde es so still, daß sie

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