DÄMONENHASS
Sand und Kies warfen sie ihre Kleidung von sich, ließen sich darauf niedersinken, und sie führte seinen zuckenden Stachel in ihr Fleisch ein. Sie wusste, wie es sein würde, aber sie ergab sich, wie sie es seit dem ersten Mal getan hatte. Aber da Glina ihn von Anfang an dazu verleitet hatte, konnte sie sich kaum beschweren. Schließlich war er ein Mann, und wenn er sie ausfüllte, dann füllte er auch die Einsamkeit in ihr aus.
Das erste Mal ...
... Das war geschehen, als er wieder auf den Beinen gewesen war, vielleicht fünf oder sechs Sonnaufs, nachdem ihr Vater ihn aus dem Fluss gerettet hatte. Glina hatte seine Wunden gesäubert und gepflegt, ihn gefüttert und sich überhaupt um Nestor gekümmert. Und sie hatte ihn in ihren Armen gewiegt, als er im Fieber seltsame Namen gerufen hatte, seine Leidenschaft unbekannten Menschen entgegengeschrien und bitterlich über sonderbaren Kummer und eigenartige Enttäuschungen geweint hatte. Ungeachtet dessen, was Brad Berea jetzt von ihm behauptete, hatte einst ein heißes Feuer in Nestor gebrannt. Aber als das Fieber von ihm wich, war das Schweigen gekommen, und eine Zeit lang hatte in seinem Blick nur Leere gelegen.
Binnen Kurzem war er wieder zu Kräften gekommen und ging willig an die Arbeit. Er ging mit einer Armbrust auf die Jagd, fischte, wusste eine Axt zu führen und trug klaglos Holz und Wasser. Zweimal pro Woche badete er im Fluss, und Glina sah ihm heimlich dabei zu. Er war groß und brachte ihr Inneres in Aufruhr.
Als sie sechzehn gewesen war, also vor drei Jahren, waren die Bereas nach Zwiefurt gegangen. Brad brauchte neue Werkzeuge, ihre Mutter wollte ein neues Kleid, neue Töpfe, neue Pfannen haben, Glina wollte sich nur umsehen und gesehen werden. Vielleicht erkundigte sich ein Jüngling nach ihr und kam dann zur Hütte hinaus, um sich mit ihr zu treffen. Eine vergebliche Hoffnung, denn schon damals hatte sie gewusst, dass sie keine Schönheit war. Ihrem braunen Haar fehlte der Glanz, die Nase war zu groß und ihr Hintern zu dick. Als Kind war sie oft in Zwiefurt gewesen und hatte dort die vielen hübschen Mädchen gesehen.
Damals, als sie sechzehn war, hatte gerade ein junges Paar geheiratet. Es hatte ein Fest gegeben, Musik hatte gespielt, Gelächter hatte die Luft erfüllt und abends sollte es Tanz und Trunk geben. Ein alter Freund ihres Vaters hatte gesagt, dass sie die Nacht über bleiben konnten. Nun ja, Brad Berea wusste, wie man trank und wie man tanzte, und er hatte gesehen, wie sehr Irma es nötig hatte. Es schien nur gerecht zu sein.
Aber während Brad und Irma zur wilden Musik umeinanderwirbelten, war Glina ... ebenfalls fortgewirbelt worden. Ein Zigeunerknabe hatte seinen Wein mit ihr geteilt und war mit ihr hinter einen Baum gegangen, dessen Äste niedrig hingen. Mittlerweile wusste sie nicht einmal mehr, wie er ausgesehen hatte. Aber damals war er der hübscheste Junge des Dorfes gewesen, und im Unterschied zu Nestor hatte er genau gewusst, was er zu tun hatte. Sein Mund hatte ihr die Luft aus den Lungen gesogen, und dann hatte er ihre Röcke angehoben und war geschwind wie ein Aal in sie geschlüpft. Danach ... war er so rasch verschwunden, wie er gekommen war. Bis auf Glina – und den Jungen natürlich – hatte niemand je etwas davon erfahren, aber seither hatte sie fast jede Nacht von ihm geträumt – bis Nestor kam. Und dann hatte sie von Nestor geträumt.
Eines Tages war ihr Vater auf der Jagd, ihre Mutter wusch Kleidungsstücke und lagerte Gemüse ein, und Glina hatte ihre Arbeiten in der Hütte erledigt und war zum Fluss gegangen, wo Nestor gerade fischte. Sie hatte absichtlich ein kurzes Kleid getragen und die Bluse um die Hüfte hochgeknotet. Und sobald sie außer Sichtweite der Hütte war, hatte sie die oberen Knöpfe ihrer Bluse geöffnet, um die Kurven ihrer weichen Brüste freizulegen.
Sie hatte sich neben Nestor gesetzt, dann hatte sie ihr Kleid umständlich hochgeschoben, damit die Schenkel zu sehen waren. Dann hatte sie mit ihm gesprochen und dabei seinen Kopf herangezogen und seinen Blick auf ihren Ausschnitt gelenkt. Und er hatte sie angesehen. Etwas hatte in seinem Blick gestanden, das sie nicht hatte benennen können. Aber auch als sie mit ihm sprach und die Hand auf seinen Schenkel gelegt und leicht gedrückt hatte, war seine Aufmerksamkeit jedes Mal, wenn sie geschwiegen hatte, wieder zum Fluss und seiner Angel zurückgewandert.
Schließlich hatte Glina sich entschlossen ausgezogen, war in den Fluss gewatet
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