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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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es gab niemanden, der ihm nahestand!) schon immer gut mit Wölfen und Hunden hatten umgehen können. Als er noch ein Kind war, da waren die Wildhunde aus den Wäldern gekommen, um mit ihm zu spielen; gezähmte Wölfe und ›Wachhunde‹ wie dieser hier hatten die wildeste Zauserei geduldet, ohne ihn anzugehen; die wilden Wölfe in den Hügeln waren ihm vorsichtig, aber ohne Bosheit, aus dem Weg gegangen.
    Er hatte sich nie etwas dabei gedacht. Er dachte sich auch jetzt nichts dabei. Tatsächlich sah er die freundliche Haltung des Wolfes als einen dummen Fehler des Tieres an. Er war ja kein Szgany. Er war Lord Nestor! Aber er war allein, und die anderen waren viele, und sie waren sicher schlauer als ihr zahmer Wolf.
    Er lief weiter ...
    In der Nacht verschwendete er reichlich Zeit mit Schlafen, mit dem Umgehen von Hindernissen und damit, in dem ein oder anderen Sumpf stecken zu bleiben und sich wieder herauszukämpfen. Aber zwischen den Bäumen erspähte er die Berge, die sich schwarz vor dem dunkelblauen Himmel und den eisig blauen Sternen erhoben und immer näher rückten – genau wie die Morgendämmerung.
    Als der Wald lichter wurde und sich im Hügelland verlor, rastete er ein wenig, spähte über die Sonnseite und entdeckte das erste blasse Morgenlicht am Horizont. Bis zur echten Dämmerung würde es noch Stunden dauern und weitere Stunden bis zum wahren Sonnauf, aber der Anfang war gemacht. Nestor fürchtete die Sonne nicht: Es gehörte zu seinen Absonderlichkeiten, dass die Sonne keine Macht über ihn besaß. Sein Flieger hatte dieses Glück nicht gehabt. Das ... verwirrte ihn ein wenig, aber es war eben so, wie es war.
    Ihm war, als erinnere er sich an einen Pass im Gebirge. Doch wo genau? Im Osten oder im Westen? Er meinte, er läge im Osten. Aber als er einem alten, halb vertrauten Pfad durch das Hügelland folgte ...
    ... erklang über ihm ein Geräusch und er spürte sogar Bewegungen vor sich – graue Schatten im grauen Morgenlicht, das der Nacht noch näher war als dem Tag! Nestor eilte mit langen Schritten durch einen sich vom Boden erhebenden Nebel, der wie ein wallendes Leichentuch um seine Knöchel waberte. Zu seiner Rechten lag der Wald, und links von ihm erhob sich das Hügelland zum Grenzgebirge. Aber oben, wo der Weg steil anstieg, ragte ein riesiger, grauer, unheimlicher Umriss über den Rand eines Steilhangs, der gegen den dunkelblauen Himmel nickte und hin und her schwankte. Aus einem keilförmigen Kopf am Ende eines langen, schmaler werdenden Halses durchmaßen stumpfe, leblose Augen die Nacht. Ganz unverkennbar ein Flieger! Er saß auf einem hervorragenden Abflugplatz und wartete, was nur eins bedeuten konnte: Irgendwo weiter unten streifte sein Vampirmeister, ein Lord oder Offizier der Wamphyri, durch die Nacht!
    Nun herrschte zwar im Augenblick Nacht, aber der Morgen dämmerte rasch herauf. Der Halter der Bestie musste sicher bald zurückkehren. Wenn er nicht schon hier war ...
    Nestor wollte sehen, ohne gesehen zu werden, wollte erfahren, ohne dass andere von ihm erfuhren, und so trat er noch leiser näher. Wie eine Katze bewegte er sich über den Pfad, hielt sich in den dunkelsten Schatten und schlich unter und an dem Flieger auf seinem Startplatz vorbei. Doch wenig später erblickte er weiter oben am Hang den undeutlichen Umriss einer zweiten Kreatur im trügerischen Licht. Es waren also zwei Flugbestien, und von ihren Herren keine Spur. Es konnte sich nur um einen kleinen Jagdtrupp handeln.
    Zwar schien es unwahrscheinlich, dass die stumpfsinnigen, dummen Geschöpfe als Wachposten aufgestellt worden waren, aber Nestor ging kein Risiko ein und hielt sich weiter verborgen. Fünfzig Schritte weiter und dann ... Was war das da unten, wo ein Steinvorsprung sich bis zu den Bäumen erstreckte? Ein Feuer?
    Es war ein Feuer, in der Tat, das da im Windschatten der Felsen rot und gelb flackerte. In einer grauen Spirale stieg Rauch in die Höhe, Bratenduft – etwa ein Kaninchen? – zog in Nestors Nase und machte ihm den Mund wässrig. Und ... kauerte dort nicht eine Gestalt, die einen Spieß drehte? Vielleicht ein Einzelgänger, ein Szgany, der sich ein frühes Morgenmahl bereitete? Ganz gewiss, denn die Wamphyri waren auf gebratenes Fleisch nicht erpicht. Außerdem hatten sie nicht viel für Kaninchenfleisch übrig! Aber wusste der Idiot denn nicht, dass hier mindestens zwei Vampire umgingen, wenn nicht gar drei, wenn Nestor sich selbst einrechnete?
    Der Mann hatte etwas zu essen. Nestor war

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