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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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verstehst. Für die Dienerschaft bist du nicht mehr als eine neue Attraktion.“ Er lachte gekünstelt auf. „Bringst die Huren zum kichern und die Gockel zum grinsen.“ Er gab die gebückte Haltung auf. „Ich habe Pläne. Und du wirst mir dabei zur Seite stehen. Während deines kleinen Ausbruchversuchs sprachst du in der alten Sprache der Kyra, Ro th wels Kinder.“
    Das Gesicht des Barbaren verfinsterte sich zu einer hasserfüllten Grimasse. „Ich werde dich töten! Hörst du, wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten!“ Sein Brüllen hallte von den Wänden der Folterkonstruktion nieder.
    Der Herrscher wandte sich von ihm ab. „Warum so lange warten?“, flüsterte er, und ließ das Klatschen seiner Hände aufklingen.
    Die Ketten schnappten zur Seite, entließen den Namenlosen in die Freiheit. Er wirkte verwirrt, verstand zuerst nicht, was geschehen war. Den Blick auf die freigekommenen Armen gerichtet, fühlte er das wiederkehrende Zirkulieren des Blutes. Ein leichtes Kribbeln. Die offenen Handflächen verschlossen sich zu knöchernen Fäusten.
    „Du willst meinen Tod?“, scheuchte ihn der Herrschende aus seinem Unwissen hoch. „Dann steh auf und vollziehe dein Werk.“
    Der Namenlose ließ ein zorniges Schnauben los, richtete sich auf und wollte bereits losstürmen. Warte. Er hielt inne, rief sich vorangegangene Fehler zurück und versuchte zu begreifen, was sein Gegner hiermit bezwecken wollte.
    Der Herrscher verzog die Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen. Blutrote Lippen, die von einer erkalteten Haut umgeben waren. Das von oben reinbrechende Licht verstärkte den Effekt noch und gab seinem Antlitz etwas...
    Der Barbar stockte, machte einen Schritt zurück, und beäugte misstrauisch die vor ihm stehende Gestalt. In seinen durch Tod und Misstrauen gequälten Gedanken begehrten alte Erinnerungen auf.
    „Worauf wartest du?“, lachte der Herrscher. „Nimm es dir.“ Er entledigte sich seines Umhanges und riss die Arme in einer einladenden Geste vom Körper. „Nehme mein Leben und mache mit ihm was dir beliebt. Doch sei auch gewarnt...“
    Des Barbaren linkes Bein gab nach. Er knickte weg und hatte Mühe die Balance zu halten. Als wenn ihn etwas nach unten drückte und ihm somit jede Chance auf Gegenwehr nahm.
    Die Stimme des Herrschers nahm an Volumen zu: „Stimmt es nicht auch das...“
    Der Namenlose brach in die Knie.
    „...diejenigen unter euch, welche in einem ehrlichen Zweikampf besiegt werden... Im Falle ihres noch schlagenden Herzens, dem Sieger auf ewig verpflichtet sind?“
    Die Zähne fest zusammengebissen, kämpfte er verzweifelt, gegen das tonnenschwere, auf seinen Schultern lastende Gewicht an. Eine unsichtbare Riesenklaue, welche seine eigene Stärke im Keim erstickte „...ich hatte recht“, presste er ächzend hervor. „Ihr seit schlimmer, als die Tiere vor denen wir flohen.“
    „Denkst du das wirklich?“ Er senkte den Kopf, stierte auf eine gerade Reihe von eingetrockneten Blutspritzern. „Nur weil ein übereifriger Kommandant euer schäbiges Loch säuberte? Wie viele deines Volkes waren übrig?“ Er richtete sein Haupt auf die vor ihm kauernde Gestalt. „Dieses Land kennt keine Gnade – wenn es nicht die Schwerter meiner Soldaten gewesen wären, so hätten die Strahlen der Sonne eure Leiber innerhalb weniger Monde ausgedörrt und eure klägliche Geschichte auf ewig getilgt.“
    Die Augen des Namenlosen wirkten leer. Seine Muskeln erschlafften und ließen das vorangegangene Aufbegehren wie eine blasse Erinnerung erscheinen. „...noch vor der Zeit meines ersten Kampfes, erzählte mir der Vater meines Vaters...“ Er stockte, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „...von einem Ort, in dem nur mehr der kalte Hauch wirkt. Auch erzählte er mir von dem was dort, in dieser Einöde fern ab jeder Vernunft umherirrte. Eine verlorene Seele, auf alle Ewigkeit verbannt...“ Er fühlte wie seine Lider schwer wurden. Die Tage der Folter und Erniedrigung forderten ihren Tribut.
    „Ewigkeit“, wiederholte der Herrscher die Worte des Barbaren. „Nicht mehr, als die Umschreibung einer vergangenen Geschichte.“ Er trat näher, umpackte den lose nach unten hängenden Arm des Namenlosen und half ihm zurück auf die Beine.
    Sie standen sich nun von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Fixierten jeweils ihr Gegenüber und folgten den Bewegungen der Pupillen.
    Als der Herrscher seine Lippen zum sprechen spaltete, klangen seine Worte wie die personifizierte Wahrheit eines neuen

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