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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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ein Ende und gewährte den Siegermächten, darunter auch der Mongolei freie Hand. Die Freude hielt aber nicht lange an. Es gab eine Revolution, welche einen Großteil der Siegermächte zurückdrängte und eine neue Ordnung herbeirief. Jetzt wird’s interessant...“
    David hob eine Augenbraue, und gab dem Schamanen einen leichten Stoß mit dem Ellenbogen. „Hast du gehört, jetzt kommt bestimmt die Action.“
    „Sie sollten zuhören“, stichelte Nathalie ärgerlich zurück, „neue Ordnung, neue Welt, Sie wollen doch keine Fehler machen?“
    Die Lippen des Dämonenjägers verzogen sich zu einem Grinsen. „Fahren Sie fort“, sagte er schließlich, und versuchte seine Zunge im Zaum zu halten.
    „Ein neues Zentrum entstand. Da Mesopotamien ein, sagen wir, recht unrühmliches Ende fand, griff man auf die ursprüngliche Namensgebung zurück, die bis zum heutigen Tag anhielt.“ Nathalie hielt kurz inne. Den Namen des Landes vor Augen, las sie ihn immer und immer wieder.
    „Hat es Ihnen die Sprache verschlagen?“, fragte er mit einem Blick in den Rückspiegel. Sie wirkte mit einem Mal seltsam angespannt.
    „Nein, nein, es ist nur so eigenartig.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Sie nannten es Babylon... Verrückt, nicht wahr?“
    „Vielleicht auch nur einfach eine logische Konsequenz.“ Von weitem sah er bereits die ersten Konturen aufblitzen. „Wo würde es nach unseren geographischen Richtlinien liegen?“
    Nathalie blätterte einige Seiten zurück. „Eine Karte aus der uns bekannten Welt wäre von Vorteil, aber wenn ich diese Zeichnungen hier richtig deute, haben wir es mit einem Zusammenschluss mehrerer uns bekannter Länder zu tun.“ Sie biss sich konzentriert auf die Unterlippe. „Wir haben es sowohl mit dem Irak, dem Iran, Syrien wie auch einem Teil Jordaniens zu tun...“
    „Wir sind da“, seufzte David erleichtert auf, und parkte den Wagen vor den Überresten einer mit Moosen bewachsenen Mauer. Er schnallte sich los und hatte eine Hand schon am Türschließer, als Nathalie ihn energisch zurückpfiff.
    „Etwas sollten Sie noch wissen“, sagte sie ernst und fuhr ohne ihn ausreden zu lassen fort. „Babylon nimmt aufgrund seiner enormen Erdölreserven einen gesonderten Platz ein. Was soviel bedeutet, dass es zwar mit zu den Supermächten gehört, aber auch wieder nicht.“
    „Kommen Sie auf den Punkt“, verlangte David und fühlte den stechenden Blick des Schamanen auf sich ruhen. Der alte Aborigini hatte seit ihrem Streit im Hotel nichts mehr gesagt und nur stur vor sich hin gestarrt.
    „Sie meint, dass es bald zu einem Krieg kommen wird“, murmelte er über seinen Bart hinweg. „Ein großer Krieg, habe ich recht?“
    Nathalie rutschte unruhig auf ihrem Sitz rum. Sie hatte die Notizen mittlerweile aus der Hand gelegt und blickte nun ausweichend auf ihre Füße. „Ja, Sie haben recht“, sagte sie endlich und hob leicht den Kopf. „Die haben den Ölhahn zugedreht.“
    „Nicht gut“, erwiderte David nachdenklich und machte sich wieder an dem Türregler zu schaffen. „Aber solange es außerhalb unseres jetzigen Arbeitsbereiches liegt, sollten wir uns keine Sorgen machen.“
    Er war noch nicht ganz ausgestiegen als der Schamane einen gepeinigten Seufzer ausstieß. „Ihr habt ja keine Ahnung“, flüsterte er und folgte dem Dämonenjäger mit einem wehleidigen Kopfschütteln nach draußen.

    *

    Er fühlte es. Spürte seine Macht und glaubte bereits seine mit blutgeschriebenen Zeilen zu lesen. Ethan streckte den nackten, tätowierten Arm leicht vor.
    Der Stahl fühlte sich kalt an. Er war Bestandteil einer großen, abgesicherten Tür und fundamentierte den Eingang zum Offiziersbunker. Sie hielten sich da drin versteckt, hatten sich wie Ratten verkrochen und bibberten nun um ihr armseliges Leben.
    Die Augen des Heimgesuchten nahmen einen kalten Glanz an. Er streckte nun auch den anderen Arm vor, begann in schleichenden Bewegungen das Metall abzutasten, und verfiel dabei in eigenartige flüsternde Laute.
    Ein Flüstern, das keines war.
    Ethan riss den Kopf zurück. Die schwarzen Haare fielen unwirsch nach hinten und gaben seiner Erscheinung ein wildes, tierhaftes Aussehen.
    Die Worte sprudelten ihm nun in immer schneller werdenden Intervallen über die Lippen und schienen in der Luft Form anzunehmen. Seltsame Schattenwesen, die sich wie ein Rudel Wölfe gegen die Stahltür warfen, und dabei die eigentliche Struktur veränderten. Das Metall kreischte wie ein verwundetes Opferlamm auf, brach

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