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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Hass, Krieg, Fruchtbarkeit, die Meere und Berge, sie alle haben eine Gottheit. Dagegen ist das Dasein der Nebengötter davon abhängig, dass genügend Menschen an sie glauben.« Tarjanians vermutlich begriffsstutzige Miene bewog sie erneut zum Lächeln. »Lasst es mich auf andere Weise verdeutlichen. Ihr habt gewiss von Kalianah gehört, der Liebesgöttin?«
    Tarjanian nickte. »Sie ist eine Haupt-Gottheit«, erklärte Mandah. »Xaphista hingegen, von dem Ihr bestimmt auch schon vernommen habt, ist ein Nebengott. Ein Nebengott ist ein Dämon, der dank seiner Gläubigen hinreichende Macht gesammelt hat, um zum Gott zu werden. Sobald ein Dämon zur Gottheit aufgestiegen ist, stammt ein Großteil seiner Macht von seinen Anhängern, daher ist sie umso stärker, je mehr Anbeter sie gewinnt. Wenn ihre Gefolgsleute jedoch den Glauben verlieren, siecht sie dahin und stirbt. Die Haupt-Gottheiten hingegen bleiben bestehen, solange es Leben gibt.«
    Nun musste sie über Tarjanians wohl noch immer weitgehend unverständigen Gesichtsausdruck unverblümt lachen.
    »Kann es sein, dass Ihr von den Harshini wisst?«
    »Ja, gewiss.«
    »Die Harshini verkörpern etwas Ähnliches wie ein Bindeglied zwischen den Menschen und den Göttern. Zwischen den Harshini und den Dämonen besteht ein geistiges Band, der Connex.«
    Versonnen nickte Tarjanian. »Und du bist ernstlich der Ansicht, dass es sich wirklich so verhält?«
    »Das liegt in der Sache des Glaubens, Tarjanian«, lautete Mandahs Entgegnung.
    »Und was treiben diese Dämonen, sieht man davon ab, dass sie tagaus, tagein versuchen ... Wie nennt ihr es? Dass sie sich darum bemühen, Nebengötter zu werden?«
    »Ich habe keine Ahnung. Danach müsste man die Harshini fragen.«
    »Ach so«, sagte Tarjanian. »Und wie ist Xaphista zum Gott geworden, obwohl er einst nicht mehr war als ein gemeiner Dämon?«
    Mandah zuckte mit den Achseln. »Da bin ich mir nicht sicher. Dämonen erwerben Wissen, indem sie ihre Gestalt verändern und mit anderen Dämonen verschmelzen. Ich glaube, dass sich ein Dämon jedes Mal, wenn er mit seinesgleichen eins wird, das Wissen jedes weiteren daran beteiligten Dämons aneignet. Auf diese Weise konnten die Harshini auf Drachen fliegen. Hunderte von Dämonen verschmolzen zur Gestalt eines Drachen, und solange sie diese Form beibehielten, lernte jeder von jedem. Es ist meine Vermutung, dass Xaphista irgendwann ein so hohes Maß an Kenntnissen und Macht errungen hat, um unter den Menschen Gefolgsleute zu finden. Er verließ das Sanktuarium und nahm seinen Harshini-Klan mit. Es heißt, die karischen Priester seien Abkömmlinge der Harshini, die damals dem Sanktuarium den Rücken wandten.«
    »Also ist er in den Norden gegangen, nach Karien«, schlussfolgerte Tarjanian. »Und er benötigt all diese karischen Gläubigen, um seine Macht zu bewahren?«
    »So liegt es in der Natur der Nebengötter«, bestätigte Mandah, die mit seiner Auffassungsgabe anscheinend zufrieden war. »Wenn niemand an ihre Göttlichkeit glaubt, bleiben sie harmlose Dämonen.«
    Tarjanian blickte Mandah ins Gesicht. »Wäre es dann nicht vorteilhafter, einen Nebengott zu verehren? Er müsste weit größeres Interesse daran hegen, Gebete zu erhören, als eine Haupt-Gottheit, der es einerlei sein kann, ob jemand an sie glaubt.«
    Mandah schüttelte den Kopf. »Ihr habt eine höchst ärgerliche Art, Hauptmann, alles zu verdrehen, was ich rede. Vielleicht haben die Götter Euch geschickt, um meine Geduld auf die Probe zu stellen.«
    »Auf alle Fälle haben sie mich zu euch Rebellen gesandt, um meine Geduld zu erproben«, antwortete Tarjanian , aber er schwächte die Schärfe seiner Bemerkung durch ein Lächeln ab.
    Mandah blieb stehen und schaute ihn an. »Ihr bereut es«, fragte sie ganz von sich aus, »Euch uns angeschlossen zu haben, nicht wahr?«
    Tarjanian hob die Schultern. »Diese Rebellion hat keine Aussicht auf Erfolg, Mandah. Wir sind für die Schwesternschaft nichts als eine lästige Wanze. Früher oder später wird sie unter Aufbietung größerer Teile des Heeres gegen uns vorgehen, und somit ist dieser klägliche Versuch, Widerstand zu leisten, zum Scheitern verurteilt.«
    »Ihr solltet mehr Vertrauen hegen, Hauptmann. Ihr habt dem Volk Hoffnung gebracht. Hunderte von Menschenleben sind durch Euch gerettet worden, Gläubige und ebenso Nichtgläubige.«
    »Darin ist wenig Nutzen zu sehen, wenn dieselben Menschen später hingemetzelt werden«, erwiderte Tarjanian. »Ersiehst du nicht,

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