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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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dich auf meine Kräfte, um im Notfall gerettet zu werden? Adrina hat Recht, du lebst gar zu gern gefährlich.«
    »So, das hat Adrina gesagt?«
    »Ja.«
    »Was hat sie noch gesagt?«
    Gereizt verdrehte R’shiel die Augen. »Warum fragst du nicht sie?«
    »Ich frage dich.«
    »Du bist ein törichter Tropf, Damin Wulfskling …«
    Damin äußerte keine Widerworte, er fand nämlich dazu gar keine Gelegenheit. Während R’shiel schlagartig verstummte, verkrampfte sich die ganze Haltung ihres Körpers, weil das längst vertraute Prickeln magischer Schwingungen ihren Leib erfasste, als krabbelten unzählige Ameisen über ihre Haut.
    »Was ist mit dir?«, erkundigte sich Damin, der sie verwundert betrachtete.
    »Jemand benutzt Magie-Kräfte, und zwar in starkem Maße.« Höchste innere Anspannung machte R’shiels Gesicht starr, während sie die Wirkungsstätte der Magie zu erspüren versuchte. Endlich stellte sie sich in den Steigbügeln auf und spähte über die weißen Flachbauten; dann deutete sie in die Richtung des Hafens. »Es geschieht dort.«
    »Im Hafen?«
    »Nein, das glaub ich nicht. Aber in dessen Nähe.«
    »Also ist es vermutlich die Magier-Gilde, deren Tun du spürst. Vielleicht sind einige ihrer Mitglieder …«
    »Nein«, unterbrach R’shiel ihn mit Nachdruck. »Was ich gewahre, sind keine Magier, die sich irgendwelcher Zaubersprüche bedienen. Es sind Harshini.«
    Damin zuckte die Achseln. »Dann wird da einer der Harshini am Werk sein, die im vergangenen Winter das Zusammenwirken mit der Magier-Gilde wieder aufgenommen haben. Ich bezweifle, dass es irgendeine Veranlassung zur Besorgnis gibt. Wenn du Harshini-Magie spüren kannst, müssen die Urheber auf unserer Seite stehen.«
    R’shiel setzte sich wieder in den Sattel und schaute Damin an. »Was verleitet dich zu dieser Überzeugung?«
    »Du bist das Dämonenkind, und du reitest an meiner Seite.«
    »Du missverstehst meine Beunruhigung, Damin. Kein einzelner Harshini ist es, dessen magische Tätigkeit ich wahrnehme. Es sind mehrere Harshini, und sie bieten alle magische Gewalt auf, die ihnen verfügbar ist.«
    »Dann könnten sie gar sehr wohl in Schwierigkeiten stecken.«
    »Bei den Gründerinnen, Damin! Wie übst du dich nur in so scharfsinnigem Schlussfolgern?«
    Damin grinste. »Vergib mir. Erläutere mir die Lage.«
    »Ich glaube, diese Harshini werden angegriffen. Das ist die einzige Erklärung.«
    Damin zügelte seinen Hengst, und hinter ihm kam die gesamte Marschkolonne zum Stehen. Bestürzung verscheuchte das Grinsen aus seiner Miene. »Ein Angriff gegen Harshini findet statt? Das ist unvorstellbar. Wir sind in Hythria, nicht in Medalon oder Karien. Wir achten und ehren … R’shiel!«
    Sie hörte ihm nicht mehr zu. Stattdessen gab sie dem Pferd die Sporen und trieb es ans Ende der gepflasterten Straße, wo die Steigung des Geländes ihr Ausblick auf den gesamten Rest der Stadt gewährte. Der Anblick entlockte ihr ein Aufkeuchen.
    Vor ihren Augen erstreckte sich Groenhavn wie ein Meer aus weiß verputzten Gebäuden, die unter einem Himmel, der aus saphirblauer Seide zu bestehen schien, im Sonnenschein schimmerten. Die Stadt schmiegte sich an eine einem Halbkreis ähnliche Bucht. Zur Linken ragte ein Wald von Masten auf, wo sich die Hafenanlagen befanden. Rechts stand ein prachtvoller, weißer Palast, dessen vergoldete Zwiebeltürme fürs Auge fast zu hell in der Sonne gleißten.
    Oberhalb des Palasts leuchtete eine Schutzglocke flimmerigen Lichts, überwölbte eine Anzahl von Tempeln und Palais, von denen R’shiel annahm, dass sie der Magier-Gilde gehörten. Hinter der Glocke, deren Umfang merklich schwankte, während die Magie-Kräfte der Harshini langsam erlahmten, konnte R’shiel die Umrisse der Bauten nur verschwommen unterscheiden.
    Der Überlieferung zufolge hatten vor zwei Jahrhunderten jene Harshini, die die Zitadelle wider die Schwesternschaft des Schwertes verteidigten, die gleiche Abwehrmaßnahme getroffen. Doch wenn mehrere Hundert Harshini nicht dazu fähig gewesen waren, die Schutzglocke lange genug beizubehalten, um die Zitadelle unangreifbar zu machen, stand es kaum zu erwarten, dass eine Hand voll von ihnen in Groenhavn das Gleiche länger als für eine kurze Frist leisten konnte.
    »Bei allen Göttern, was ist denn das ? «, rief Damin, während er den Hengst an R’shiels Seite lenkte und erneut zügelte.
    »Die Harshini beschirmen sich mit magischer Abwehr«, erklärte R’shiel. »Denn schau nur einmal dort unten

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