Dämonenkinder (Krieg der Magier) (German Edition)
Schmerzen litt. Das Gesicht war schmerzverzerrt und ein leichtes Stöhnen entwich dem bewusstlosen Magier.
In diesem Moment durchfuhr Daniel ein schrecklicher Gedanke. Als Kind eines Dämons konnte Nathan nicht normal schlafen und litt, falls er dies doch tat, entsetzliche Qualen. Waren die Ausdrücke auf dem Gesicht Nathans etwa gar nicht mit der realen Verletzung durch den Erdpfahl verbunden, sondern mit Erlebnissen aus einem Traum? War eine Ohnmacht für ein Dämonenkind dasselbe wie zu schlafen? Wurde Nathan in diesem Moment gefoltert?
“Halt durch!” flüsterte Daniel und sah Cochrane fragend an.
Cochrane erwiderte den Blick, während er seine Hände auf die Wunde Nathans presste und seinen Heilzauber wirkte.
Zu Daniels Entsetzen war der Blick von Cochrane nicht aufmunternd. Der Blick war zutiefst besorgt, ja schon fast verzweifelt.
Mit zitternder Stimme stellte Daniel die Frage , die ihm auf der Seele brannte. “Schafft er es?”
Cochrane sah Daniel tief in die Augen, senkte seinen Kopf, sah seine Hände und die darunter liegende Wunde an, hob seinen Kopf wieder und antwortete mit leiser Stimme. “Ich wei ß es nicht.”
Daniel starrte den Hochinquisitor einen Augenblick lang einfach nur an während sich seine Gedanken überschlugen.
“Aber wieso?”
“Ich kann die Wunde schließen” begann Cochrane “aber er ist zu schwach und hat zu viel Blut verloren, keiner meiner Zauber kann das ändern!”
Daniel sog tief Luft ein und verarbeitete diese Hiobsbotschaft. Cochrane glaubte nicht daran, dass Nathan überlebte, selbst wenn die Wunde geschlossen wäre, was per se in Anbetracht der Größe der Wunde ja schon ein Wunder war.
“Ein Krankenhaus?”
“Würde helfen” erwiderte Cochrane, “aber den Transport würde er nicht überleben.”
Daniel sah verzweifelt auf seinen Freund und war mit seinem Latein am Ende. Was konnte er nur tun um Nathan zu helfen?
Die Gedanken des jungen Magiers rasten, doch er kam auf keinen grünen Zweig. Ihm fiel nicht ein wie man Nathan schnell und sicher in ein Krankenhaus würde bringen können.
Dann kam Daniel ein Gedanke.
“Wir schwimmen in Blut!” sagte er euphorisch und sah Cochrane an, der seinen Blick entgeistert erwiderte.
“Was meinst du?”
“Blutmagie!”
Cochranes Gesicht zeigte Bestürztheit. “Alleine für den Vorschlag müsste ich als Hochinquisitor deine Exekution vornehmen! Blutmagie ist strengstens verboten!”
“Aber mit ihr könntest du ihn heilen?” Daniel ignorierte den Kommentar der Exekution einfach und klammerte sich an dem Strohhalm fest den er gefunden zu haben glaubte.
“Nun...Ja, vermutlich!”
“Kannst du das?”
.
“Nun, ich könnte vermutlich...”
“Dann tu es!” Daniel war kurz davor zu schreien.
Einen Sekundenbruchteil konnte Daniel die Unsicherheit in den Augen des Hochinquisitors erkennen. Doch dann verflog der Moment, der Hochinquisitor schüttelte seinen Kopf und fand seine feste Stimme wieder die keine Wiederrede zuließ.
“Nein!”
Mit diesem simplen Wort hob der Magier seine Hände und zog sie von Nathan weg. Erstaunt starrte Daniel auf den Bauch seines Freundes und erkannte, dass die Wunde komplett geschlossen war.
Nur einen Moment später bäumte sich Nathan auf und griff sich unbewusst an die Brust. Ein deutlich wahrnehmbarer Schmerzenslaut entfuhr dem bewusstlosen Magier. Dann erschlaffte der er, seine Gliedmaßen sackten zusammen und der Kopf rollte zur Seite.
“Nein!” brüllte Daniel, verknotete seine Finger und begann sofort mit einer Herzmassage. “Nein!” stammelte er , während er das stehengebliebene Herz seines Freundes wieder zum Schlagen zu bringen versuchte.
Daniel drückte so fest er nur konnte. Er dachte nicht daran, dass ein zu starker Druck auch Rippen brechen konnte. Das war ihm egal. Das einzige was zählte war, dass Nathan überlebte. Und so drückte Daniel, presste, massierte, bis Cochrane seine Hände ergriff und ihn zum Aufhören bewegte.
“Es bringt nichts!”
Tränen rannen Daniel über das Gesicht, als er zurück sackte und Cochrane ansah. “Warum?” stammelte er ohne jeglichen Sinn.
Cochrane senkte sein Haupt , da er dem Blick offenbar nicht standhalten konnte. Daniel erkannte, wie sich die Augen des Hochinquisitors ungläubig öffneten. “Was zum?”
Daniel folgte dem Blick des Inquisitors, hinab auf seinen Freund, oder zumindest den Ort wo Nathan hätte sein sollen. Von einem Moment auf den anderen war der Körper Nathans verschwunden. Zwischen
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