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Daemonenmal

Daemonenmal

Titel: Daemonenmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Blutrot.
    Okay, du Hurensohn. Lass uns ein Tänzchen wagen.
    Ich hatte tatsächlich Zeit genug loszulassen und umzugreifen, bevor die verschleierte Höllenbrut erneut auf mich zustürmte. Der Aufprall ließ etwas in meiner Seite reißen, und mein Schrei mischte sich mit dem Gebrüll des Dämons – ein unmenschliches Kreischen, das nicht wenige der Trader zu Boden warf, während sie sich verzweifelt die Ohren zuhielten. Doch abermals flammte meine Aura auf, blockte die Macht ihres Schreis ab, und alles, was ich hörte, war das grauenhafte Röcheln eines Mannes, der am Galgen baumelte und dessen Genick sich nicht erbarmt hatte zu brechen. Ich stand schwungvoll auf, grub die Absätze in den Boden und holte mit der funkelnden Klinge aus, während ich das Heft mit beiden Händen packte.
    Orangefarbene Flammen loderten aus dem Metall der geraden Klinge. Es war ein zweihändig geführtes Breitschwert. Wenn es aufrecht auf dem Boden stand, reichte mir der Knauf bis zu den Rippen, und die Schneide war unterhalb der Parierstange so breit wie meine Hand. Aus den Metallklauen am Heft schlugen Flammen, die nach unten züngelten, um die Klinge mit Energie aufzuladen. In der Öffnung im Griff erschien ein tiefrotes Leuchten, wie eine Antwort auf das blutende Juwel an meiner Kehle.
    Schließlich braucht man für ein Sonnenschwert den richtigen Schlüssel.
    Ein Breitschwert erfordert einen anderen Umgang als ein Messer. Man kämpft, indem man zuschlägt und schlitzt. Und während man mit Messern echt schnell sein kann, hat man bei einem so großen Schwert den Nachteil, dass die Klinge furchtbar schwer ist. Außerdem ist das Heft für meine zerbrechlich wirkenden Hände viel zu riesig. Aber die Unbarmherzigkeit, die man mir eingebläut hat, macht sich in diesem Fall bezahlt.
    Ich habe weder ein Problem mit dem Schlagen noch mit dem Schlitzen.
    Und wenn man dieses Gewicht erst mal in Bewegung gesetzt hat, hat man den Schwung leichter unter Kontrolle. Dann werde ich wieder schneller und weiß das zu nutzen.
    Das Schwert hustete, als es auf die Verpestung durch die Höllenbewohner reagierte. Dann loderte es in seinem eigentlichen Feuer auf: golden wie die Mittagssonne und vom Schaft bis zur Spitze heller werdend.
    Heulen. Schreie. Die maskierte Höllenbrut rannte mir geradewegs in die Klinge, als ich aufstampfte und mit kräftigen Beinmuskeln nach vorne drängte. Übernatürliches Fleisch wurde aufgeschlitzt, und der Dämon stieß einen Todesschrei aus, der zu einem schrillen, fistelnden Kreischen wurde. Ich machte eine halbe Drehung und riss das Schwert in die Höhe, das die nächste verwundete Höllenbrut traf. Wir« meinst du, Gott – kannst du es vielleicht hei den zweien belassen? Bitte, gönn mir ’ne Pause … Der Gedanke war im nächsten Moment schon verschwunden, als schwarzes Dämonenblut auf dem heißen Stahl brutzelte und ein anderes Kreischen durch das Random schallte. Flammen troffen zu Boden, und der Boden schwelte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das ganze Gebäude in Sonnenfeuer aufgehen würde.
    Meine Seite verheilte mit einem kurzen, heftigen Schmerz, als ich Sphärenkraft in mich aufsaugte. Schweiß rann mir über den Rücken. Die Narbe an meinem Handgelenk tobte, aber der Rubin pulsierte beruhigend. Das Schwert erkannte mich noch und frittierte mich nicht. Wenigstens das war ein Trost.
    Dann versank die Welt im Chaos. Ich hörte Dustcircles Warnung und fuhr herum, kam aber nicht weit, bevor mich etwas unglaublich Schweres von hinten rammte.
    Ich flog . Zum Glück trug ich Leder, sonst hätte ich mir bei der Landung die Haut weggefetzt. Ich schrammte über den Boden direkt in einen Haufen vergammelnder Traderleichen. Dann ging das Ding wieder auf mich los, Finger griffen in mein Haar und rissen meinen Kopf hoch, bevor ich die Benommenheit abschütteln konnte und mir wieder einfiel, dass ich ein brennendes Schwert in Händen hielt. Ein Stapel von verrottenden Tradern fing an zu rauchen. Hitzewellen breiteten sich in konzentrischen, flimmernden Kreisen aus.
    Meine höllenbrutverstärkte Rechte fuhr hoch. Ich benutzte den klauenartigen Knauf, um dem Ding den Schädel einzuschlagen.
    Es riss sich von mir los. Mit einem leisen Zischen fing Stoff Feuer. Ich stützte mich auf das Schwert, rappelte mich hoch und sah mir meinen Gegner an.
    Er war schlank und ganz in Schwarz gekleidet, seine Augen waren riesig, glasig und schwarz. – Wenn ich „schwarz“ sage, dann meine ich, dass Pupille und Iris nicht voneinander zu

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