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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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würden Sie so etwas nicht mehr schreiben?«, hakte er neugierig nach.
    Kate wurde rot und wandte den Blick ab. »Nein.«
    Es war dämlich, aber er freute sich darüber.
    »Können Sie das Dokument bitte noch speichern, bevor Sie es schließen.«
    »Sicher.« Er klickte auf Speichern, da fiel sein Blick auf den Titel des Dokuments. »Dämonisches Tattoo? Klingt ganz schön reißerisch.«
    »Wie würden Sie es nennen?« Sie hielt ihm einen USBStick hin, damit er eine Sicherheitskopie machen konnte. »Eine Tätowierung, die imstande ist, eine Verbindung zu diesem Monster zu schaffen – Freundschaftstattoo wäre wohl kaum passend.«
    Chase kopierte die Daten und gab ihr den Stick zurück. »Dämonisch ist vielleicht gar nicht so verkehrt«, meinte er nachdenklich. »Der Indianer faselte ständig etwas von einem Geist des Jägers, der in mich übergegangen sei.«
    Kate ließ den USB-Stick in ihrer Handtasche verschwinden. »Wollen Sie einen Kaffee?«
    »Je stärker, desto besser.«
    Als sie kehrtmachte und auf die Küchenzeile zuging, starrte er auf ihren Hintern, der sich deutlich unter dem Big Shirt abzeichnete.
Sei kein Narr!
Gestern hatte er den entspannten Abend genossen und heute glotzte er ihr auf den Hintern. Ihr, Kate Lombardi, die nicht einmal in sein nicht vorhandenes Beuteschema passte! Verdammt, er war es nicht mehr gewohnt, rund um die Uhr eine Frau um sich zu haben, schon gar nicht eine, die sich nicht einmal bewusst zu sein schien, wie verführerisch ihre Rundungen unter dem Shirt zutage traten. Sie war hübsch, doch damit hätte er leben können, hätte sie sich nicht während der letzten eineinhalb Tage auch noch als klug, mutig und witzig entpuppt. Ihre unverblümte Art, der Sarkasmus und der Humor lösten etwas in ihm aus, was ihn auf sie reagieren ließ.
    Du meine Güte, vor zwei Tagen konnte ich sie nicht einmal ausstehen!
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Laptop zu, schloss das Textverarbeitungsprogramm und wäre um ein Haar zurückgezuckt, als ihm darunter die verstümmelte Fratze einer Leiche mit leerem Blick entgegenstarrte. Es dauerte einen Moment, bis er in der Frau auf dem Foto Mary Hopkins, das achte Opfer, erkannte. Ihre Lider waren nach oben genäht, der Mund mit einer groben Naht versiegelt. Ihr Gesicht war übersät von unzähligen kleinen Schnitten, aus denen das Blut geronnen war und sich wie eine Maske über ihre Haut gelegt hatte – unter all dem Blut, den Nähten, Schnitten und Stichen lagen das Entsetzen und Grauen verborgen, das die Frau in den letzten Stunden ihres Lebens durchgemacht hatte. Der Anblick des Bildes ließ in ihm die Erinnerung an den Gestank aufkommen, der die Tatorte einhüllte – jene Mischung aus Blut, Schweiß und Urin, die selbst den erfahrenen Polizisten den Frühstücksdonut im Magen umdrehte und die jetzt vom Geruch des starken Kaffees überlagert wurde, der aus der Küche zog und ihm in die Nase stieg.
    »Was ist das für ein Foto?« Er drehte den Laptop herum, damit Kate es sehen konnte.
    Sie warf einen Blick auf den Bildschirm. »O Gott, das ist furchtbar, oder?« Sie wandte den Blick rasch wieder ab und sah ihn stattdessen an. »Wie halten Sie das aus, sich all diese Frauen anzusehen, das Blut, den Schmerz und das Leid? Mich macht das Bild schon fast verrückt.«
    »Wo haben Sie es her?«
    »Von Summers.«
    »Wie bitte?« Der Tatortfotograf gab Fotos an die Presse weiter? Ben Summers mochte ein noch so netter Kerl sein, das würde ihn den Job kosten – dafür würde Chase sorgen.
    »Hören Sie, Chase, er kann nichts dafür.« Sie lehnte sich gegen den Tresen. »Er weiß nicht, dass ich es habe – ich habe es sozusagen gefunden, bevor er es verloren hat.«
    »Sie meinen, gestohlen.«
    »Wir haben uns in einer Bar getroffen«, fuhr sie unbeirrt fort. »Ich wollte sehen, ob ich ihm ein paar Informationen aus dem Kreuz leiern kann, aber er hat dichtgehalten. Irgendwann ging er zur Toilette und ließ seine Tasche zurück und … ich konnte nicht widerstehen, als ich das Foto sah. Ich habe es aus seiner Tasche gefischt.«
    Für ihre Karriere tat sie wirklich alles, dabei hatte er gerade begonnen sie zu mögen.
Ich Idiot.
Sein einziges Glück bestand darin, dass sie sich eine größere Story davon versprach, wenn sie ihm half, als wenn sie ihn sofort an die Polizei auslieferte. Doch wer war die Frau, die während der letzten Stunden so hilfsbereit, freundlich und voll Wärme gewesen war? Entweder steckte sie voller Widersprüche oder sie war

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