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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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Zigarette.«
    Die Glut hatte in der Dunkelheit aufgeleuchtet, sobald sie daran zog. Durch die blinden Fensterscheiben der Bar sickerte fahles Licht, gerade genug, um den Müll erkennen zu können, der sich überall auf dem gepflasterten Hof türmte. Selbst heute erinnerte er sich noch an den Geruch, eine Mischung aus Schmieröl, verfaulenden Essensresten und Urin. Darunter hatte sich der Gestank ihres billigen Tabaks gemischt, der mit den Rauchringen aufgestiegen war, die sie in die Luft geblasen hatte.
    »Sie wollte wissen, wo mein Wagen steht.« Er legte die aufgezogene Spritze zur Seite, packte das Fläschchen mit dem restlichen Serum zurück ins Etui und zog den Reißverschluss zu. »Ich behauptete, keinen zu haben und sie gleich hier, an der Ziegelwand, vögeln zu wollen. Schätze, das hat sie ein wenig abgeturnt. Dabei fand ich, dass die Umgebung durchaus zu ihr passte.«
    Er erinnerte sich noch gut an den angewiderten Blick, mit dem sie den Dreck auf dem Hinterhof und die überquellenden Müllcontainer betrachtet hatte. So ähnlich hatte sie ihn angesehen, als er ihren Preis wissen wollte.
    »Sie haben die Frau vergewaltigt und umgebracht«, mutmaßte Agent Ryan.
    Er spürte einen Druck in seinem Kopf und wusste, dass der Bundesagent versuchte ihn dazu zu bringen, sich zu bewegen und ihm einen Blick auf die weitere Umgebung zu gewähren. Statt sich jedoch herumzudrehen und dem Drängen des Agenten nachzukommen, schüttelte er den Kopf. Schlagartig verschwand der fremde Einfluss und einen Moment lang befürchtete er, er hätte auch den Agenten abgeschüttelt, dann jedoch verspürte er das mittlerweile fast schon vertraute Muster einer zweiten Präsenz in seinem Geist.
    »Agent, Agent, Agent«, sagte er. »Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass sie mich kontrollieren können? Ich bin ein wenig besser vorbereitet und weiß mehr über unsere Verbindung, als sie jemals erfahren werden.« Der alte Indianer hatte ihm alles verraten, was er wissen musste. Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, dass nicht mehr viel gefehlt hatte und er wäre dem Einfluss des Agenten erlegen. Der Mann lernte dazu. Ihn zu unterschätzen wäre ein Fehler.
    »Ich habe der Schlampe fünfzig Dollar gezahlt«, fuhr er fort. »Wenn ich also meinen Schwanz in sie hätte stecken wollen, wäre das wohl kaum eine Vergewaltigung gewesen. Meine Arbeit mag schmutzig sein und nicht immer schön anzusehen, aber ich schände keine Frauen. Und ich besudele mich nicht mit einer, die über mich lacht. Abgesehen davon hatte sie es sich anders überlegt und sagte mir, ich könne mir mein Geld sonst wo hinstecken.«
    Sie hatte die Zigarette fallen lassen und sich zum Gehen gewandt. Als er ihr den Weg verstellte, stieß sie ihn zur Seite und drängte sich an ihm vorbei. In diesem Augenblick war ihm klar geworden, auf welche Weise sie ihm doch noch Befriedigung verschaffen konnte. Er packte sie am Arm und zog sie zu sich heran, bis er ihren nikotingeschwängerten Atem auf seinem Gesicht spürte.
    »Sie hat über mich gelacht«, sagte er an den Agenten gewandt, ohne die Bilder verdrängen zu können, die in seiner Erinnerung immer deutlicher aufstiegen wie Luftblasen in einem Teich. Sie hatte sich gewehrt und behauptet, sich nicht auf seine Kosten amüsiert zu haben, und als das nichts half, wortreich begonnen sich zu entschuldigen. Er hatte ihre Angst riechen können, deren süßes Aroma den Geruch des billigen Parfüms überlagert und seine Sinne auf erregende Weise gekitzelt hatte.
    »Ich hielt sie fest und drängte sie an die Wand, bis sie sich nicht mehr bewegen konnte. Dann zog ich mein Messer.« Es war ein Geschenk von seinem Vater gewesen, ein Überlebenswerkzeug. Nur dass sich sein Vater vermutlich eher vorgestellt hatte, er würde Bierflaschen damit öffnen und nicht den Hals einer verdreckten Hure. »Ich ließ die Klinge hervorspringen und presste ihr die Spitze gegen die Kehle.«
    Bitte,
hatte sie gekeucht und sich nach Hilfe umgesehen.
    Er hatte ihr befohlen ihn anzusehen, und sie hatte um ihr Leben gefleht. Tränen waren über ihr Gesicht gelaufen, hatten die Wimperntusche in dicken schwarzen Rinnsalen über ihre Wangen fließen lassen.
Ich mache, was du willst. Alles. Nur bitte tu mir nichts.
Es gab tatsächlich etwas, was sie für ihn tun konnte. Er wollte, dass sie für ihn starb. Mit einem Ruck hatte er die Klinge über ihre Kehle gezogen. Ihr entsetzter Schrei erstickte in einem blutigen Blubbern. Ihr Mund öffnete und schloss sich und das

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