Daisy Goodwin
tête-à-tête mit Teddy kommen lassen,
und sie brauchte Zeit, um sich auf die Taufe vorzubereiten. Zu ihrer
Überraschung ließ sich ihre Schwiegermutter auf den Sitz neben ihr helfen. Ivo
hatte für die anderen Damen nach dem Landauer schicken lassen, und Cora hatte
gehofft, allein zum Schloss fahren zu können. Aber die doppelte Herzogin
bestand darauf, dass Mr. Cash mit seiner Frau fuhr, und sagte, eine Fahrt mit
dem Eselskarren würde sie an alte Zeiten erinnern, als sie viele glückliche
Stunden damit verbracht hatte, in so einem Karren das Schlossgelände zu erkunden.
Als sie losfuhren, blieb Cora stumm.
Ihr Kopf dröhnte und war zu voll, als dass sie mit Herzogin Fanny Konversation
hätte treiben können.
«Es ist wie in meinen Jahren in
Lulworth», sagte die Herzogin. «Ich war hier so glücklich.» Sie seufzte
wehmütig, und Cora gab dem Esel einen festen Schlag mit der Gerte. Herzogin
Fanny fuhr auf ihre übertrieben liebenswürdige Weise fort: «Als ich dich
kennengelernt habe, Cora, habe ich mich gefragt, ob du weißt, was es heißt, die
Herrin von Lulworth zu sein, das muss ich zugeben. Ich dachte, du wärst zu
dickköpfig, zu sehr daran gewöhnt, deinen Willen zu bekommen, um die Opfer zu
bringen, die das von dir verlangen würde. Ivo ist kein einfacher Mann, und ich
dachte, du hättest nicht die nötige Geduld, um mit ihm zurechtzukommen. Ich
war der Meinung, ein englisches Mädchen verstünde besser, was hier erwartet
wird. Aber es sieht so aus, als hätte ich mich getäuscht. Nicht viele Frauen
wären so ruhig mit Charlotte Beauchamp umgegangen. Du hast nicht zugelassen,
dass dir deine Gefühle in die Quere kommen.»
Schweigend betrachtete Cora die
Fliegen, die um den Kopf des Esels summten, und beobachtete den beständigen
Rhythmus seiner Flanken.
«Aber wenn ich dir einen Rat geben
darf, es ist an der Zeit, dass du mit Charlotte sprichst. Du musst ihr klarmachen,
dass du ein so ungeheuerliches Verhalten nicht duldest. Sag ihr, dass du die
Unterstützung des Prinzen hast und meine und dass sie bald keine Freunde mehr
haben wird, wenn sie und ihr furchtbarer Ehemann sich nicht größerer
Diskretion befleißigen. Ich denke, das wird sie verstehen.» Herzogin Fanny
legte die Hand auf Coras Arm. «Und mach dir keine Sorgen, Ivo wird sich nicht
einmischen. Er scheint mir voller Liebe, seit du ihm einen Sohn geschenkt hast.
Frauen wie Charlotte sind schließlich auch anstrengend.»
Cora zog an den Zügeln und brachte
den Esel zum Stehen.
«Vielen
Dank für den Rat, Herzogin Fanny, aber ich ziehe es vor, die Dinge auf meine
Weise zu regeln.» Sie drückte der Herzogin die Zügel in die Hand. «Ich glaube,
ich steige jetzt aus und gehe zu Fuß. Ich bin sicher, dass Sie sich noch erinnern,
wie man mit dem Esel umgeht.»
Sie sprang vom Wagen und ging so
schnell sie konnte, bis sie, als sie sich umdrehte, den Wagen und den
verdutzten Gesichtsausdruck der Herzogin nicht mehr sehen konnte. Dann setzte
sie sich für einen Augenblick ins Gras und legte den Kopf auf die Knie.
Als sie ihn schließlich wieder hob,
fiel ihr Blick auf den Streifen Meer, der zwischen den Hügeln zu sehen war, und
plötzlich sehnte sie sich danach, unter Wasser zu tauchen und sich von all dem
Gewicht frei zu schwimmen, das auf ihr lastete. Aber wenn sie in die andere
Richtung blickte, sah sie die königliche Flagge auf dem Schloss flattern und
hörte die Glocke der Kapelle die halbe Stunde läuten. Das Kindermädchen würde
Guy jetzt sein Taufkleid anziehen und seinen sich sträubenden Körper in die
gelbliche Spitze hüllen. Guy war auch Teil des Ganzen. Bald würden sie sich
alle vor der Kapelle treffen; sie hatte keine Wahl, sie musste zurückgehen,
sich umziehen und lächeln, während sie ihren Sohn tauften. Sie würde nicht nach
unten sehen, noch nicht.
KAPITEL 28
Das
Tagelicht geht zur Neige
Cora hatte sich über jedes Detail der
Taufe Gedanken gemacht, von den Blumen in der
Kapelle bis zu den weißen und silbernen Bonbonnieren, aber über die Zeremonie
selbst hatte sie nicht viel nachgedacht. Normalerweise wurde sie in der Kirche
schnell ungeduldig und wünschte sich, dass die Rituale etwas schneller
vorbeigingen, damit sie wieder woanders sein konnte. Aber heute, als sie neben
dem Taufbecken stand, war sie dankbar für die Zeremonie, die von ihr nicht mehr
verlangte, als dass sie still mit dem Kopf nickte. Sie hörte, wie der Taufname
des Babys verlesen wurde, «Albert Edward Guy Winthrop Maltravers». Gegen
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