Damals im Dezember
Man
Wayne war ziemlich bestürzt über den Fehler und entschuldigte sich überschwänglich. Suman aber fand es urkomisch. Er machte mit seinem Handy ein Foto von der Torte und bestand darauf, das Stück mit seinem falsch geschriebenen Namen zu bekommen. Er nahm es, stieg auf einen Stuhl und tat sein Bestes, John Lennon zu kopieren: »I am the shoe man, I am the shoe man, I am the loafer, goo, goo, g’joob.«
Rachael nahm nicht an der Feier teil. Statt sich mit anderen abzuwechseln, wie wir das normalerweise bei internen Veranstaltungen taten, hatte sie freiwillig angeboten, die ganze Zeit draußen an der vorderen Theke zu bleiben. Mir gefiel nicht, dass sie sich selbst ausgeschlossen hatte, und so ging ich immer wieder zu ihr raus. Ich brachte ihr auch ein Stück Torte, das sie jedoch mit der Ausrede »Ich mache gerade Diät« ablehnte.
Wayne bemerkte meine Anteilnahme und nahm mich beiseite. »Schau mal, Luke, du bist die richtige Person für diese Stelle. Rachael hat alle Chancen auf eine Beförderung gehabt, und sie hat’s verpatzt. Ich hab sie sogar abgemahnt und ihr gesagt, dass wir uns, wenn sie ihre Haltung nicht ändert, möglicherweise von ihr trennen müssen.«
Dadurch fühlte ich mich nicht gerade besser.
Unsere Feier fand ein Ende, als wir hörten, wie ein wütender Kunde vorne im Shop herumbrüllte.
»Das ist jetzt deine Aufgabe, Manager«, sagte Suman zu mir.
»Danke, shoe man «, erwiderte ich und schob mir einen letzten Bissen Torte in den Mund. Dann warf ich meinen Pappteller in den Müll und ging raus und nach vorn, um nachzusehen, was los war.
Am vorderen Tresen stand ein korpulenter Mann in dunklem Business-Anzug und schrie Rachael an. Er war puterrot im Gesicht und sah aus, als würde ihm gleich eine Ader platzen. Ich ging zum Tresen.
»Verzeihen Sie, Sir. Darf ich Ihnen helfen?«
»Ich bezweifle, dass hier irgendwer kompetent genug ist, jemandem zu helfen«, erwiderte er und fuchtelte mit einem Finger vor Rachaels Gesicht herum. »Dies ist das letzte Mal, dass ich Sie einen Auftrag von mir bekommen, haben Sie verstanden? Das letzte Mal.«
»Sir«, sagte ich ruhig, »bitte erzählen Sie mir, wo das Problem liegt.«
Er drehte sich zu mir um und schwenkte ein Stück Papier durch die Luft. »Ich habe das hier gestern in Auftrag gegeben, damit es gedruckt wird. Ich habe diese Frau extra darum gebeten, einseitige Kopien anzufertigen. Stattdessen wurden beide Seiten bedruckt. Ich kann die nicht verwenden, und in einer Stunde fängt meine Konferenz im Tropicana an.«
»Lassen Sie mich mal sehen«, sagte ich und begutachtete die Flyer. Dann warf ich einen Blick auf das Auftragsformular. Dort war ein beidseitiger Druck vermerkt. Rachael hatte das Auftragsformular falsch ausgefüllt.
Ich sah wieder hoch. »Ich kann Ihren Ärger verstehen. Sie haben absolut recht, es hätte einseitig bedruckt werden sollen. Aber nicht sie ist schuld daran, Sir, sondern ich. Ich bin neu hier, und ich habe den Auftrag falsch verstanden. Aber wichtiger als meine Inkompetenz ist, dass Sie die Handouts sofort brauchen. Ich werde den Auftrag, den ich gerade auf dem Kopierer habe, sofort rausnehmen und Ihren Auftrag für Sie in fünfzehn Minuten fertig haben. Haben Sie dann noch genug Zeit, um zum Tropicana zurückzukommen? Oder müssen Sie sofort zurück, sodass ich sie Ihnen persönlich liefern muss?«
Er beruhigte sich ein wenig. »Ich glaube, ich kann fünfzehn Minuten warten. Beeilen Sie sich einfach.«
»Natürlich. Fünfzehn Minuten. Ich sage Ihnen was.« Ich zog meine Brieftasche hervor. »Sie werden hier nicht rumstehen und warten wollen. Da drüben, auf der anderen Seite des Parkplatzes, ist ein In-N-Out Burger. Die haben den besten Erdbeershake, den Sie je gekostet haben. Ich ernähre mich praktisch davon.« Ich reichte ihm drei Dollar. »Gehen Sie und trinken Sie einen Shake auf meine Kosten. Wenn Sie dann zurückkommen, habe ich Ihren Auftrag erledigt, verpackt und startklar. Da der Betrag bereits von Ihrem Konto abgebucht wurde, werde ich Ihnen 50 Prozent des Preises für Ihre Unannehmlichkeiten zurücküberweisen. Sie müssen nur das Abholformular unterschreiben. Und nun holen Sie sich einen dieser Shakes.«
Er blickte auf meine Dollars, die ich ihm entgegenstreckte. »Sie brauchen mir nicht …«
»Bitte. Mir ist die ganze Sache peinlich. Sie würden mir damit wirklich einen Gefallen tun.«
Betreten nahm er das Geld. »Gut, ich bin ein wenig hungrig. In fünfzehn Minuten bin ich zurück.« Dann
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