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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Art Nachhilfe war das denn?“, fragt er misstrauisch. Rachel muss kurz auflachen.
    „Nicht das, was Du denkst. Ich hatte sehr viel nachzuholen in Geschichte und amerikanischer Literatur. Er half mir, das ist alles.“ Sie macht eine kurze Pause, um dann doch mehr über sich und Brian preiszugeben. „Ich war neunzehn und dachte, es wäre an der Zeit, nun, sagen wir, Erfahrungen zu sammeln. Du weißt, ich hatte kaum Zeit, um mich mit anderen aus meiner Schule zu treffen, soziale Kontakte zu pflegen.“ Damian nickt. „Brian war zwei Jahre jünger als ich und genauso unerfahren.  Das erste Mal war also für uns beide eher ein Experiment. Wir haben danach nie wieder darüber gesprochen oder es gar wiederholt. Als ich die versäumten Prüfungen dann bestanden hatte, trennten sich unsere Wege. Das war alles.“ Damian schweigt, doch der grimmige Ausdruck in seinem Gesicht ist immer noch vorhanden.
    „Und der andere Kerl?“, fragt er missmutig.
    „Auf einer Party.“ Rachel fällt es schwer darüber zu reden, denn sie schämt sich immer noch für das, was an diesem Abend passiert ist. „Ich arbeitete in der Redaktion einer kleinen Lokalzeitung in Charlotte. Auf der Weihnachtsfeier wurde viel getrunken. Ich hatte den ganzen Tag wenig gegessen, weil vor den Feiertagen noch so viel zu tun war.“ Ihre Stimme ist leise geworden. Damian streicht sanft über ihre Schulter, ermutigt sie weiter zu reden.
    „Es war ein One Night Stand. Wir waren beide angetrunken. Ich sehnte mich gerade zur Weihnachtszeit nach ein wenig Liebe und Geborgenheit. Er aber wollte nur schnellen Sex. Tom hatte seinen Spaß und ich übergab mich, als es endlich vorbei war.“ Es ist still in Damians Schlafzimmer. Nur ihr beider Atmen ist zu hören. Dann dreht sich Damian zu ihr, legt seine warme Hand sanft auf ihre Wange. Sie sehen einander an und Rachel versucht zu ergründen, was wohl hinter diesen sanften, braunen Augen hervorgeht.
    „Du verdienst es geliebt zu werden. Kein Mann sollte nur an sich denken. Du bist eine außergewöhnlich starke und selbstbewusste Frau. Aber ich kenne auch deine sensible, deine weiche und leidenschaftliche Seite und ich verspreche Dir, ich werde nie etwas tun, das Du nicht willst. Du bist mir wichtig Rachel.“ Er nimmt ihre Hand und führt sie zu seinem Herzen. „Du bist hier, bei mir. Ich werde Dich beschützen und Dich niemals verletzen.“ Dann beugt er sich zu ihr und küsst sie, langsam und voller Zärtlichkeit. Als sie seinen Kuss erwidert und sich an ihn presst, wissen beide, dass heute Nacht eine ganz besondere Nacht ist. Der Kuss wird heftiger, leidenschaftlicher und es dauert nicht lange und beide beginnen von neuem einander zu streicheln und zu liebkosen. Sie lieben sich noch einmal und Damian verwöhnt sie, wie ein Liebhaber seine Frau verwöhnen sollte. Er nimmt seine Bedürfnisse zurück, um ihr Verlangen erneut zu steigern. Als sie dann beide gemeinsam den Gipfel ihrer Lust erreichen, werden sie von dem Gefühl der vollkommenden Befriedigung in ein Tal unendlicher Erschöpfung getragen.
     
     
    Damian sitzt auf dem Bett und betrachtet Rachel. Sie schläft, tief und fest, nach einer Nacht voller Liebe und Leidenschaft. Sie liegt auf dem Bauch, ihr nackter Körper ist spärlich von einem weißen Laken bedeckt. Ihre langen Haare liegen in weichen Wellen um ihren Kopf und auf dem Kissen. Damian fährt mit seinem Blick über ihren nackten Rücken, bis zu den Rundungen ihres Pos. Sie hat ein Bein angewinkelt und das andere gerade ausgestreckt. Ein Arm liegt angewinkelt unter dem Kissen, der andere flach auf der Matratze. Ab und zu huscht ein winziges Lächeln über ihre etwas geschwollenen Lippen. Ihre Wangen sind immer noch zart rosa und Damian nimmt immer noch die Wärme wahr, die ihr zauberhafter Körper abstrahlt. Sie scheint glücklich zu sein, hier, in ihrem Schlummer. Und er? Ist er auch glücklich? Nein! Wie soll er denn so etwas wie Glück empfinden, wenn er der Frau, die er liebt, Lügen über Lügen auftischt. Er ist ein egoistischer, gewissenloser Blender. Er hat sich ihre Liebe, ihr Vertrauen mit Halbwahrheiten und Ausreden erschlichen. Was gäbe er dafür, wenn sie ihn lieben würde, so wie er ist, das, was er ist. Aber das wird niemals geschehen. Er wird ihr wehtun, eines Tages. Er hat sie vorhin schamlos angelogen und er wird es wieder tun. Er wird gehen, sie verlassen, wieder einmal mit einer fadenscheinigen Ausrede. Er wird sie zurücklassen, mit seinem Herzen, das auf ewig ihr

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