Damian
mehr buchen können in einem stinknormalen Linienflug, aber wie er ihr auf dem Flug hier her erzählte, benötigen auch Privatpersonen in Ägypten eine Starterlaubnis und diese muss, sofern es sich nicht um einen Inlandsflug handelt, mindestens vierundzwanzig Stunden vorher angemeldet werden. Und nun dieses Haus, in der vornehmsten und teuersten Gegend Londons.
„Ich mache gerade das Abendessen, wenn sie mich also entschuldigen würden“, verabschiedet sich Mrs. Handerson. Damian nimmt die Taschen und führt Rachel eine imposante Treppe empor. Sie ist aus massivstem, rotbraunem Holz und die Stufen sind mit einem dicken rotem Teppich belegt, so dass jeder Schritt von dem dichten Stoff förmlich aufgesaugt wird und man das Gefühl hat über die Stufen zu schweben. Oben angelangt betreten sie einen langen Flur. Es ist dunkel hier oben, nur wenig Licht fällt aus einer der geöffneten Türen im vorderen Bereich. Damian bemerkt ihr Zögern.
„Ich bin nicht oft hier. Eher selten. Die meisten Räume werden nicht genutzt“, erklärt er ihr. Damian geht voran zu dem Zimmer mit der geöffneten Tür. Er betritt sein Schlafzimmer und stellt die Reisetaschen neben das Bett. Rachel ist in der Tür stehen geblieben. Sie weiß nicht warum, aber sie wagt es nicht diesen Raum zu betreten. Als wenn sie ein unsichtbares Hindernis überwinden müsse.
„Was ist?“, fragt sie Damian, der nun zu ihr sieht, „Angst vor der Höhle des Löwen?“ Ein freches Grinsen fliegt über sein Gesicht. Rachel kann nicht antworten. Es will ihr einfach nicht gelingen ihrem Körper die entsprechenden Kommandos zu geben. Ein beklemmendes, angsteinflößendes Gefühl nimmt plötzlich von ihr Besitz. Es schleicht sich langsam an, um sich dann mit voller Wucht ihrer zu bemächtigen. Wie damals, als sie ihr Zimmer in Luxor verließ, um mit Damian nach Kairo zu fliegen. Der Rucksack mit ihrer Kameraausrüstung gleitet zu Boden und Rachel muss sich am Türrahmen festhalten, so schwindelig wird ihr mit einem Mal. Ihr wird schwarz vor Augen und alles was sie dann noch wahrnimmt ist Damians erschreckter Ausruf.
„Sie ist wieder bei uns, Sir“, hört Rachel die Stimme von Mrs. Handerson wie von weit her.
„Rachel, Liebling! Komm zu Dir.“ Damians Stimme klingt so besorgt. Rachel öffnet langsam die Augen. Die Kopfschmerzen scheinen ihren Schädel zum Platzen zu bringen. Sie liegt auf dem Bett in Damians Schlafzimmer. Langsam beginnt sie sich aufzurichten. Damian hilft ihr dabei, legt ihr ein Kissen in den Rücken. Sie schauen einander an und für den Bruchteil einer Sekunde blitzt in Rachels Kopf sein Gesicht auf, so wie sie es in dem Traum, in der Gasse, gesehen hat. Sie erschreckt sich so sehr, dass sie leise aufschreit und vor ihm zurückweicht. Dann aber ist alles wieder normal und sie sieht in Damians verschlossenes Gesicht. Damian steht vor dem Bett und seine Miene ist ernst und inzwischen scheint er sich mit nachdenklich zusammengezogenen Augenbrauen ernsthaft Sorgen um sie zu machen.
„Was ist passiert?“, bringt Rachel mühsam hervor.
„Du bist ohnmächtig geworden“, erklärt ihr Damian und Rachel entgeht nicht, dass er sich ein wenig vom Bett entfernt hat und scheinbar über etwas nachgrübelt. Rachel schließt kurz die Augen, denn der Druck in ihrem Kopf ist so heftig, dass sie glaubt gleich wieder bewusstlos zu werden. „Möchtest Du ein Glas Wasser?“, fragt Damian sie leise. Rachel schaut ihn an und lehnt dankend ab.
„Es tut mir leid“, flüstert sie leise und versucht sich an einem Lächeln, das ihr jedoch irgendwie nicht gelingen will. Damian tritt wieder ein paar Schritte an das Bett heran und beobachtet genau Rachels Reaktion. Sie lehnt weiter ruhig gegen die Rückenlehne des Bettes. Schließlich setzt sich Damian vorsichtig neben sie auf das Bett und greift nach ihrer Hand. Er führt sie an seine Lippen und haucht einen Kuss darauf.
„Du hast mir einen gehörigen Schrecken eingejagt“, gibt er leise zu. Rachel schenkt ihm ein winziges Lächeln.
„Ich weiß auch nicht, warum mir das passiert. Ich habe noch nie unter Kreislaufproblemen gelitten“, wundert sie sich selbst. Sie beugt sich langsam vor, erwartet eine erneute Schwindelattacke, aber nichts dergleichen passiert. Auch der Druck in ihrem Kopf lässt allmählich nach. Damian kommt ihr entgegen und zieht sie sacht zu sich heran.
„Vielleicht solltest Du den Rest des Tages in meinem Bett verbringen“, flüstert er ihr verführerisch zu.
„Ich kenne ihre
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