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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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sie zurückzuholen. Lilith jedoch lachte ihn aus und spottete über sein Wehklagen. Sie ging eine Beziehung mit einem Dämon ein und sie zeugten viele Kinder miteinander. Als Strafe für ihre Rebellion und ihren Ungehorsam ließ Gott ihre Kinder töten.“
    Rachel hat ihr Sandwich inzwischen vertilgt und lauscht Damian mit angespannter Aufmerksamkeit.
    „Der Legende nach ist Leylha die einzig überlebende Tochter von Lilith.“ In dem Zimmer ist es nun gespenstisch still. Nur das Ticken der Standuhr ist plötzlich über laut zu hören. Rachel fröstelt es. Aber sie bleibt sitzen, läuft weder davon, noch jagen ihr Schauer puren Entsetzens über den Rücken. In den letzten Stunden hat sie viel über sich und Damian nachgedacht und ihr Entschluss hat sich verfestigt. Sie will bei Damian bleiben! Ihre Liebe ist es wert dafür zu kämpfen.
    „Warum hat sie Dich in einen Vampir verwandelt?“, will Rachel schließlich wissen.
    Ein Schatten gleitet über Damians Gesicht.
    „Ich weiß es nicht. Sie hat nach einem Gefährten gesucht, vermute ich.“ Rachel betrachtet ihn aufmerksam und stellt dann die Frage, die ihn vermutlich sehr schmerzen wird.
    „Was ist mit Deiner Familie geschehen?“ Damian senkt den Blick und für Sekunden herrscht erneut absolute Stille. Es hat keinen Sinn ihr etwas vorzumachen, denkt Damian. Sie hat ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren.
    „Leylha hielt mich gefangen, Tage, Wochen, Monate. Sie trank mein Blut und benutzte meinen Körper. Sie zwang mich zum Sex, sie kontrollierte nicht nur meine Gedanken, sie war auch in der Lage meinen Körper gefügig zu machen. Ich versuchte mich ihr zu wiedersetzen, aber sie brach meinen Willen und meinen Stolz. Irgendwann war ich so schwach, dass ich alles tat, was sie von mir verlangte. Ich hatte weder die Kraft mich ihr körperlich zu widersetzen, noch war ich mental dazu fähig. Sie hatte Spaß daran mich zu erniedrigen, zu foltern und mich zu quälen. Mein Körper war übersät von Bissmalen und blauen Flecken. Sie schlug auf mich ein, wenn ich versuchte mich ihr entgegenzustellen, oder wenn ich mich ihr verweigerte. Sie peitschte mich aus, fügte mir Verbrennungen zu, nur zu ihrem Vergnügen. Einmal sagte sie zu mir, sie wolle sehen, wie viel Schmerz ein Mann ertragen kann.“
    Damian macht eine Pause. Die Erinnerungen an diese schreckliche Zeit wiegen wie eine schwere Last auf seinen Schultern.
    „Und dann habe ich in einem meiner schwächsten Momente etwas sagt, dass ich mein Leben lang bereuen werde“, erzählt er weiter. Rachel spürt wie eine Gänsehaut sich langsam über ihren ganzen Körper ausbreitet. „Ich habe meine Familie verraten.“ Damians Stimme klingt plötzlich kalt und sein Blick gleitet ins Leere. „Ich habe Leylha entgegen geschrien, dass die Erinnerungen an meine Familie mich am Leben erhalten. Dass die Liebe zu meiner Frau mir Kraft schenkt und ich weiß, dass sie auf mich wartet, auch wenn es eine Ewigkeit dauern wird, bis ich wieder zu ihr komme. In meiner Wut und Verzweiflung spuckte ich vor Leylha aus und schwor ihr, sie zu töten, wenn ich es schaffe zu fliehen. Ich schrie sie an, dass sie eine herzlose Ausgeburt der Hölle wäre und das Liebe und Fürsorge für sie nur leere Worte wären und dass das, was meine Frau und mich verbindet, so viel stärker wäre, als alle Grausamkeiten, die sie mir antue.“ Damian holt tief Luft, bevor er fortfährt. „Ich hatte ja keine Ahnung, wie mächtig Lylha tatsächlich war. Ich war ein dummer, vor Schmerzen und Angst halb wahnsinniger Narr. Sie ging wie eine Furie auf mich los, zerkratze mir mit ihren Fingernägeln das Gesicht, so dass das Blut meine Wangen hinab floss.“ Damian schaut auf und sein Blick trifft auf Rachels Gesicht, das ihn voller Mitgefühl und Anteilnahme ansieht. „Sie brachte mich zurück nach Theben und hielt mich in dem noch nicht fertigen Grab gefangen. Es war das Grab in dem wir beide letzte Woche waren.“ Rachel nickt ihm zu, also doch , bestätigt sie sich selbst. „Eines Nachts zwang mich Leylha sie wieder sexuell zu befriedigen. Es ekelte mich an, aber sie kontrollierte mich, benutzte mich wie eine hilflose Marionette. Sie trank den letzten verbliebenen Rest Blut, der in meinem Körper war und gab mir dann von ihrem vergifteten Blut. Sie erweckte mich zu neuem Leben. Zu einem verfluchten Leben. Ich war von nun an wie sie: ein Vampir. Aber ich war schwach. Sie gab mir gerade so viel von ihrem Blut, dass die Verwandlung vollzogen werden konnte.

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