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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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quietschende Geräusch des Uhrwerkes und das dumpfe Poltern des Briefbeschwerers, als er auf den Boden fällt, klingen durch das ganze Haus. Befriedigt schaut Damian mit dunklen, zornig funkelnden Augen auf sein Werk der Zerstörung. Keine zwei Minuten später erscheint Mrs. Handerson im Morgenmantel in der Tür.
    „Was ist passiert?  Sir, haben Sie das gehört?“ Kaum hat die Haushälterin einmal Luft geholt, sieht sie auch schon die Trümmer der Standuhr.
    „Oh, mein Gott! Die schöne Uhr!“, seufzt sie betroffen. Sie wirft einen prüfenden Blick auf Damian, der immer noch hinter seinem Schreibtisch sitzt und mit mürrischer Miene auf den Schaden blickt, den sein Wutausbruch verursacht hat.
    „Ich hole einen Besen und…“,  weiter kommt sie nicht, denn Damian unterbricht sie harsch.
    „Lassen sie es Mrs. Handerson! Es reicht, wenn sie das morgen früh wegräumen.“ Sie schaut ihn verständnislos an.
    „Es macht mir nichts aus, Sir, ich geh nur schnell und….“ Wieder unterbricht er die Frau  und zischt ihr boshaft zu:
    „Gehen Sie zu Bett.“ Mit gesenktem Kopf und einem angedeuteten Knicks zieht sich die Haushälterin demütig zurück. Nach einer gefühlten Ewigkeit steht Damian auf und geht zum Fenster. Er starrt in den kleinen Park, der sich hinter seinem Anwesen erstreckt. Es regnet in Strömen, die Bäume biegen sich und ächzen unter der Wucht des Sturmes, der den Regen gegen die Fenster peitscht. Es ist weit nach ein Uhr Nachts. In der Ferne hört Damian die Sirene einer Feuerwehr. Ansonsten ist es still, außer dem Trommeln der fetten Regentropfen gegen sein Fenster ist es mucksmäuschenstill. Unheimlich still sogar. Eine prickelnde Anspannung macht sich in Damians Körper bemerkbar und ist dann aber in der nächsten Sekunde wieder verschwunden. Damian blickt sich um, erwartet etwas, jemanden, … Sie . Aber nichts geschieht. Er holt tief Luft, aber der Sauerstoff scheint seine Lungen zu verbrennen. Damian beginnt zu husten, glaubt fast zu ersticken. Als er sich endlich wieder gefangen hat, hört er auch schon das erste Donnergrollen. Eine perfekte Nacht um auf Leylha zu treffen. Sie liebt solche Auftritte. Aber so sehr er sich auch bemüht irgendein Signal, eine wie auch immer geartete Wahrnehmung von ihr zu erkennen, es gelingt ihm nicht. Sie wird hier auftauchen, er ist sich sicher. Aber er wird sie nicht rufen oder auf sich aufmerksam machen. Sie will offensichtlich etwas von ihm, also wird er abwarten, welches ihr nächster Zug in diesem abartigen Spiel ist. Damian straft seine Schultern und geht entschlossen aus dem Zimmer. Im Flur greift er im Vorbeigehen nach seiner Lederjacke und zieht sie über. Er braucht dringen Ablenkung. Er muss sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren, die vor ihm liegen. Und er muss fressen, sofort. Nur wenn er körperlich stark genug ist, kann er ihr gegenüber treten. Damian öffnet die Tür. Kühler Wind schlägt ihm entgegen. Er stellt den Kragen seiner Jacke hoch, schließt die Tür und tritt hinaus in den Regen. Sein Verlangen nach frischem Blut treibt ihn voran und er lässt den Vampir in sich die Oberhand gewinnen. Der Jäger ist auf dem Weg zu seiner Beute…
     
     
    Es ist drei Uhr morgens, als Damian zurückkehrt von seinem Beutezug. Er hat sich an zwei Frauen genährt, sie jedoch leben lassen und ihnen eine erotische Fantasie in ihre Erinnerungen gepflanzt. Er ist durchnässt und auch wenn das frische Blut seinen kalten Körper etwas wärmt, so friert er trotz allem und will so schnell wie möglich aus den nassen Klamotten. Schnell rennt er die Treppe hinauf, in sein Zimmer. Als er die Tür zu seinem Zimmer öffnet, prallt er sogleich zurück. Ihr Duft! Das ganze Zimmer ist erfüllt von Rachels Duft. Damian inhaliert tief das zarte Aroma, das in der Luft liegt. Es stammt aus der Nacht in der sie sich geliebt haben, in der sie einander zugeflüstert haben, einander nie wieder zu verlassen. Damian betritt das Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu. Er muss Rachel endgültig aus seinen Gedanken verbannen. Sie darf sich nicht immer wieder in seine Erinnerungen schleichen. Er geht ins Bad und zieht sich aus und stellt sich unter die heiße Dusche. Seine Schusswunden sind gänzlich verheilt und doch spürt er sie immer noch. Er senkt den Kopf und lässt das heiße Wasser darüber laufen, während er sich mit einer Hand an der Wand abstützt. Es ist zwecklos, er kann machen was er will, er kann Rachel einfach nicht vergessen. Schon sieht er die

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