Damian
haben offenbar mit den Frauen ihre innere Ruhe gefunden, ihren ganz persönlichen Frieden mit sich selbst. Verdammt, wann wird er endlich zur Ruhe kommen? Wann wird er endlich die eine Frau finden, die seinen inneren Dämon bezwingt?
„Ich brauche ihn nicht mehr. Er wird mir langsam lästig. Bringt ihn dort hin, wo er hingehört: in sein Grab“, befiehlt Leylha gebieterisch und Damian spürt, wie die Fesseln von dem Pfahl gelöst werden, aber nicht von seinen Händen und Füßen. Sein Körper fällt sofort in sich zusammen, er kann sich nicht einmal mehr auf den Beinen halten, so schwach ist er. Und er hat Durst. Ein unbändiger, alles erzehrender Durst plagt ihn. Er spürt das Krampfen seines Magens über den anderen Schmerzen, die sein Körper ertragen muss. Sein Mund ist staubtrocken und seine Kehle fühlt sich wund und roh an. Er wird von zwei Männern aufgehoben und wie Vieh auf einen Lastwagen geworfen. Ein Stöhnen gleitet über seine blutverkrusteten Lippen. Seine Augen sind derart zugeschwollen, dass er sie kaum noch öffnen kann. Seine Haut hängt verbrannt in Fetzen von seinem Leib und bedeckt kaum noch seine Knochen. Sie ließ ihn verhungern und verdursten, quälte und folterte ihn, doch was ihr diesmal nicht gelang, sie konnte ihn diesmal nicht brechen. Sein Wille zu überleben um Rache an ihr zu nehmen, hat ihn bis hierher am Leben erhalten. Oder war noch etwas anderes der Grund für sein Überleben? War es vielleicht Rachels Liebe, die ihm Kraft schenkte? Schnell verbannt er den Gedanken an sie aus seinem Kopf. Er darf keine Verbindung zu ihr aufnehmen, er würde sie nur in Gefahr bringen oder sie sein Elend spüren lassen. Er liebt sie immer noch so sehr, dass er jegliche Harm von ihr fernhalten will. Der Wagen setzt sich in Bewegung und Damian stößt unsanft mit dem Kopf gegen etwas Metallisches und verliert das Bewusstsein.
Der Flug hierher war für Rachel eine wahre Tortur. Die brennenden Schmerzen auf ihrer Haut kamen und gingen. „Phantomschmerzen“, hatte sie Dr. Armenti bezeichnet, weil Rachel sie ja nur deswegen empfand, weil sie Damian zugefügt wurden. Jetzt sind sie endlich auf Damians Anwesen angekommen. Henry war zwar informiert darüber, dass Rachel zurückkehrt, aber er wusste nicht mit wem.
„Miss Fletcher“, begrüßt er sie freundlich und doch kann Rachel genau hören, wie verwundert er ist, sie in Begleitung eines anderen Mannes zu sehen.
„Ich freue mich sie wieder zu sehen, ob wohl der Anlass alles andere als erfreulich ist.“ Sie gibt ihm die Hand und bemerkt plötzlich ein Zögern des Hausdieners. Er verbeugt sich nur leicht und nimmt nicht ihre ausgestreckte Hand entgegen. Luca bemerkt ihre Verwunderung und kommt ihr zu Hilfe.
„Henry ist ein Dairun, nicht wahr Henry?“ Der Hausdiener kann nun sein Erstaunen nicht mehr verbergen. Er nickt kaum merklich und verbeugt sich vor Luca. Rachel betrachtet den Hausdiener genau. Er scheint zu wissen, dass Luca ein Vampir ist.
„Woher weißt Du, dass er ein Dairun ist?“, fragt sie Luca neugierig.
„Ich rieche es. Ich nehme es wahr. Da ist etwas minimal Übernatürliches an ihm und doch ist er durch und durch menschlich. Mit etwas Übung wirst Du auch lernen es wahrzunehmen.“ Bei Lucas letztem Satz, weiten sich die Augen des Hausdieners noch mehr und er verbeugt sich tief vor Rachel.
„Verzeihung, Miss Fletcher, ich wusste ja nicht…“, entschuldigt er sich leise und erst auf Rachels ausdrückliche Aufforderung hin, erhebt er sich.
„Aber sie haben es gespürt, dass etwas anders ist an Rachel. Sonst hätten sie ihr eben nicht den Handschlag verweigert“, stellt Luca fest.
„Ja, Sir. Das war etwas anders an Miss Fletcher und ich spürte meinen Meister.“ Rachel ist fasziniert von dem was sie gerade hört. Vampire sind interessante Wesen und sie hofft noch so viel mehr über ihre neu erworbenen Fähigkeiten zu erfahren.
„Dairuns sind ihrem Herrn oder Herrin zutiefst ergeben und deswegen hat er Dir die Hand verweigert. Niemals stellen sich Dairuns auf eine Ebene mit den Vampiren.“ Henry verbeugt sich erneut vor Rachel.
„Da sie Mr. Cunninghams Braut sind, stehe ich ihnen natürlich uneingeschränkt zur Verfügung“, sagt Henry leise, und doch schwingt auch Stolz in seiner Stimme.
„Bitte, Henry, wir sind hier um Damian zu retten. Sie müssen uns helfen!“, fällt Rachel nun mit der Tür ins Haus und sieht wie der Hausdiener sie entsetzt ansieht.
„Was ist passiert?“, will er
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