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Dance of Shadows

Dance of Shadows

Titel: Dance of Shadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yelena Black
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sein«, sagte er und glitt mit den Fingern über Vanessas Körper, bis sie erzitterte. »Und danach wirst du auch jedes andere Stück bezwingen können.«
    »Bezwingen?« Vanessas Stimme brach.
    »Denk nicht darüber nach.
Fühl
es einfach.« Er schob ihren Arm hoch, bis er ausgestreckt war und sie in ihrer Ausgangsposition stand. Er zählte an, und sie begannen zu tanzen.
    »Liebe.« Er drückte sein Bein gegen ihres, bis ihr Zeh über denBoden glitt. »Du brauchst mich. Du willst mich. Du hast mich immer schon gewollt. Aber du kannst mich nicht bekommen.«
    Vanessa lauschte seinen Worten und fühlte, wie es in ihren Adern pochte. Sie beugte den Rücken in einer schmerzhaften Bitte.
    »Das Schicksal ist gegen uns«, flüsterte er. »Und dennoch bietest du dich mir dar. Du verführst mich.«
    Sie bewegte ihre Arme vor dem Körper, und langsam streckte sie ihr Bein in eine
arabesque
und gab sich ihm hin.
    »Ich versuche dir zu widerstehen, aber ich kann nicht.«
    Vanessa fühlte, wie sie schwach wurde, als er sich an sie drückte. Sie lehnte sich gegen ihn, und er ließ seine Hände über ihren Körper wandern, als ob sie nicht tanzen würden, sondern miteinander verschmelzen wollten. Sie schloss die Augen und roch seinen Schweiß.
    »Aber unsere Liebe ist gewalttätig. Ihr ist keine Dauer beschieden. Ich stoße dich von mir.« Plötzlich änderte sich der Rhythmus, und Zep stieß Vanessa fort. Sie drehte sich und wirbelte herum.
    »Du verstehst es nicht. Du flehst mich an. Du fragst mich, warum ich dich nicht lieben kann.«
    Vanessa warf sich vor ihm nieder. Zum ersten Mal ergab der Tanz einen Sinn, und langsam verlor sie sich in ihm. Die Schritte waren merkwürdig, nach wie vor. Aber als Zep sie so durch das Stück geleitete, begann Vanessa das Ganze zu fühlen.
    Ihr Körper bewegte sich ruckartig nach links und dann nach rechts, wie in einem gequälten Liebeserlebnis. Die Bewegungen wurden natürlich, sie schrieben sich tief in ihre Muskeln, bis sie sie völlig verinnerlicht hatte. Es war merkwürdig, wie sehr sie sie bezauberten, so sehr, dass sie nicht merkte, wie sich Zep von ihr löste. Sie merkte auch nicht, dass sie immer schneller wurde und ganz alleine tanzte.
    Als sie sich über den Holzboden bewegte, wurde ihr erst warm, dann heiß, der Schweiß lief ihr über den Rücken, bis das Trikot an ihrer Haut klebte. Sie merkte, dass es nicht allein die Hitze war – eswar Begierde. Aber wen oder was begehrte sie? Sie drehte sich einmal, zweimal, und auf einmal drehte sich der ganze Raum. Die Lichter hypnotisierten sie; der gewachste Holzboden war unglaublich glatt, das Spiegelbild so scharf, dass es fast durchsichtig wirkte. Sie tanzte weiter, ihre Atemzüge waren lang und tief, bis ihr Blick auf Zep fiel.
    Er hatte aufgehört zu tanzen, stand auf der anderen Seite des Raumes und starrte sie ehrfurchtsvoll an. »Du bist wunderschön«, murmelte er, »so unglaublich schön!«
    Alles, was sie von ihm wahrnahm, waren seine dunklen, gewellten Haare, seine blitzenden Augen, die Umrisse seines Kopfes, als er ihr zusah. Sie spürte, wie sich etwas in ihr auftat, ein großes, gähnendes Loch, das sowohl in ihr als auch außerhalb von ihr war. Sie wollte es ausfüllen und es gleichzeitig weiter aufreißen, sie wollte an seinem Rand stehen, als wäre es ein Abgrund, und einen Sprung in den Tod erwägen.
    Etwas in ihr begann zu kochen und reifte unter ihrer Haut heran. Sie wusste nicht mehr, was sie tat, sie konnte nicht mehr denken. Ihr Körper brannte in einer unmäßigen Hitze, die sie nie zuvor verspürt hatte. Sie ließ alle Hemmnisse hinter sich und glitt über den Holzboden zu Zep. Seine Haare fühlten sich unter ihren Fingern dicht und weich an, als sie ihn hinten am Hals fasste, ihn zu sich herzog und ihren Mund auf seinen presste. Seine Lippen schmeckten wie eine Sommernacht, salzig und feucht. Vanessa zog ihn näher zu sich und umarmte ihn fest, bis er sich sanft von ihr losmachte.
    Sie trat einen Schritt zurück. »Warum kannst du mich nicht lieben?«, fragte Vanessa und wiederholte seine Worte, ihre Stimme war leise und klang völlig anders als sonst.
    Zep wich zurück, und seine Augen baten sie um Verständnis. Er sah beinahe traurig aus, als wollte er ihr etwas sagen, könnte es aber nicht. »Liebe«, sagte er, genau wie eben, als sie getanzt hatten. »Du brauchst mich. Du willst mich. Du hast mich immer schon gewollt.Aber du kannst mich nicht bekommen.« Seine Schultern zuckten, als schmerzte es ihn, diese

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