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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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sich gegen das Geländer des leeren Burggrabens. Solche Mengen hatte Conor bislang nur bei Fußballspielen oder Konzerten erlebt, anerkennend klatschte er in die Hände. Das würde eine wirklich unvergessliche Nacht werden!
     
    Martin Baxter und Paul waren ebenfalls unterwegs zum Fort. Auch sie waren überwältigt von der Lautstärke der herbeiströmenden Menschen und Martin kamen allmählich Bedenken. Dem Anschein nach gab es hier keinerlei Sicherheitsvorkehrungen, nirgends waren Ordner, um die Zuschauer zu überwachen.
    Die Leute wanderten mitten auf der Straße. Es gab keinen Gehsteig, nur einen schmalen stoppeligen Grasstreifen auf einer Seite. Wenn ein Auto hupend vorbeiwollte, klopften die Fußgänger erst einmal grölend auf der Motorhaube herum, bevor sie auswichen.
    Was Conor so aufregend gefunden hatte, wirkte auf Martin einschüchternd – sogar bedrohlich.
    »Hör mal«, sagte er zu Paul. »Ich weiß nicht, ob das wirklich eine so gute Idee war.«
    Der Junge war da ganz anderer Meinung. »Es ist absolut genial! Außerdem sind wir fast da – schon fast an der Festung. Dann sehen wir bestimmt, wer da heute kommt!«
    Doch Martin bezweifelte, dass es überhaupt etwas oder jemand zu sehen geben würde. Weder Busse noch protzige Autos standen in der Nähe, und ganz sicher keine Kameras. Das Landguard wirkte wie in jeder anderen Nacht – verlassen und ausgesprochen unheilvoll brütete es vor sich hin.
    Martin zückte sein Handy und meldete der Polizei seine Bedenken.
     
    Es war nun fünf vor neun und die Massen, die zuerst da gewesen waren, wurden inzwischen von dem unablässigen Zustrom an Zuschauern, die von der Straße und dem Strand herbeipilgerten, gegen die Zäune und Geländer gequetscht. Viele von ihnen tranken Alkohol.
    Irgendwo inmitten der Leute lästerten Ashleigh und Keeley über Emma und beäugten die Festung misstrauisch.
    »Warum ist der Kasten denn so dunkel?«, fragte Ashleigh. »Wo sind die Scheinwerfer und der ganze Kram? Und was ist mit Musik?«
    »Bestimmt alles innen drin«, meinte Keeley. »Wahrscheinlich dröhnt gleich mächtig die Musik los und dann geh’n die Riesentüren da auf und es geht los.«
    »Hey – lass gefälligst das Geschubse!«, brüllte Ashleigh jemanden an, der gegen sie stolperte.
    »Wir sind hier eingequetscht wie Sardinen in der Büchse, echt jetzt!«, murrte Keeley.
     
    Zwei Minuten vor neun zog Martin Paul an den äußersten Straßenrand und weigerte sich, auch nur einen Schritt weiterzugehen. Andere drängelten sich grob an ihnen vorbei. Jetzt bekam er es langsam mit der Angst zu tun.
    »Aber, Martin!«, schrie Paul. »Wir sind schon so nah dran!«
    »Nein«, sagte er bestimmt. »Das hier ist ein einziger Wahnsinn. Wir kehren um.«
    Paul blickte ihn flehend an, aber Martins Entschluss stand fest. Er war kurz davor, in Tränen auszubrechen, riss sich dann aber zusammen. Martins Entscheidung passte ihm nicht, aber mit elf war er eindeutig zu alt, um wie ein Baby zu schmollen. So fügte Paul sich zähneknirschend in sein Schicksal.
    Doch gegen den Menschenstrom in die andere Richtung zu laufen, erwies sich als beinahe unmöglich. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich an den Rand zu drücken und die ganzen Leute vorbeizulassen, bis es weniger wurden.
     
    Conor warf einen Blick auf sein Handy, um nach der Uhrzeit zu sehen. Punkt neun.
    Der versammelte Mob hielt inne und jedes einzelne Augenpaar richtete sich auf die dicken Mauern des Landguard Fort. Es fühlte sich an wie beim Neujahrscountdown. Alle hielten den Atem an und warteten auf eine Fanfare, auf Feuerwerk, eine Lasershow, auf Musik und Farben. Einige schossen mit ihren Handys Fotos und immer noch warteten sie alle gespannt.
    Nichts geschah.
    Nörgelndes Gemurmel wurde laut und verbreitete sich in der gigantischen Menschenmenge. Jemand fing an, langsam zu klatschen, und andere fielen mit ein. Ein Singsang erklang: »Fangt endlich an! Fangt endlich an …«
    Noch immer nichts.
    »Das ist doch voll daneben!«, meckerte Ashleigh.
    »Wo sind die Reporter und die Stars?« Keeley ärgerte sich. »Ich frier mir hier verflucht noch mal die Beine ab!«
    Über den Köpfen der Menschen erschallte ein gewaltiges Donnern.
    Diejenigen, die weiter unten am Strand standen und nicht sehen konnten, dass es weiter vorn nichts zu sehen gab, wurden unruhig und verloren die Geduld. Sie begannen zu drängeln und zu schubsen, um auf den Weg weiter oben zu kommen. Andere ließen Musik aus ihren Handys dudeln. Es lag eine

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