Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
Vom Netzwerk:
in die Pfanne«, bot Esther an. Sie war zu hungrig und hatte die Nase von Suppe gestrichen voll, um Janglers Angebot zu verschmähen.
    Der Alte lächelte nachsichtig und zählte die benötigten neunzehn Würste ab, bevor er den Kühlschrank wieder abschloss.
    »Ich hasse den alten Penner«, sagte Maggie, nachdem er gegangen war.
    Esther kümmerte sich um die Würstchen. »Ach, mach dich locker, Fettklops! Du wirst einen der Knacker hier verputzen – wie alle anderen auch – und dankbar dafür sein.«
    »Dich hasse ich auch«, formte Maggie hinter Esthers Rücken stumm mit den Lippen.
    Als die Arbeitsgruppen zurückkamen, wurden die Wasserkrüge, die Suppe und Janglers Leckerbissen wie üblich im Speisesaal serviert. Die erschöpften Kinder strömten herein und nahmen Platz. Nur Jody saß nicht länger am Tisch. Sie kauerte lieber in einer Ecke und aß für sich allein. Alle Überredungsversuche von Alasdair, gemeinsam mit den anderen zu essen, waren bisher gescheitert. Tag für Tag wurde es mit Jody ein bisschen schlimmer.
    Als Lee sich setzte, wunderte er sich über die Extraration auf ihren Tellern. Er dachte noch immer über Charms Mutter und ihren lächerlichen Plan nach und konnte es kaum erwarten, Maggie zu berichten, was passiert war. Plötzlich bemerkte er, dass niemand aß. Merkwürdig, normalerweise schlangen sie immer alles sofort in sich hinein. Dann wurde ihm der Grund dafür klar: Die Wärter waren ihnen gefolgt.
    Für gewöhnlich ließen die Punchinellos sie alleine und verputzten zeitgleich in ihrer Hütte ihr eigenes Abendessen. Doch nicht heute Abend. Hauptmann Swazzle schlich um die Tische, sein Maschinengewehr auf die bucklige Schulter gestützt, schob sich den weißen Filzhut aus der Stirn und grinste die anderen Punchinellos an. Yikker stand in einem Strahl Sonnenlicht, der durch ein Fenster fiel, und hatte die großen groben Hände wie zum Gebet gefaltet. Garrugaska und Bezuel pusteten Tabakrauch aus den Mündern. Worauf warteten diese Ungeheuer?
    Maggie brachte die letzten beiden Schüsseln Suppe aus der Küche und stellte sie ab. Sie setzte sich neben Lee und beäugte missmutig die Wächter. »Was soll das?«, murmelte sie. »Fütterung im Zoo? Werfen sie uns gleich alte Brötchen zu? Können wir uns glücklich schätzen!«
    »Wieder geht ein harter Arbeitstag zu Ende«, verkündete Jangler, der hereinmarschiert kam. »Ich wollte euch allen nur mitteilen, wie zufrieden ich mit eurem Fleiß und Fortschritt bin, dort draußen in den Minchetgärten.«
    »Gärten?« Alasdair schnaubte ungläubig.
    »Heute ist für uns ein glorreicher Tag in diesem grauen Traum«, fuhr der Alte fort. »Die Pikdame wurde für unschuldig erklärt, daher wollen wir alle gebührend feiern. Bitte, lasst euer Essen nicht kalt werden. Guten Appetit!«
    »Würschtlchen …« Hauptmann Swazzle gackerte. »Lecker, lecker Würschtlchen … mampf, mampf!«
    Die Kinder widmeten sich ihrem Mahl. Die Wärter und Jangler verließen den Raum noch immer nicht, dafür wurde ihr abscheuliches Grinsen breiter und breiter. Was hatte das zu bedeuten? Warum waren sie auf einmal so interessiert daran, ihnen beim Essen zuzuschauen? Die Kids wurden nicht schlau daraus. Zaghaft fingen sie an zu essen.
    In der Ecke verschlang Jody ihre Wurst innerhalb von Sekunden. Ihre Tage als Veganer waren gezählt. Jeden köstlichen Bissen schluckte sie wie ein ausgehungertes Raubtier hinunter und leckte sich anschließend die Finger ab. Dann nahm sie sich die Suppe vor.
    Lee schob seine Portion von sich. Diese Gorillas mit den Riesennasen verdarben ihm den Appetit.
    »Du solltest das runterwürgen«, meinte Maggie. »Das Protein wird … Igitt!« Sie hatte auf ein kleines Stück Knochen gebissen. Maggie fischte ihn aus dem Mund und ließ ihn auf ihren Teller fallen. »Billigknacker«, grummelte sie.
    »Würschtlchen …«, sangen Hauptmann Swazzle und die Wärter im Chor. »Leckere, fleischige rosa Würschtlchen, fein, fein!«
    Lee bemerkte den erwartungsvollen, erhitzten Ausdruck in Janglers Gesicht. Der Alte freute sich auf irgendetwas, auch wenn er sich Mühe gab, es zu verbergen. Schon lange hatte Lee es aufgegeben, den Wahnsinn durchschauen zu wollen, der an diesem Ort herrschte. Sie befanden sich wahrhaftig in einem Irrenhaus. Jeder hier war meschugge, angefangen von Jangler, über die Punchinellos, bis hin zu Jody und allen anderen Insassen, er selbst eingeschlossen. Aber wenigstens war er nicht bekloppt genug, Mrs Benedicts bescheuerten Plan

Weitere Kostenlose Bücher