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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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wir in diesem Fall etwas unternehmen, nicht wahr?« Zum Abschied hieb er die Hacken gegeneinander, was er auf der Stelle bereute, weil seine Füße noch immer schmerzten. Humpelnd trollte er sich.
    Etwas an der Art, wie er den letzten Satz betont hatte, ließ Jody frösteln. Nachdenklich schaute sie dem Lockpick hinterher, bis er die äußerste Hütte erreicht hatte. Wer würde wohl in die leere daneben einziehen?
    Bevor er eintrat, zögerte Jangler kurz. Er wandte sich dem in Nacht gehüllten Wald zu, der das Camp umgab, und kicherte leise vor sich hin, als er daran dachte, was dort in der Finsternis lauerte. Und als er sich vorstellte, was geschehen würde, wenn erst alle eingeschlafen waren, gluckste er erneut. Erst dann ging er in sein Häuschen.
    Lee umkreiste derweilen das Hauptgebäude und drückte gegen jedes Fenster, an dem er vorbeikam, bis er schließlich eins fand, das nur angelehnt war. Nachdem er ins Innere geklettert war, zog er eine kleine Taschenlampe aus seiner Sporthose. Er war im Gemeinschaftsraum gelandet, wo die Pressekonferenz stattgefunden hatte und wohin der Ismus später Sam, den Kameramann, gelockt hatte, damit die Schwarzgesichtigen Damen ihn ergreifen und ihm Minchet hatten einflößen können.
    Lee leuchtete umher, doch hier drin war nichts, zumindest nichts, was er gebrauchen konnte. Leise schlich er ins nächste Zimmer, das sich als der Speisesaal entpuppte. Die Tische hatte man inzwischen abgeräumt, doch in ihrer Mitte stand noch immer das Schloss.
    Der Junge schürzte verächtlich die Lippen und ging dann in die Küche. Das Licht seiner Taschenlampe hüpfte über die Arbeitsflächen aus Stahl und die schimmernden Kochutensilien an der Wand. Lee verschwendete keine Zeit, zog sofort jede Schublade auf, durchsuchte jeden Schrank. Dann hastete er zur nächsten Tür und riss sie auf. Dahinter befand sich ein bestens gefüllter Lagerraum, bis unter die Decke vollgepackt mit riesigen Vorratsdosen und Paketen von Lebensmitteln – nichts davon so stilvoll wie das Essen in Mooncaster.
    »Super!«, wisperte er, als der Lichtkegel ihm die Kostbarkeiten in den Regalen offenbarte.
    Stirnrunzelnd wurde ihm erst jetzt klar, dass er besser seine Tasche mitgebracht hätte. Ohne sie würde er nicht mehr als zwei dieser Riesendosen auf einmal schleppen können. Doch dann fiel ihm eine ganze Sammlung an leeren Tupperdosen im untersten Regal auf.
    »Halleluja!«, flüsterte er lächelnd.
    Er griff sich die größte Box und stopfte ein Päckchen Nudeln und zwei Packungen Reis hinein. Dann füllte er den noch übrigen Platz mit Trockenfrüchten und einem Päckchen Zucker. Nachdem er den Deckel daraufgesetzt und seine Taschenlampe eingesteckt hatte, trug er seine Beute in die Küche. Einmal drehte er sich noch zu dem dunklen Lagerraum um. »Euch andere Süßen hole ich später!«
    Kurz darauf kletterte er bereits aus dem Fenster. Auf dem Boden kauernd wartete er eine Weile ab, bis er sich davon überzeugt hatte, dass die Luft rein war. Dann sauste er mit der Box unter dem Arm über die Wiese hinter dem Haupthaus – dem verbotenen Wäldchen entgegen.
    Die tiefe Schwärze zwischen den Bäumen machte Lee keine Angst, doch der faulige Gestank, der ihm in die Nase stieg, ließ ihn würgen. Gab es in der Nähe eine Klärgrube? Da er aus einem Viertel im Süden Londons kam, war er nicht sonderlich vertraut mit dem Landleben. Stank es hier immer so?
    Obwohl er achtgab, möglichst kein Geräusch zu machen, knirschte das alte Herbstlaub unter seinen Sohlen wie eine Mischung aus Chips und Cornflakes. Als er ein Stück weit gekommen war, blieb Lee stehen und zückte seine Taschenlampe. Er musste irgendetwas Einprägsames finden, das er leicht wiedererkennen würde. Da, vor ihm, stand ein mächtig dicker Baum. Lee hatte keine Ahnung, was für eine Sorte das war, aber die untersten Äste streckten sich wie zwei Arme und die knorrige Rinde wirkte, als hätte der Baum ein Gesicht mit einem Kussmund. Es erinnerte Lee an ein Mädchen, das er früher mal gekannt hatte, in der Zeit vor dem Buch. Ja, die Stelle war gut genug.
    Die Kiste stellte er am Fuß des Stamms ab, dann machte er sich auf die Suche nach Zweigen und Gestrüpp, um sie zu tarnen. Während er alles zusammenklaubte, hatte er immer mehr das ungute Gefühl, dass er beobachtet wurde, und der widerwärtige Gestank wurde sogar noch schlimmer.
    Verunsichert blickte Lee sich um. Es war zu finster, um Details ausmachen zu können. Die schwarzen Schatten hielten alles

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