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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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nordenglischen Dialekt einfach nich. Irgendwann geh ich da hin, rüber in die Staaten, und hab dann meine eigene Show und so. Zumindest war das der große Plan, bevor der ganze Mooncaster-Kram losging.«
    »Bist du noch ganz normal?«
    »Oh ja, komplett – hatte noch keinen Spritzer Botox oder so. Nur mein Teint ist fake. Was haben die Leute nur gemacht, bevor man sich Bräune aufsprühen konnte? Du und ich, wir sollten mehr miteinander reden. Von so einem richtigen Londoner Kerl könnte ich noch viel lernen. Wenn du meinst, dass irgendwas von dem, was mir über die Lippen kommt, nicht ganz stimmt, dann sagst du’s mir, okay?«
    Während Lee noch um eine Antwort rang, grinste Alasdair sich einen ab.
    »Sag mal, warum bist du eigentlich nicht verkleidet, so wie alle anderen?«, fragte Charm Lee. »Das macht das ganze Gesamtbild kaputt. Was, wenn die hier Kameras hätten? Du würdest voll rausstechen und völlig falsch aussehen.«
    »Meinst du?«
    Die Art, wie Lee das sagte, machte Alasdair stutzig. Unauffällig warf er ihm einen Blick zu. In diesen zwei kleinen Worten lag ein kaum verhohlener, grollender Ärger und der Schotte fragte sich, warum.
    »Nichts ist wichtiger als der richtige Look«, plapperte Charm weiter. »Die richtige Marke und so, nich? Du runinierst die … wie heißt das? Die Integität der Marke, klarer Fall!«
    Lee runzelte die Stirn, presste die Lippen fest aufeinander und hielt die Klappe.
    »Hat sonst noch jemand ’nen wunden Hintern?«, schaltete sich eine Stimme ein. »Meine Backen toben, als hätte ich da unten Zahnschmerzen! Und ich habe Muskelkater in Muskeln, die schon vor Jahren ihre Siebensachen gepackt und ausgezogen sind – hatte ich zumindest gedacht.«
    Es war Maggie. Sie und Jody kamen zu ihnen herüber. Christina blieb bei den Tischen und holte das verpasste Frühstück nach. Jangler trieb die jüngeren Kinder zusammen und versuchte, ihnen die Regeln eines alten Bauernspiels zu erklären.
    »Oooh, das ist das Problem mit so nem Hinterteil«, sagte Maggie und ließ sich auf den Hocker nieder, den sie mitgeschleppt hatte. »Auch wenn er wehtut wie die Hölle, musst du dich draufsetzen.« Sie rülpste und klopfte sich gegen die Brust. »Wenn ich an den Rückweg denke, tut mir das arme Pferd jetzt schon leid.«
    Jody schauderte angewidert. Von dem Geruch des gegrillten Fleisches und dem heißen, triefenden Fett, das zischend in die Flammen tropfte, wurde ihr übel. Sie hatte es nicht einmal fertiggebracht, das angebotene Obst herunterzuschlucken. Übermüdet, nachdem sie kaum geschlafen und einen langen Ritt hinter sich hatte, war sie jetzt mehr als streitlustig. Zum Glück war Charm hier – ein geeigneteres Ziel fiel ihr nicht ein, doch noch konnte sie sich zurückhalten.
    »Die Kleinen spielen gleich ein paar Spiele«, sagte Maggie.
    »Es ist viel zu heiß, um in der Gegend rumzurennen«, murmelte Alasdair und legte sich ins Gras.
    »Was denn für Spiele?«, wollte Charm wissen und überlegte schon, ob sie auch mitmachen sollte.
    »Keine Ahnung«, antwortete Maggie. »Irgendwas aus dem Buch. Vorhin habe ich gehört, wie eine der Mägde meinte, dass sie jede Menge Jax-Zeug vorbereitet haben. Aber besser die als ich, in dieser Kutte kocht man ja! Nicht, dass ich sonst rumrennen würde. Der Wolf ist chronisch.«
    »Das sind keine echten Dienstboten«, platzte es aus Lee heraus. »Sondern nur noch mehr bescheuerte Zombies. Jetzt nenn die nicht auch noch Mägde oder Dienstboten! Vor fünf Monaten haben die wahrscheinlich noch die Einkaufswagen auf den Parkplätzen bei Sainsbury’s zusammengeschoben oder in ’ner Bank gearbeitet oder irgend so ein Dreck.«
    Charm sah ihn verwirrt an. »Willst du denn gar nicht zum Schloss?«
    »Mädchen, wann wachst du endlich auf und kapierst, was hier abgeht?«, brüllte er sie an. »So dämlich kannst du doch gar nicht sein!«
    »Da würde ich nicht drauf wetten«, warf Jody ein.
    »Aber, ich mein, es ist wahr!«, protestierte Charm. »Das weiß jeder!«
    »Wahr?«, schrie Jody. »Du bist wirklich so blöd, wie du aussiehst! Massenhysterie und Täuschung, das ist es. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass es da eine zweite Welt gibt, neben dieser hier, und der einzige Weg dorthin führt durch dieses mehr als schlecht geschriebene Buch? Du hirnlose Scheuklappenbarbie!«
    »Nur weil du wie ’ne Bibliothekarin aussiehst, heißt das noch lange nich, dass du schlau bist!«, feuerte Charm zurück. »Und es stimmt nämlich doch! Mooncaster gibt es, das

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