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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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und grummelte: »Scheint keine Alternative zu geben. Der Alte wirkt ziemlich entschlossen. Hast du schon mal die armen Hunde gesehen, die bei diesen Tier-Talentshows vortanzen müssen? Heute passiert uns das Gleiche. Wir müssen eine Show abliefern, aber wenigstens werde ich dabei nicht wie der letzte Vollidiot aussehen.« Er beäugte die Kutte aus grüner Wolle, die Alasdair trug. »Du siehst aus, als wärst du aus ’ner billigen Robin-Hood-Verfilmung getürmt«, spottete er.
    Letztendlich saß jeder sicher im Sattel. Selbst Jangler hockte auf einem grauen Pony. Die Stallbediensteten teilten sie in Gruppen ein und führten sie geordnet zum Tor hinaus.
    Auch heute war es wieder warm und sonnig – viel zu warm für diese Wollklamotten und lächerlichen Hauben und Kapuzen. Lee war froh, dass er außer seiner normalen Turnhose nur das schwarze Hemd trug, das man ihm gegeben hatte. Während die Pferde die Waldstraße entlangtrotteten, blickte er zum Camp zurück. Er wurde das Gefühl nicht los, dass man sie von dort weglockte. Ihm fielen auf Anhieb ein gutes Dutzend Gründe ein, die er jedoch sofort wieder verwarf, als er beobachtete, wie eine der Schneiderinnen das Hauptgebäude verließ und auf das angeblich leere Blockhaus zusteuerte. Mit Block und Maßband im Anschlag klopfte sie an die Tür und wurde prompt eingelassen. Lee steckte sich die Ohrstöpsel ein und grübelte darüber nach.
    Nachdem ihre Gruppe aus so vielen Reitanfängern bestand, kamen sie nur langsam voran. Allerdings gab es auch keinen Grund zur Eile. Schnell begriffen die Kinder, dass sie nur eins tun mussten: nicht runterfallen. Den Rest erledigten die Reitlehrer und die Pferde. Selbst die Zügel waren eigentlich nur Show. Also schickten sich die Kids gegenseitig SMS. Denn sie hatten in aller Frühe heute Morgen herausgefunden, dass sie wieder Empfang hatten. Keiner achtete darauf, wohin der Ausflug ging. Wozu auch? Es war eine erfreuliche Abwechslung von ihrem gewohnten Trott, und wenn sie dafür so tun mussten, als würde dieses Buch sie interessieren, na dann bitte! Das hier war klasse.
    Falls Jangler das ständige Piepsen und Summen der Handys störte, ließ er es sich nicht anmerken. Er las in seinem Exemplar von Dancing Jax und schien vom Rest der Welt nichts mitzubekommen – selbst im Sattel wiegte er sich dabei ununterbrochen vor und zurück.
    Besonders weit waren sie noch nicht gekommen, als Spencer den Gegenstand hervorzog, den er bisher unter seinem Mantel versteckt hatte. Nervös holte er Luft und setzte ihn sich dann auf den Kopf.
    »Ha! Herr Spenzer!«, johlte Marcus. »Für wen hältst du dich denn? Clint Eastwood?«
    »Nee«, antwortete der Junge gedehnt und schob den Stetson mit dem Finger ein Stück zurück. »Ich bin Yul Brynner.«
    Spencer trug seinen Cowboyhut mit Stolz und einem breiten Grinsen im Gesicht, dann schob er sich die In-Ear-Kopfhörer in die Ohren und startete die stürmische Titelmelodie zu Die glorreichen Sieben. Die Sonne brannte auf ihn nieder, er saß auf einem Pferd, und wenn er die Augen schloss, verschwanden alle Übrigen und er wurde in ein anderes Leben katapultiert – tausend Meilen weit entfernt von Mooncaster und dem Elend, das dieses Buch gebracht hatte. Das Einzige, was das Ganze völlig perfekt gemacht hätte, wäre ein Colt in einem Holster an Spencers Hüfte gewesen.
    Marcus war völlig aus dem Häuschen, fast direkt neben Charm zu reiten, und verbrachte den Großteil des Vormittags damit, sie in ein Gespräch verwickeln zu wollen. Aber genauso gut hätte er mit einem Eisberg anbandeln können.
    »Wie wär’s, wenn du mir die blauen Flecken gesund küsst?«, fragte er schließlich am Rande der Verzweiflung.
    Alle anderen hatten eine gute Zeit. Sie ließen den Hauptweg weit hinter sich und ritten durch Wälder und Heiden. Der einzige Makel in dieser traumhaften Landschaft waren die fetten Dickichte aus Minchet, die sich hier und da ausgebreitet hatten, Bäume erstickten und die Luft mit ihrem Verwesungsgestank verpesteten.
    Nach einer Weile schien es tatsächlich so, als hätten die Reiter auf magische Weise das mittelalterliche Reich von Dancing Jax betreten. Die einzigen anderen Lebewesen, auf die sie trafen, waren wilde Ponys und eine kleine Herde von gelbbraunen Rehen, die verschüchtert in ein entferntes Wäldchen flüchtete.
    Die Zeit verging und nach einigen außerplanmäßigen Pinkelpausen war es Mittag geworden. Schon wurden die ersten mürrischen Kommentare laut, die Kids hatten Durst

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