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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleine Zecke!«, brüllte er von der vorderen Veranda.
    Der Skateboarder rappelte sich hinter dem Mercedes hoch und hielt sich den Ellenbogen.
    »Weg da von meinem Wagen«, schnauzte Richie. »Wehe, du machst mir mit deinem Brett eine Beule rein.«
    »Danke der Nachfrage, Mister, mir ist nichts passiert«, antwortete der Skateboarder. »Ich hab mir bloß den Ellenbogen zerfleischt, aber sonst geht's mir gut.«
    Richie sagte: »Bleib ja von meinem Wagen weg, du kleine Schwuchtel«, und ging wieder ins Haus.
    Der Skateboarder zeigte ihm den Stinkefinger, hinkte zu seinem Brett und fuhr davon. Hinter der nächsten Kurve saß Terry in seinem Wagen. Der Junge legte eine Vollbremsung hin, flippte das Brett in die Luft und fing es direkt vor Terry wieder auf.
    »Reizend«, sagte Terry. »Aber wünschst du dir in deinem Alter nicht manchmal ein richtiges Auto?«
    »Mann«, schimpfte der Skateboarder. »Für diesen Scheiß steht mir eigentlich Schmerzensgeld zu. Sehen Sie sich meinen Arm an. Dafür müsste es eine Gefahrenzulage geben.«
    »Hat dir etwa einer gesagt, du sollst dich hinlegen? Woher sollen wir wissen, dass du absichtlich den Flieger gemacht hast? Könnte doch sein, dass du einfach nur ein miserabler Skateboarder bist. Du musst das auch mal aus unserem Blickwinkel betrachten.«
    »Einen kleinen Bonus, mehr will ich doch gar nicht. Den hab ich mir mehr als verdient.«
    »Ich leg bei Coren ein gutes Wort für dich ein«, sagte Terry. »Hast du es drangemacht?«
    »Klaro hab ich's drangemacht. Dafür zahlt ihr mir ja schließlich diese Riesensummen.«
    »Und eingeschaltet?«
    »Meine Fresse ...« Der Skateboarder machte Schielaugen. »Reden Sie mit Coren. Sorgen Sie dafür, dass ich 'ne Zulage krieg, sonst hab ich die längste Zeit die Drecksarbeit für euch erledigt. Ich hätte mir den Hals brechen können.«
    »Du saust mir die Tür voll. Troll dich, sei ein braver Junge, und blute woanders weiter.«
    »Und bestellen Sie Walter, dass wir mittlerweile im einundzwanzigsten Jahrhundert leben. Dieser Peilsender ist ja so was von peinlich. Bei der Größe ist es fast ein Wunder, dass das Ding keine Röhren hat. Sagen Sie ihm, er soll ein paar Moneten lockermachen, damit wir endlich wie Profis aussehen.«
    Der Junge rollte weiter. Terry seufzte und dachte an seine Jugend zurück. Damals in Derry hatte kein Mensch ein Skateboard besessen. Damals wusste keine Sau, was ein Skateboard überhaupt ist, und wenn es einer gewusst hätte, hätte es ihn einen Dreck interessiert. In Terrys Jugend ging es ums Rauchen, ums Bumsen und ums Saufen bis zum Kotzen, und als Mutprobe versuchte man zwischendurch, den britischen Soldaten Ziegelsteine an den Kopf zu schmeißen, ohne geschnappt oder erschossen zu werden. Was für eine Zeit der Unschuld. Terry seufzte noch einmal und warf einen Blick auf den Laptop, der neben ihm auf dem Beifahrersitz stand. Er tippte die Internetadresse ein, die Spandau ihm gegeben hatte. Ein Stadtplan erschien, in der Mitte ein blinkendes Pünktchen. Terry lehnte sich zurück und fasste sich in Geduld. Es war Donnerstag. Der Wagen würde bald losfahren. Terry traute der Technik nicht, aber er war Feuer und Flamme für alles, was ihm das Leben erleichterte.
    Ein paar Stunden später setzte sich der Punkt in Bewegung.
    Terry sah zu, wie er fast unmerklich auf ihn zugekrochen kam, und als er hochsah, fuhr auch schon der Mercedes mit Martin am Steuer an ihm vorbei. Zum Glück war Martin ganz mit sich selbst beschäftigt und bemerkte ihn nicht. Zumindest hoffte Terry das sehr, denn sonst waren Komplikationen vorprogrammiert. Als der Abstand groß genug war, nahm er die Verfolgung auf.
    Das System war erstaunlich einfach zu benutzen, abgesehen davon, dass Terry den Bildschirm im Auge behalten und gleichzeitig lenken musste. Ein paarmal merkte er zu spät, dass der Mercedes abgebogen war - man konnte die genaue Entfernung bis zu einer Abzweigung nicht genau erkennen, man sah bloß, dass eine kam -, und musste wieder ein Stück zurück. In der Stadt war es am schlimmsten, weil Martin anscheinend ganz spezielle Abkürzungen im Kopf hatte, aber sobald sie auf der Autobahn waren, ging es leichter. Terry hatte seinen iPod in die Anlage des Autos eingestöpselt, und als der blinkende Punkt die Stadtgrenze von L. A. hinter sich ließ und nach Osten in Richtung Wüste fuhr, hörte er Bachs Goldberg-Variationen. Zweimal hielt Martin unterwegs an, und Terry glaubte, jetzt würde die Übergabe stattfinden, aber jedes Mal war

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