Dangerous Liaison
Zimmer.
Marcel lehnte mit verschränkten Armen an der Tür und sah sich seine Befreiungsversuche mit einem spöttischen Lächeln an. In Robin erstarrte alles zu Eis. Er wollte etwas sagen, doch nur ein heiseres Krächzen kam aus seiner Kehle.
„Du sagtest, du wolltest noch einmal Jesses Lächeln sehen“, meinte Marcel leise, „Ich habe dir diesen Wunsch erfüllt!“ Jesse lachte auf. Es war ein raues, verführerisches Lachen, das die kleinen Punkte in seinen Augen zum Tanzen brachte.
Ein Lachen, das Robins Haare sich aufstellen ließ und den Schweiß auf seine Stirn trieb.
Wieder versuchte er, sich zu wehren. Er zerrte an den eisernen Fesseln, schürfte sich die Handgelenke auf, spürte den Schmerz durch seinen Körper rasen, doch hilflos lag er vor Jesse, der sich nun langsam das Hemd aufknöpfte. Robin erkannte die breite, muskulöse Brust, auf der kein Härchen wuchs. Jesse rasierte sich dort, wie er sich noch gut erinnern konnte. Die Haut war leicht gebräunt und sah weich aus. War sie auch, auch daran erinnerte Robin sich. Fast lautlos fiel das Hemd zu Boden. Jesses Hände wanderten zum Bund seiner Jeans, öffneten den Knopf. Der Reißverschluss öffnete sich mit einem leisen Ratschen.
Robin sah Jesses kleinen Bauchnabel, in den er so gerne seine Zunge getaucht hatte. Nur wenige Härchen ragten aus dem schmalen Slip. Langsam zog Jesse die Hose über die muskulösen Beine, stieg hinaus und trat einen Schritt auf den Wehrlosen zu. Wie paralysiert starrte Robin ihn an, unfähig, auch nur eine Bewegung zu tun oder etwas zu sagen.
Robin spürte, wie die Matratze sich leicht eindrückte, dort, wo Jesse sich neben ihn setzte. Als Jesse eine Hand hob und ihm zärtlich über das Gesicht streichelte, entrang sich ein leises Wimmern seiner Kehle. Er drehte den Kopf. Er wollte ihn nicht sehen, nicht spüren. Doch Jesses Hand umfasste Robins Kinn, zog seinen Kopf zurück und zwang ihn so, ihn anzusehen. Panik flatterte in Robins Augen. Panik, die Jesse aufgeilte. Deutlich sah Robin die große Wölbung in dem engen Slip, der mehr zeigte als versteckte. Die glatte Spitze seines beschnittenen Gliedes lugte oben bereits aus dem Stoff.
„Nicht, bitte!“, flehte Robin leise und spürte die Tränen seine Wangen hinunter rinnen.
Doch Jesse ließ sich davon nicht abhalten. Er legte seinen Zeigefinger auf Robins Lippen. Dieser öffnete sie, wollte im Reflex zubeißen, doch Jesse schüttelte nur warnend den Kopf, so verschlossen sie sich fast mechanisch wieder.
Jesse streckte seinen Arm aus. Robin hörte, wie Marcel näher kam und sah aus dem Augenwinkel, wie er etwas reichte.
Doch er war unfähig, seinen Kopf zu drehen. Robins Augen hingen an Jesse, betrachteten das einst so geliebte Gesicht. Er kannte es. Er kannte jede Falte in der Haut, jede noch so kleine Pore. Die kleine Narbe an der rechten Augenbraue, die er seit seiner Kindheit hatte. Damals war er mit dem Fahrrad gestürzt. Warum fiel ihm das jetzt ein? Er wusste es nicht. Die Angst brachte die unnötigsten Gedanken.
Jesses Hand griff nach Robins Kopf, hob ihn kurz an. Robin spürte kühles Leder zwischen seinen Lippen. Ein Knebel. Er schüttelte sich heftig, wandte sich ab, wollte es ausspucken, doch schnell hatte sein ehemaliger Geliebter den Knopf hinter seinem Kopf geschlossen. Robin würgte, in seiner Panik bekam er kaum noch Luft. Unverständliche Laute kamen aus seinem Mund.
Jesse lachte nur. Diesmal klang sein Lachen härter, siegesgewiss. Mit einem breiten Stoffstreifen verband er Robins Augen. Er sah nichts mehr, hörte aber Jesses Atem. Er ging schneller, Jesse war erregt. Die Matratze hob sich für einen Augenblick, dann knickte sie wieder ein. Robin spürte weiche, warme Haut an seiner Wade, dann ein Bein, das sich zwischen die seinen drängte und sie gewaltsam auseinander schob. Der Gefesselte hielt dagegen, doch Jesse war schon immer der Stärkere von ihnen gewesen.
Schließlich lag Robin mit weit gespreizten Beinen auf dem Bett. Hilflos, wehrlos, beschämt. Die Tränen versickerten im Stoff der Augenbinde. Er spürte Jesses Hände überall auf seinem Körper. An seiner Brust, seinem Hals, den er leicht zudrückte, so dass Robin kurzzeitig keine Luft mehr holen konnte. Er streichelte über seinen Bauch, seine Beine. Schließlich umschloss er mit einer Hand Robins Glied.
Ein Keuchen entkam Robins Lippen, er zuckte zurück, doch er entkam ihm nicht. Langsam rieb Jesse über das weiche Fleisch, das durch die Angst wieder erschlaffte.
Doch Jesse
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