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Dangerous Liaison

Dangerous Liaison

Titel: Dangerous Liaison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savi Jansen
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nur seine Nähe spüren. Etwas, das Marcel brauchte, wie er wusste. Er musste das Gefühl haben, dass Jesse ihn noch liebte, sonst würde er bald wie Robin davonlaufen. Und Jesse konnte sich ein erneutes Versagen einfach nicht leisten.
    Doch jetzt kümmerte er sich erst einmal um Marcel, streichelte ihn und versicherte ihm, dass er ihn immer noch liebte.
    Erst gegen Mittag ging er wieder mit einem Tablett und zwei Mahlzeiten hinunter in den Keller.
    Er sah, dass Robin seine Hantelbank bereits ausprobiert hatte, die Wangen seines Ex-Freundes waren gerötet und sein Atem ging noch etwas schneller. Schweiß glänzte auf der leicht gebräunten Haut und die Ader an seinem Hals pochte sichtbar.
     
    Robin hatte das Training genossen. Endlich wieder Bewegung, eine Abwechslung an diesem dunklen Ort. Für eine Zeitlang hatte er tatsächlich vergessen, wo er war. Erst Jesses Ankunft brachte ihn in die Realität zurück.
    „Du isst wieder mit mir?“, fragte Robin, nun doch leicht erstaunt. Wurde Marcel nicht langsam misstrauisch, dass Jesse so viel Zeit mit ihm verbrachte?
    „Natürlich“, meinte er und zog sich einen Stuhl heran, auf dem er sich niederließ.
    „Ich sehe, du hast trainiert?“
    Begeistert nickte Robin und setzte sich ihm gegenüber.
    „Es tut gut, endlich wieder ein wenig Bewegung zu haben“, erklärte er und griff hungrig nach der Gabel. Das Training hatte ihm Appetit gemacht, den noch nicht einmal Jesses Anwesenheit vertreiben konnte. Zügig begann er, den Teller zu leeren.
    Jesse tat es seinem Gast gleich, allerdings ein wenig langsamer. Durch eine Strähne seines langen Haares sah Robin, wie er von Jesse beobachtet wurde. Sein abschätzender Blick machte ihn unsicher, und so legte er schließlich die Gabel an den Rand des Tellers, um ihn anzusehen.
    „Was ist?“, fragte Robin leise, „Warum siehst du mich so an?“
    „Weil ich dich begehre“, lautete Jesses knappe Antwort, und Robin hielt für einen Augenblick erschrocken die Luft an.
    Jesse erhob sich, kam um den Tisch herum und ließ sich auf Knien vor Robin nieder. Er umfasste mit seiner Hand Robins Kinn und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen.
    „Warum wehrst du dich so dagegen?“, fragte er leise, „Ich weiß doch, dass du mich auch willst!“
    Robin schüttelte den Kopf.
    „Ich will dich nicht, Jesse“, erklärte er, doch seine Stimme war nicht so fest, wie er sich das wünschte. Ein leichtes Zittern konnte er nicht verbergen.
    „Aber natürlich tust du das“, widersprach Jesse, beugte sich vor und küsste ihn leicht auf den Mund.
    Erschrocken keuchte Robin auf, wollte zurückweichen, doch Jesses Hand hatte sich bereits in seinen Nacken gelegt und hinderte ihn daran. Erneut legten sich die Lippen des Sektenführers auf die seinen. Sanft drängte Jesses Zunge hindurch, suchte in dem anderen Mund nach ihrem Gegenstück und umtanzte es voller Zärtlichkeit.
    Robin spürte, wie er weicher wurde, nachgiebiger und verfluchte sich dafür. Trotz allem, was Jesse ihm angetan hatte, übte er noch dieselbe Faszination auf ihn aus wie damals. Wie konnte das sein? Warum reagierte sein Körper so auf ihn? Robin verstand sich nicht, tat aber nichts, um das zu ändern. Wie gebannt saß er auf seinem Stuhl und ließ zu, dass Jesse ihn küsste. Sein Atem beschleunigte sich, etwas, das von Jesse mit einem leisen Lachen quittiert wurde.
    Dieses Lachen holte Robin in die Wirklichkeit zurück. Er riss sich so heftig von Jesse los, dass er rücklings vom Stuhl fiel und auf dem Boden liegen blieb. Aus aufgerissenen Augen starrte er Jesse an, der sich blitzschnell erhoben hatte und nun auf ihn heruntersah.
    „Warum machst du es dir nur so schwer?“, fragte Jesse leise und zog Robin am Arm zu sich heran, „Ich sehe doch, dass du mich noch willst! Warum wehrst du dich so dagegen, Robin?“ Seine Augen blickten traurig, bevor er sich umdrehte und den Keller verließ.
    Fassungslos starrte Robin ihm nach. Was bezweckte er damit? Jesse verwirrte Robin vollkommen. Doch er wusste, dass sein Ex-Freund anders sein konnte, hatte es zu oft erlebt. Er wollte sich nicht wieder von ihm einwickeln lassen, obwohl ihm das bei so viel Freundlichkeit wirklich schwer fiel. Hoffte er tatsächlich, dass Jesse sich vielleicht geändert hatte?
    Marcel hatte sich aus dem Bett gequält, da er das untätige Herumliegen nicht mehr ertragen konnte. Er saß im Wohnzimmer auf der Couch, versuchte, flach zu atmen, damit seine Rippen nicht allzu sehr schmerzten, als Jesse aus dem Keller

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