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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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der Kerl nichts zu verbergen hatte. Nein, es musste etwas geben, sonst würde der nicht an die so viel Geld zahlen.

Abends telefonierte sie mit Volker und sie verabredeten sich für den nächsten Tag am späten Nachmittag.
„Nur damit du Ruhe gibst und Sandra, bringe meinen Schlüssel mit. Ich räume morgen Vormittag das Boot.“
„Das ist Quatsch. Es gehört dir.“
„Nein, es gehört dir und ich werde es nicht mehr nutzen. Ich will und werde mein Leben neu organisieren, ohne dich.“
„Na gut, wenn du es so möchtest. Den Schlüssel bringe ich dir mit. Wie geht es dir sonst? Höchstwahrscheinlich hast du recht und irgendwann musst ja selbst du erwachsen werden“, säuselte sie, obwohl sie vor Wut schäumte, als sie das hörte. Das schien Probleme zu geben, aber war diese Mia aus dem Weg, würde er fix zur Besinnung kommen. Ganz klein kommt der Trottel angekrochen.
Nachdenklich, ein wenig beunruhigt legte Sandra auf. Sie öffnete eine Flasche Wein, trank ein Glas, während sie überlegte, weshalb er sich so massiv gegen sie zur Wehr setzte. Sie unterdrückte den Wunsch, sofort zu ihm zu fahren, obwohl sie es dazu drängte. Morgen würde sie ihm den Kopf waschen und zwar so, dass er es nicht so rasch vergaß. So konnte er nicht mit ihr umspringen. Aber seit er diese Mia kannte, hatte er sich sowieso verändert, war von ihr weggerückt, wollte immer öfter mit dieser Person allein sein, obwohl sie sonst oft etwas gemeinsam unter- nommen hatten.
Sie merkte, wie Eifersucht in ihr aufkeimten, wenn sie an die Beiden dachte. Sicher lag dass an diesem kleinen Gänschen. Die wollte bestimmt nicht, dass Volker so oft mit seiner Schwester zusammen war und wer weiß, was die für Lügen erzählte. Ihr kleiner, dummer Bruder glaubte dieser Gans alles, nur weil er sich verguckt hatte, die ihn mit blödem, billigem Sex verführte.
Sie goss den Wein weg, da sie keinen Alkohol trinken durfte, trank rasch ein Glas Mineralwasser, sonst würden die Kopfschmerzen gleich heftiger werden.
Sie lehnte sich in die Kissen zurück und für einen Moment sah sie Frank vor sich. Ja, sie hatte auch einmal geliebt, aber sie war enttäuscht worden. Er hatte sie betrogen. Es waren wunderschöne Wochen und Monate gewesen, bevor das böse Erwachen kam. Wie oft hatte sie jenen Samstagnachmittag schon vor sich gesehen? Tausend–, Zehntausend–, Hundertausendmal? Sie waren verabredet gewesen, aber als sie seine Wohnungstür öffnete, hat sie ihn mit ihr überrascht, wie sie gerade auf der Couch zugange waren. Das Bild würde sie nie vergessen. Sie wischte sich über die Wange, die feucht war. Heute war er sicher verheiratet und hatte eine Familie. Wenigstens hatte die ihn auch nicht bekommen.
Später im Bett geisterte die Fragen durch ihren Kopf. Was war mit den Drogen? Hatte das sogar etwas mit dieser Mia zu tun? Sie musste unbedingt mehr über die erfahren. Wer weiß, was das für eine war, die sich da an ihren Bruder geworfen hatte?
Mike fiel ihr ein. Sie griff nach dem Telefon, aber er meldete sich nicht. „Mist“, fluchte sie laut. „Dieser Kerl treibt sich nur herum, aber der kann etwas erleben.“
Irgendwie machte im Augenblick jeder, was er wollte. Zuerst Mia, dann Mike, Volker würde von allein vernünftig werden.
Sie stand auf, zog sich an. Irgendwie musste sie hinaus, etwas anderes sehen und unternehmen. Der Hass in ihr schien sie aufzufressen. Sie fuhr zu Volker, aber der öffnete nicht und für einen Augenblick geriet sie in Versuchung, hineinzugehen, überlegte es sich anders, griff zum Telefon und rief ihn an.
„Wieso öffnest du nicht? Ich wollte dich besuchen.“
„Ich will dich nicht sehen. Lass mich in Ruhe. Du kapierst es anschei- nend nicht. Hast du deinen Verstand im Alk ertränkt? Weißt du, wie spät es ist? Haben sie dich aus irgendeiner Kneipe hinausgeworfen?“
„Ich wollte mich nur bei Mia entschuldigen“, säuselte sie. „Mach bitte auf und wir reden, Brüderchen.“
„Sie ist nicht hier, außerdem lass deine blöden Lügengeschichten. Was steckt dahinter? Benötigst du Geld? Sicher, deswegen! Nein, keinen Pfennig mehr. Verdien es dir als Prostituierte oder nimm deine Arbeit ernst. Von diesen Einnahmen könntest du gut leben und deine Schulden tilgen.“ Schon hatte er weggedrückt.
Eine Weile saß sie in ihrem Auto, grübelte. Sie versuchte abermals Mike zu erreichen und hatte Glück.
Als sie nach Minuten ihr Handy beiseite legte, fühlte sie sich wesentlich besser. Es war so berechenbar und unkompliziert.

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