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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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herausgelaufen, ohne zu merken, dass Sie in das Blut getreten sind. War es so, Herr Larsen?“ Die Stimme von Daniel Briester war kalt, unper- sönlich und der Mann starrte ihn entgeistert an. „Sie haben nicht akzeptiert, dass Frau Gallert sich trennen wollte.“
„Nein! Nein! So war es nicht. Ich war nicht in der Wohnung. Ich hätte ihr nie wehtun können. Generell keinem Menschen. Ich habe sie nicht …“ Volker stützte die Hände am Schreibtisch ab, seine Stimme klang leise, zitternd. „Ich habe sie geliebt, sehr geliebt. Aber sperren Sie mich ein. Mein Leben ist zerstört, aber das verstehen Sie höchstwahrscheinlich nicht. Ich war es nicht. Ich könnte nie jemanden schlagen, oder umbrin- gen, nie … und am wenigsten ihr ...“
„Herr Larsen“, der Kommissar stellte sich direkt vor ihn, sah auf ihn ein wenig hinunter, da er fast fünfzehn Zentimeter größer war. „Wie kommen die Blutspuren an Ihre Schuhe? Wie kommt Ihr Messer in die Wohnung der Toten, mit Ihren Fingerabdrücken?“
„Ich weiß es nicht, aber ich war es nicht. Aber sperren Sie mich ein. Es ist unwichtig, jetzt wo … sie tot … ist.“ Er sprach fast tonlos, leise.
Daniel wandte sich ab, sah, dass der Mann völlig fertig war, resigniert hatte.
„Setzen Sie sich und beruhigen Sie sich. Trinken Sie den Kaffee.“ Er wartete einen Moment.
„Sie haben Frau Gallert gestern gesehen. Hat sie Ihnen erzählt, wie sie zu den unzähligen Hämatomen gekommen ist? Wurde sie bedroht? Miss- handelt? Von wem? Haben Sie die Frau so zugerichtet?“
Volker senkte die Lider. „Bestimmt nicht. Ich könnte ihr nie etwas antun. Niemals. Ich würde nie … Sie hatte die schon am Freitag, aber sie hat mir nicht gesagt von wem.“
Daniel betrachtete den jungen Mann. „Sie lügen! Wer hat ihr das angetan? Möglicherweise ist das der Mörder, wenn Sie es nicht gewesen sind.“
Er griff in die Akte, suchte zwei Fotos und legte sie vor den Mann hin. „Sehen Sie sich das an. So hat man Ihre Freundin zugerichtet. Grausam, bestialisch, brutal. Ein Akt voller Hass, Wut. Sie muss im Vorfeld gelitten haben, als man ihr das zufügte und der Mord weist in diese Richtung. Der Täter hat die Frau erst mehrmals mit dem Messer verletzt, bevor er ein Ende machte. Stellen Sie sich vor, wie sie gelitten hat, wie sie voller Angst war, wie weh ihr das getan haben muss. Wollen Sie so eine Person schützen?“
Volker starrte auf die Fotos, drehte sie um.
„Ich kann nicht, aber sie hat es mir wirklich nicht gesagt. Ich war es nicht.“
„Sie wissen aber, wer es war?“
Volker schaute ihn an, nickte.
„Herr Larsen, helfen Sie mir und Sie können nach Hause. Ich suche den Mörder dieser jungen, hübschen Frau. Den richtigen Mörder. Der Täter versucht gerade Sie da mit hineinziehen. Er will Sie beseitigen, zumin- dest für die nächsten zehn, fünfzehn Jahre. Immer unter dem Aspekt betrachtet, dass Sie es nicht waren. Sie sind das Frau Gallert schuldig, dass derjenige gefasst wird.“
„Ich weiß nichts.“
„Denken Sie darüber nach. Sie müssen keine Namen nennen, geben Sie mir einen Tipp.“
Er wartete eine Weile, als er keine Antwort erhielt, erhob sich Daniel, öffnete die Tür, sprach kurz mit Peter Sinner, dann sah der dem Mann hinterher, der dem Beamten folgte, langsam, wie ein alter Mann gebeugt.
Er rief bei Staatsanwalt Köhler an, damit der Bescheid wusste, auch für die Ausstellung eines Haftbefehles. Die Unterlagen würden später folgen.
In dem Haftbefehl sind anzuführen der Beschuldigte, die Tat, deren er dringend verdächtig ist, Zeit und Ort ihrer Begehung, die gesetzlichen Merkmale der Straftat und die anzuwendenden Strafvorschriften, der Haftgrund sowie die Tatsachen, aus denen sich der dringende Tatver- dacht und der Haftgrund ergaben.
Er wusste nicht warum, aber sein Instinkt sagte ihm, dass er es nicht gewesen war, obwohl alles dagegen sprach. Bisher hatte er sich aller- dings immer auf seine Intuitionen verlassen können. Ja, er war sich sicher. Der Mann war es nicht. Der stand unter Schock, wurde von allen förmlich überrollt.
Er griff nach seiner Jacke und trat zu Heidrun Müller, seiner Sekretärin. „Ich schaue mir dieses Hausboot an.“
„Kommen Sie später noch einmal her, Chef?“
Er grinste, dass sie erwiderte. „Aber ja, Frau Kriminalsekretärin Müller. Ich möchte dann wissen, was die anderen herausgefunden haben. Wenn ein Rechtsanwalt wegen Herrn Larsen erscheint, schicken Sie ihn bitte zu Kommissar Sinner. Danke!“
„Alles klar,

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