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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Daniel.“
„Geht doch!“ Er nickte ihr schmunzelnd zu, verließ wenig später das alte Gebäude.

Sandra Larsen saß am Schreibtisch, schaute auf die Uhr. Sie streckte sich ein wenig, da sie müde war. Der Schlaf der letzten Nacht fehlte ihr. Sie beugte sich vor und machte sich Notizen, da gerade eine Mutter mit ihrem Kind den Raum verlassen hatte. Laut seufzte sie. Sie hasste diese kaputten Eltern und heute war die Mutter besonders schwierig gewesen. Anstatt mit ihr zu sprechen, hatte diese blöde Kuh nur gemeckert, bis sie der Frau sehr deutlich klargemacht hatte, dass sie mit der Keiferei aufhören sollte und draußen zu warten habe. Das kleine Mädchen hatte geweint, sich erst allmählich beruhigt. Geholfen hatte ein großer Stoffhase, den das Mädchen an sich drückte und dem sie einen kleinen Teil ihres Lebens erzählen konnte. Sie rief Claudia, ihre Sekretärin herein.
„Kannst du mir bitte einen Kaffee kochen? Ich schreibe das noch fertig und komm zu dir. Heute Nachmittag bin ich nicht da, da kannst du das noch ins Reine übertragen. Dieser Person schlägt die Lütte, aber damit ist nun Schluss. Wie kann eine Mutter nur dermaßen brutal reagieren, nur weil ihr der Mann abgehauen ist? Die lütte Deern muss sofort bei der Braut weg. Die Schwester hatte recht. Diese Frau benötigt dringend eine Therapie. Maria freut sich darauf, dass sie zu der Tante darf. Morgen habe ich …“
Das Telefon unterbrach sie und sie nahm selber ab. Sie hörte zu, stand so flink auf, dass ihr Stuhl wegrollte.
„Das ist wohl ein blöder Scherz? Das kann nicht sein.“
„Ich bin in zehn Minuten da.“
„Ja, danke.“
Sie warf den Hörer hin und sah Claudia an, die Augen weit aufgerissen. „Sie haben … Volker … Volker verhaftet“, stammelte sie. „Er soll dieses Flittchen … Mia … Mia umgebracht haben. Wieso ist sie tot? Das kann doch nicht sein? Ich …“
„Wer? Volker? Aber wieso?“
„Ich weiß nicht. Das kann doch nicht sein. Wieso ist sie tot
ß“, schüttelte sie den Kopf. „Sag bitte alle Termine für diese Woche ab. Ich fahre zur Polizei. Die sind ja wohl bescheuert. Ich begreife es nicht. Sie kann nicht tot sein. Die spinnen doch alle.“
Sie bemerkte nicht den völlig konsternierten Blick ihrer Mitarbeiterin, die kopfschüttelnd das kleine Büro verließ.
Schon war sie weg, raste vor sich hin singend durch die Stadt. Sie hupte, drängelte sich auf die linke Spur, ignorierte die Lichthupe, parkte quer auf dem Bürgersteig, rannte die Stufen hoch, fragte sich durch, wo das Dezernat für Delikt am Menschen, die Mordkommission war. Wieder stieg sie Stufen empor, hastete durch den langen Korridor und blieb ein wenig atemlos vor der Tür stehen, atmete noch einmal tief durch, bevor sie eintrat.
Sie sah sich um. „Ich bin Sandra Larsen und will sofort etwas über die Verhaftung meines Bruders, Volker Larsen, erfahren“, wandte sie sich an eine Frau. „Wo ist er?“
„Wir sind kein Auskunftsinstitut“, blaffte sie ein Mann barsch an.
Sie drehte sich um, musterte ihn, trat einen Schritt näher, lehnte sich vor und funkelte ihn zornig an. „Ich will wissen, was mit meinem Bruder los ist? Wo ist er? Was werfen Sie ihm vor? Ich will sofort zu ihm! Haben Sie nicht zugehört? Ich bin Sandra Larsen!“
Der war völlig verdutzt, fasste sich. Mit kalter Förmlichkeit fragte er, „haben Sie einen Ausweis dabei? Larsen? Ach, Sie sind Frau Larsen?“ Ein Grinsen überzog sein Gesicht, während er sie langsam taxierte. „Fangen wir anders an. Wir werden Sie als Zeugin vernehmen, als Angehörige können Sie sicher einiges zu dem Tatverdächtigen Volker Larsen sagen. Setzen Sie sich bitte und beantworten Sie die Fragen. Das ist so bei der Polizei und wir müssen eben unsere Arbeit erledigen.“ Jetzt griente er sie höhnisch an und Sandra begann vor Wut fast zu bersten.
„Sind Sie der Leiter?“
Sie bemerkte, dass alle Augen auf sie gerichtet waren und das Grinsen in einigen Gesichtern.
„Kommissar Resser, also setzen Sie sich, dann Ihren Ausweis, aber ein bisschen schnell.“
„Sie können mich … Wo ist Ihr Boss?“
„Sandra, bitte.“
Sie hörte die tiefe Stimme, drehte sich nach Claus Keitler um, grinste ihn an, dass der jedoch nicht erwiderte. Er füllte mit seiner Körpergröße fast die gesamte Türöffnung. Die kurzen weißen Haare schienen im Licht noch weißer, seine blauen Augen unter den Brillengläsern funkelten in die Runde und jeder wusste, dass ihm nichts entging. Seine gerade Haltung strahlte

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