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Daniel Taylor und das magische Zepter

Daniel Taylor und das magische Zepter

Titel: Daniel Taylor und das magische Zepter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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Objekt ihrer Begierde bin!
    Ein paar Mitglieder der Gilde hatten lediglich an das Artefakt kommen wollen, um gemeinsame Sache mit Xandros zu machen. Etwa auch seine Eltern? Mike hatte von alldem keine Ahnung gehabt! Nur dass das Zepter verdammt wichtig war.
    Das Zepter … »Wo ist es?« Marla brauchte dringend Hilfe! Ihr schien es immer schlechter zu gehen. Ihr Gesicht war vor Schmerz verzerrt, und überall klebte Blut.
    Carpenter legte Marla am Sockel der Statue auf einer kniehohen, dichten Hecke ab, die quadratisch zugeschnitten war und wie eine natürliche Matratze wirkte. Sie umgab den gesamten Steinquader.
    Marlas Atem ging röchelnd und wurde immer leiser. Die Augen hatte sie längst geschlossen.
    Carpenter holte tief Luft und stützte die Hände auf die Knie. Er sah sehr erschöpft aus. »Der Stab ist in der Fackel versteckt.« Er deutete nach oben. »Man kann die Flamme abschrauben.«
    »Ich hole ihn!« Mike fühlte sich körperlich fit, und das Adrenalin puschte ihn regelrecht. Er wollte keine Zeit mehr verlieren. Xandros’ Zauber wirkte langsam und qualvoll, daher sprang Mike hastig auf den Sockel und zog sich an der Tafel hoch, die Libertas, die römische Göttin der Freiheit, in ihrer linken Hand hielt. So erreichte er mit Leichtigkeit die Fackel. Aber die Flamme saß fest. Das Metall war über die Jahre oxidiert.
    Mike umklammerte mit den Beinen die Figur, während er versuchte, mit beiden Händen die Fackel zu öffnen. Er rüttelte und drehte an ihr, aber nichts geschah.
    Aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie Vanessa und Carpenter mit Marla sprachen, doch die reagierte kaum noch.
    Verdammt, er musste sich beeilen! »Ich könnte hier mal Hilfe brauchen, Taylor«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er mit aller Kraft an der Flamme drehte. Schweiß lief ihm in die Augen, und erst als die kühle Nachtluft unter sein Shirt fuhr, merkte er, wie nass der Stoff war.
    »Dann geh mal zur Seite, Blondie.« Daniel wirkte ebenfalls erschöpft. Sogar im schwachen Licht, das die Strahler verbreiteten, erkannte Mike die Schatten unter Taylors Augen.
    Daniel streckte seine Hand aus und schoss eine kleine bläuliche Kugel ab. Sie traf genau die Fackel, die daraufhin kurz aufglühte und zersprang. Mike wandte schnell den Kopf ab, damit die Metallsplitter nicht sein Gesicht trafen. Dann nickte er Daniel zu, kletterte höher und tastete in den ausgestreckten Arm der Statue hinein.
    »Da ist was!« Er fühlte Stoff. Mit den Fingerspitzen zog er daran, doch er musste noch höher klettern. Das Bündel war eingeklemmt und ließ sich nur schwer herausziehen.
    Mikes Herz klopfte schneller, je weiter er das eingewickelte Zepter hervorholte. Mit einem letzten Ruck holte er das Bündel heraus, beinahe wäre es ihm aus der Hand gefallen. Es war richtig schwer!
    »Mike!« Carpenter streckte den Arm aus. »Schnell! Gib mir das Zepter, aber berühre es nicht direkt!«
    »Warum geb ich es nicht gleich Daniel?« Der starrte auf das Bündel, die Hände danach ausgestreckt.
    James schüttelte den Kopf, als käme er wieder zu Verstand. »Du hast recht, gib es ihm! Ich trage das Amulett nicht mehr und habe mich schon verleiten lassen, das Zepter an mich zu nehmen, weil ich mich noch an seine Macht erinnere.«
    Plötzlich wurde Marla von einem Hustenkrampf geschüttelt, wobei sich ein Schwall Blut aus ihrem Mund ergoss, der in der Finsternis wie Teer aussah.
    Marla! Gott, bitte lass sie nicht sterben! Hastig wickelte Mike das Artefakt aus und hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, es anzufassen.
    Als der Schlangenkopf auf dem goldenen Stab sichtbar wurde, war die Versuchung zu groß. Er musste ihn berühren, es war wie ein innerer Zwang!
    »Mike, nicht!«, hörte er wie aus der Ferne Carpenters Stimme.
    Während Mike die Finger darum schloss, stockte ihm der Atem. Er fühlte sich schlagartig lebendiger als jemals zuvor! Das Gold war warm, und das Artefakt schien leichte Schwingungen auszusenden. Mikes Hand kribbelte.
    Entlang des Stabes waren Hieroglyphen eingraviert, die er leider nicht alle verstand, da er als Wächter dritten Grades keine weiterführenden Kurse hatte besuchen dürfen.
    »Mike!«, rief Carpenter, doch das nahm er kaum wahr. Er vergaß, wo er war, hörte nicht Carpenters flehende Stimme. Dafür sah er Bilder. Sehr lebendige Bilder. Ein anderes Leben lief vor seinen Augen ab. Er saß auf einem Thron in einer marmornen Halle, in der zahlreiche Säulen standen. Dunkelhäutige Menschen in

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