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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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schließlich einer der Gründe gewesen, warum sie Joe verlassen hatte. Ein K ind war zudem ein weiteres Band zwischen An dy und ihr selbst. Genau das hatte sie gewollt: ein normales Eheleben. Doch trotz all des Glücks, das sie empfand, trotz all der Liebe, die sie Andy entgegenbrachte, empfand sie doch tief im Innern eine Leere, die sie nicht füllen konnte. Sie wusste, dass Joe die Ursache war, aber sie sah keinen Weg, etwas daran zu ändern. Kate konnte nur hoffen, dass das Kind ihr einen neuen Lebensinhalt geben würde.
    »Und wenn ich das Kind verliere?«, entgegnete Kate nun. »Es wäre schrecklich, wenn dann jeder schon davon wüsste.« »Warum solltes t du es verlieren ?« Andy war verwirrt. »Hast du denn das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist?« An diese Möglichkeit hatte er überhaupt noch nicht gedacht.
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»Nein, nein, keineswegs«, beruhigte ihn Kate. »Ich wi ll nur einfach sicher sein, dass es au ch so bleibt. In den ersten drei Monaten besteht immer das Risiko einer Fehlgeburt.« Besonders wenn man von einem Jungen au f einem Fahrrad über den Haufen gefahren wird, fügte sie im Stillen hinzu.
    Andy hatte noch nie davon gehört, dass die ersten drei Monate einer Schwangerschaft besonders kritisch waren.
    Einige Tage später ging Kate zum Arzt. Er stellte fest, dass alles in bester Ordnung war. Im Vertrauen erzählte Kate ih m von ihrer Fehlgeburt. Er war erstaunt, dass sie dam als keinen Arzt aufgesucht hatte, ging aber davon aus, dass es nur aufgrund des Unfalls und nicht wegen einer körperlichen Schwäche zu dem Vorfall gekomm en war. Er verordnete ihr viel Ruhe, gesundes Essen und keine extremen Bewegungen. Kate lachte. Der Arzt gab ihr Vitamine und schrieb einige Tipps auf, die sie gemeinsam m it ihrem Mann behe rzigen sollte. In einem Monat sollte sie wieder kommen, und im Mä rz sollte es dann so weit sein.
    Auf dem Weg nach Hause spazierte Kate durch den Central Park und dachte darüber nach, welch großes Glück sie doch hatte. Sie wurde geliebt, hatte einen großartigen Ehemann und erwartete ein Kind. All ihre Träume waren W irklichkeit geworden, und mittlerweile war sie wieder davon überzeugt, dass sie das Richtige getan hatte, als sie Andy heiratete. Sie würden ein fantastisches Leben führen.
    Als sie Ende August nach Cape Cod fuhren, um Kates Eltern zu besuchen, erzählte sie ihnen schließlich von der Neuigkeit. Ihre Mutter war außer sich vor Freude, und auch ihr Vater war gerührt.
    »Ich habe dir doch immer gesagt, dass Andy der Richtige für sie ist.« Elizabeth strahlte ihren Mann an, nachdem Kate und Andy nach New York zurückgekehrt waren.
    »Warum? Weil er sie geschwängert hat? «, neckte Clarke seine
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Frau. Er hatte Joe sehr gemocht, doch er stimmte Elizabeth zu: Andy war der richtige Ehemann für Kate, und er freute sich für die beiden.
    »Nein, weil er ein guter Mann ist. U nd die Schwangerschaft ist überhaupt das Größte. Das Kind wird Kate zur Ruhe kommen lassen und sie noch enger an Andy binden.«
    »Und ihr viel Arbeit machen«, meinte Clarke lachend. Doch Kate fieberte den neuen Aufgaben entgegen. Sie wa r bereit für eine Familie. Sie war nun sechsundzwanzig Jahre alt und somit bei der Geburt ihres ersten Kindes älter als die meisten ihrer Freundinnen. Die meisten der Mädchen, mit denen Kate zur Schule gegangen war, hatten mittlerweile schon z wei oder drei Kinder. Viele junge Leute hatten direkt nach dem Krieg geheiratet, um die verlorene Zeit aufzuholen.
    Während der Schwangerschaft fühlte Kate sich ausgesprochen wohl. Um die W eihnachtszeit herum behauptete Andy, sie sähe aus wie ein Luftballon. Sie war nun beinahe im sechsten Monat. Sie hatte nur um die Taille herum zugenommen, sonst war sie schmal wie immer. Jeden Tag unternahm sie einen langen Spaziergang, sie schlief viel, aß gut und strotzte nur so vor Gesundheit.
    Nur an Silvester gab es einen kleinen Zwischenfall. Kate und Andy waren mit Freunden zum Tanzen ins El Morocco gegangen – in jenen Tagen waren sie oft unterwegs, meist mit Andys Freunden oder Leuten, die er durch den Beruf kennen gelernt hatte –, und als sie nach Hause kamen, setzten Wehen ein. Kate fühlte sich schuldig, weil sie viel getanzt und einige Gläser Champagner getrunken hatte. Andy rief einen Arzt an, der sie aufforderte, sofort ins Krankenhaus zu kommen. Nachdem er Kate untersucht hatte, entschied er, sie zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus zu behalten. Kate wa r entsetzt. Eine der Schwestern

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