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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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kann, aber ich glaube nicht, dass ich vor morgen Nachmittag dort sein kann. Haben Sie die Nummer des Krankenhauses?«
    Hazel gab sie ihm, und Joe beendete ohne ein weiteres Wort
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das Gespräch, um sich m it dem Krankenhaus in Verbindung zu setzen. Er legte auf und starrte vor sich hin. Er konnte nicht glauben, was er soeben gehört hatte. Kate war sehr schwer verletzt, und sie hatte die Kinder verloren. Sie war m it Zwillingen schwanger gewesen.
    Joe ließ sich auf das Bett fallen. Sein Kopf dröhnte. Was sollte er bloß tun, wenn Kate starb?
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    A
    m Mittwochabend betrat Joe um sechs Uhr das
    Krankenhaus. Der Unfall lag nun fünf Tage zurück. Kate wurde künstlich beatmet und ernährt. Das Bewusstsein hatte sie noch immer nicht wiedererlangt, ob wohl die Ärzte versicherten, dass sie sich von der Kopfverletzung bereits erhole. Die Schwellung sei leicht zurückgegangen, und das hielten sie für ein gutes Zeichen. Kates Eltern wohnten in einem Motel ganz in der Nähe. Sie versuchten, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Andy stand neben Kates Bett, als Joe das Zimmer betrat. Die beiden Männer tauschten über das Bett hinweg einen Blick, und Joe erkannte in den Augen des anderen, was dieser von ihm hielt.
    »Wie geht es ihr?«, fragte Joe, während er Kates Hand nahm. Es war wirklich beängstigend, wie bleich sie war.
    Andy glaubte, während des Nachmittags leichte Hinweise auf eine Besserung erkannt zu haben. Er war in den Tagen seit de m Unfall nicht zur Arbeit gegangen. Auf keinen F all hatte er Kate allein lassen wollen. Julie hatte m it den Kindern alle Hände voll zu tun. Die Kinderfrau war inzwischen eingetroffen, um sie zu unterstützen. Ihre Anwesenheit in New York war nun nicht mehr länger erforderlich.
    »Unverändert«, presste Andy hervor.
    Joe bemerkte Kates flachen Bauch sofort. Er war erschüttert, denn er wusste, was es für sie bedeutete, wenn sie erfuhr, dass sie das Kind verloren hatte. Mit der Zeit hatte auch er sich immer mehr auf das Baby gefreut, aber das alles war jetzt nicht mehr wichtig. Es ging ihm nur noch um Kate.
    »Ich danke Ihnen, dass Sie sich um sie gekümmert haben«, sagte Joe höflich, als Andy seine Jacke nahm und sich
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anschickte, das Zimmer zu verlassen.
    Eine Krankenschwester saß am Bett und beobachtete die beiden Männer. Sie wusste nicht, in welcher Beziehung sie zu Kate standen, doch es war offensichtlich, dass sie einander nicht besonders mochten.
    Andy hielt mitten im Schritt inne u nd wandte sich um. »Wo zum Teufel sind Sie gewesen, Mann? Vier Tage lang wusste niemand, wo Sie sich aufhalten.« Joe hatte schließlich Verpflichtungen: eine schwangere Frau und zwei Stiefkinder. Andy konnte nicht begreifen, wie man sich in einer solchen Situation tagelang einfach nicht melden konnte. Er fragte sich, ob Joe Kate vie lleicht betrog, doch da irrte er sich. Ein solches Verhalten war nun einmal typisch für Joe. Kate hatte sich inzwischen daran gewöhnt, obwohl es auch für sie manchmal immer noch schwer war, es zu akzeptieren. Andy war das alles ein großes Rätsel. Und die Ereignisse der jüngsten Zeit bestärkten ihn in seiner Auffassung, dass es die Pflicht eines Mannes war, sich um sein e Familie zu kümmern. Andy jedenfalls würde seiner Frau und seinen Kindern so etwas niemals antun.
    »Ich war auf einer Yacht«, entgegnete Joe kühl. Diese Erklärung schien ihm a usreichend. »Ich habe mich sofort auf den Weg gemacht, als ich von dem Unfall hörte.«
    Trotzdem fühlte er sich unbehaglich. Kate hatte fünf Tage lang im Krankenhaus gelegen, und er war nicht bei ihr gewesen. Doch darüber war er Andy keinerlei Rechenschaft schuldig. Es ging ihn nichts an. Kate war lediglich die Mutter seiner Kinder. Andy freilich sah das anders.
    »Wissen ihre Eltern sch on Bescheid?«, fragte Jo e unvermittelt. Er hatte nicht daran gedacht, sich bei H azel danach zu erkundigen.
    »Sie sind bereits hier«, erklärte Andy. »Sie wohnen in einem Motel in der Nähe.«
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»Ich danke Ihnen nochmals für Ihre Hilfe«, sagte Joe, und es war klar, dass Andy damit entlassen war.
    »Rufen Sie an, wenn wir noch irgendetwas tun können«, erwiderte Andy und verließ das Zimmer.
    Joe setzte sich auf die Bettkante. Die Krankenschwester stand auf und machte sich an dem W aschbecken neben der Tür zu schaffen, damit er mit seiner Frau einen Augenblick allein sein konnte. Joe betrachtete Kate voller Sorge. Er mochte sich nicht ausmalen, was wäre, wenn er sie verlöre. So merkwürdig

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