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Dann fressen ihn die Raben

Dann fressen ihn die Raben

Titel: Dann fressen ihn die Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Meinke
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fallen und anschließend trotzdem nach Veilchen zu duften?“
    Mateus grinste.
    „Wir haben eine richtige Scheißprojektarbeit geschrieben, Cecilie und ich. Über die Rezession in der dänischen Wirtschaft.“
    „Dann müssen wir zur Ablenkung unbedingt am Wochenende die Stadt unsicher machen, was meinst du?“, fragte ich.
    „Eigentlich würde ich lieber mit zu den Monkeys kommen“, antwortete er schnell.
    „Du gehst auf keinen Fall am Wochenende feiern, Freundchen.“ Liv versetzte mir einen Tritt gegen das Schienbein. „Du trollst dich jetzt nach Hause und schreibst eine Projektarbeit, mit der du bestehst, bevor du auch nur einen Kubikzentimeter frische Luft schnappst.“
    „Ich habe siebzehn Tage Zeit. Meinst du nicht, dass ich sie über Nacht schreiben kann, wenn ich mich ordentlich anstrenge?“
    Mateus lachte, während wir die Schule verließen und einem gesegneten Wochenende entgegengingen.
    „Kann ich nicht bald mal mitkommen? Zu den Monkeys?“, fragte er wieder.
    „Ihr solltet euch wirklich in Acht nehmen, echt.“ Liv blickte ernst durch die Haare hindurch, die ihr über die Augen fielen. Mateus und ich waren sprachlos. Die Sonne erleuchtete sie von hinten und umgab sie mit einem Glorienschein.
    „Habt ihr das begriffen?“
    Mateus und ich gingen nach Hause, um den Freitag zu feiern, und Mateus klang, als hätte er ziemlich viel Nachholbedarf. Er lästerte über Cecilie und den Enthusiasmus, mit der sie das megalangweilige Thema in Angriff genommen hatte. Ich war mit dem Kopf bei den Monkeys, beim Katzenschutzbund und bei der Gänsehaut auf Miras Rücken.
    „Aber was ist denn jetzt mit den Monkeys?“, fragte er plötzlich zum dritten Mal, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Wann nimmst du mich denn mal mit dahin? Ich will mich nicht aufdrängen oder so, aber die Bilder von deren Homepage lassen mich einfach nicht mehr los.“
    Mateus grinste und ruderte mit den Armen.
    Die Vorstellung, dass wir beide mit den Monkeys gefährliche Dinger drehen würden, war eigentlich ziemlich cool.
    „Klar. Ich bin gleich heute Abend mit ihnen verabredet. Hast du Zeit, mitzukommen?“
    „Und ob!“
    Wenn jetzt noch Rie und Henrik auf magische Weise von meiner Liste verschwinden würden, wäre alles in Butter. Und dann war da noch dieses Projekt … Meine Liste wurde immer länger, und ich verabschiedete mich schnell von Mateus. Wir vereinbarten, uns nach dem Abendessen am Trianglen zu treffen. Ich steckte mir Slipknot in die Ohren und drehte den iPod ordentlich auf.

Wann immer [die Männer] zu einem Kaninchen-Loch kamen, stach einer von ihnen hinein; und sie redeten ununterbrochen. Ich erinnere mich an den Duft der Holunderblüte im Regen und den Geruch der weißen Stängel.
    Richard Adams, Unten am Fluss
    „Sag mal, Nick. Diese Monkeys … Sind die in Ordnung?“ Wir spazierten langsam nach Christianshavn.
    „Mira, Rudi und Anders sind okay. Nur diesen Aske musst du erst mal überzeugen. Er scheint so eine Art Anführer zu sein.“
    „Mira?“, fragte er. „Ich nehme mal an, das ist diese Schnitte – und du vögelst mit ihr?“
    „Nein. Also na ja.“
    „Also wirklich!“, rief er und nahm seine Sonnenbrille ab. „Es ist doch echt zum Verrücktwerden. Immer musst du dir die besten Mädels angeln.“ Wir lachten.
    „Gibt es da keine anderen weiblichen Wesen?“
    „Nee. Nur Mira und die drei Jungs. Wenn du mit dabei sein willst, musst du also … irgendwie … ziemlich cool sein, okay?“
    Mateus erwiderte nichts. Also redete ich weiter. „Du tust gut daran, Vegetarier zu sein, für die Sache zu brennen und besser nicht zu viele Worte zu verlieren.“
    „Aber ich esse doch auch wirklich nicht viel Fleisch.“
    „Ich meine es ernst“, sagte ich. „Die machen das nicht zum Spaß. Und ich übrigens auch nicht.“
    „Jetzt mach dich mal locker, Jesus!“
    Ich erzählte ihm von der Nerzfarm in Tølløse.
    „Haben die etwa vor, die Nerze freizulassen?“
    „Keine Ahnung. Erst mal wollen sie wohl vor allem rausfinden, ob die Nerze auf humane Weise geschlachtet werden.“
    „Eine ziemlich kranke Sache, was?“
    „Allerdings.“
    „Heißt das, ich darf nie wieder einen Hotdog essen?“
    „Jedenfalls nicht in Gegenwart der Monkeys.“
    „Hm. Aber Bananen sind vermutlich erlaubt?“
    Mira begrüßte mich mit einer Umarmung, die keinen Zweifel daran ließ, wie sie die Geschichte zwischen uns beiden einschätzte. Und natürlich umarmte ich sie genauso zurück.
    „Das ist Mateus, ein alter

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