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Dann gib ihm die Axt

Dann gib ihm die Axt

Titel: Dann gib ihm die Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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ein Mädchen im Spiel?«
    »Nicht so wie du meinst. Er ist eben in ihrer Wohnung gefunden worden.«
    »Das Zigarettenmädchen, sagst du?«
    »Ja.«
    »Die, der du die drei Packungen Zigaretten abgekauft hast?«
    »Stimmt.«
    »Hm«, schnaubte Bertha und musterte mich durchdringend. »Beine?«
    »Natürlich. Ein normal entwickeltes weibliches Wesen, weißt du...«
    »Ich meine: hübsche Beine?«
    »Ach so. Ja, sehr...«
    »Hm«, sagte Bertha wieder. Dann holte sie tief Luft. »Nun hör mal zu, Donald Lam. Halt du dich da raus, oder —«
    Es klopfte.
    »Ruf durch die Tür, daß geschlossen ist«, flüsterte ich Bertha zu. Bertha stand auf, marschierte zur Tür, schob den Riegel zurück und öffnete.
    Eine junge Frau stand auf der Schwelle und lächelte Bertha an.
    Sie trug einen Pelzmantel mit hochgeschlagenem Kragen, und man sah ihr das dicke Bankkonto sozusagen an der Nasenspitze an. Von diesem Kliententyp, der Ermittlungen mit allen Schikanen finanzieren kann, träumt eine Detektei meist vergebens.
    Bertha Cool schmolz dahin wie ein Stück Schokolade in einer Kinderfaust. »Kommen Sie herein«, sagte sie. »Das Büro ist zwar eigentlich geschlossen, aber da Sie sich schon die Mühe gemacht haben herzukommen, wollen wir nicht so sein...«
    »Dürfte ich um Ihren Namen bitten?« sagte unsere Besucherin.
    Berthas Stirn umwölkte sich. Irgendwie schien ihr unsere Besucherin bekannt vorzukommen.
    »Ich bin Bertha Cool, Teilhaberin der Detektei. Das ist mein Partner Donald Lam. Und Sie sind Miß — Miß —«
    »Witson«, ergänzte die junge Dame liebenswürdig. »Miß Esther Witson.«
    »Sehr erfreut«, sagte Bertha.
    »Ich wollte gern mit Ihnen sprechen, Mrs. Cool. Es handelt sich um—«
    »Aber gern«, sagte Bertha. »Mr. Lam und ich stehen zu Ihrer Verfügung. Wenn wir etwas für Sie tun können —«
    Miß Witson musterte mich mit großen, blauen, ein wenig vorquellenden Augen. Sie lächelte breit und enthüllte dabei eine Reihe großer vorstehender Zähne.
    Der Groschen fiel bei Bertha mit einem Klick. »Da treibt's einem doch die Haare durch den Hut!« erklärte sie. »Haben Sie nicht heute nachmittag an der Kreuzung —«
    »Natürlich, Mrs. Cool. Haben Sie mich nicht gleich erkannt? Es hat eine Weile gedauert, bis ich Sie gefunden habe. Sie erinnern sich doch — heute nachmittag nannten Sie sich Mrs. Boskowitsch.« Sie warf den Kopf zurück und lachte. Es war wirklich ein Pferdegebiß.
    Bertha sah mich an. Sie machte einen völlig verdatterten Eindruck.
    »Die Schuldfrage ist wohl nicht ganz geklärt, nicht wahr, Miß Witson?« fragte ich.
    »So kann man's auch nennen«, gab sie zurück.
    »Es ist doch wohl kein ernsthafter Schaden entstanden?« meinte Bertha.
    »So kann man's auch ausdrücken.«
    »Was wollen Sie eigentlich?« erkundigte sich Bertha.
    »Am Steuer des Wagens saß ein gewisser Rolland B. Lidfield«, sagte Miß Witson. »Neben ihm saß seine Frau.«
    »Aber an den Wagen ist doch kaum Sachschaden entstanden...«
    »Um die Wagen handelt es sich nicht«, erklärte Miß Witson. »Sondern um Mrs. Lidfield. Sie behauptet, sie hätte einen schweren Nervenschock erlitten, und hat sich in ärztliche Behandlung begeben. Das Reden hat sie ihrem Mann und den Anwälten überlassen.«
    »Den Anwälten!« echote Bertha. »Na, das ging ja schnell.«
    »Eine Anwaltsfirma, die sich auf solche Fälle spezialisiert hat, wie ich höre. Cosgate & Glimson. Der behandelnde Arzt von Mrs. Lidfield hat sie empfohlen.«
    Ich warf Bertha einen Blick zu, um zu sehen, ob ihr der Name etwas sagte.
    Das tat er offenbar nicht.
    »Cosgate und — wie war doch der zweite Name?« fragte ich.
    »Cosgate & Glimson.«
    Ich sah Bertha an und kniff langsam das linke Auge zu.
    »Hm!« machte Bertha.
    »Ich wollte Sie um einen Gefallen bitten, Mrs. Cool.«
    »Und zwar?«
    »Sie sollen aussagen, was geschehen ist.«
    »Es war ein Zusammenstoß. Wie eben so was passiert«, sagte Bertha und warf mir einen unruhigen Blick zu.
    »Aber Sie wissen, daß ich sehr langsam gefahren bin. Ich bin zwei oder drei Blocks lang hinter Ihrem Wagen hergefahren, und Sie rollten ja im Schneckentempo dahin. Ich bin um Sie herumgefahren —«
    »Davon weiß ich nichts«, erklärte Bertha rundweg.
    »Und«, fuhr Miß Witson siegesbewußt fort, »Sie wollten sich aus der Sache heraus winden, indem Sie einen falschen Namen angaben. Aber das nützt Ihnen nichts, Mrs. Cool, denn ich hab' mir Ihre Wagennummer aufgeschrieben — und zwar nur deswegen, weil ich

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