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Dann klappt's auch mit dem Doktor

Dann klappt's auch mit dem Doktor

Titel: Dann klappt's auch mit dem Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lenz
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mustert sie Denner von oben bis unten.
    Dessen Blick konzentriert sich auf das Romanheft: »Ist das Ihre Vorbereitung auf die Ambulanz?«
    Â»Ã„h, nein. Strandlektüre.«
    Mein Gesicht ist bestimmt puterrot angelaufen. Ich fühle förmlich, wie es glüht. Denner wirkt etwas verwirrt.
    Â»Ich fahre am Wochenende mit meinem Freund nach Sylt. Ich muss jetzt los, die Ambulanz …«, stammele ich und schiebe die kichernde Vera aus dem Zimmer.
    Â»Frau Plüm, denken Sie daran, was wir besprochen haben. Verständnis und Sensibilität«, ruft Denner uns nach.
    Ich ziehe Vera hinter mir her zu meinem Sprechzimmer. Auf halbem Weg prustet sie los: »Tut mir leid. Das mit dem Heft. Aber er hat mich so überrumpelt.«
    Â»Na toll. Du wolltest ihn unbedingt sehen, und es überrascht dich, dass du ihm in seinem Zimmer begegnest?«
    Â»Nein, das ist es gar nicht«, Vera kriegt sich gar nicht mehr ein, »du hast mich nicht vorgewarnt. Warum hast du mir nicht erzählt, dass Denner der elite-date-Typ ist.«
    Â»Welcher elite-date-Typ?«
    Â»O Mann, bist du blind? Der Typ, der dich vor ein paar Monaten bei elite-date daten wollte. Der sportliche, kinderfreundliche, Hunde und gute Partys liebende …«
    Â»â€¦ Psychologe …«
    Â»â€¦ den du sofort abgelehnt hast …«
    Â»Ach du Sch…«, jetzt ist auch bei mir der Groschen gefallen.
    Â»Sag bloß, du hast ihn tatsächlich nicht erkannt?«
    Â»Nein, sonst hätte ich es dir doch längst gesagt. Sein Profil war so was von uninteressant. Den hatte ich völlig vergessen. Außerdem sah er auf dem Foto viel jünger aus.«
    Â»Tja, wenigstens weißt du jetzt, warum er immer so zickig ist.«
    Â»O Gott. Aber der konnte doch mein Profilfoto gar nicht sehen. Das hatte ich extra für Unbekannte gesperrt.«
    Â»Dafür war deine Beschreibung eindeutig. Denner mag zwar nervig sein, aber er ist bestimmt nicht blöd.«
    Â»So ’n Mist. Hättest du dich mit deiner Reaktion nicht wenigstens etwas zurückhalten können? Du hättest wenigstens das blöde Buch in der Tüte lassen können.«
    Â»Ach komm. Ist doch nicht so schlimm.«
    Â»Hallo! Der Typ hält mich eh schon für eine Niete. Jetzt bin ich für ihn eine Kitschroman lesende Niete, die ihn beim Online-Dating abgelehnt hat.«
    Â»Dann kennt er jetzt halt sowohl deine romantische Seite als auch deine ablehnende.«
    Â»Super.«
    Â»So furchtbar sieht er in echt gar nicht aus, dein Psychologe. Ganz süß. Besser als auf dem komischen Foto, das er dir damals geschickt hat.«
    Â»Er ist nicht süß, er ist nervig.«
    Â»Apropos süß. Hab ich was verpasst? Bist du jetzt mit Ben zusammen?«
    Â»Noch nicht, aber nach dem Wochenende bestimmt. Denner soll nur nicht glauben, ich wäre noch ein frustrierter Single.«
    Â»Deshalb lügst du ihm was vor? Oh, Moment mal: Willst du ihn etwa eifersüchtig machen? Noch bist du nämlich streng genommen solo.«
    Â»Spinnst du? Du hast wohl zu viel in den Romanheftchen deiner Oma gelesen! Ich möchte meinen nervigen Kollegen auf keinen Fall eifersüchtig machen. Was für eine beknackte Idee.«
    Â»Na meinetwegen. Ich habe übrigens sensationelle Neuigkeiten für dich!« Veras Augen leuchten triumphierend auf. »Das glaubst du nie! Unter den Schwestern geht das Gerücht um, dass Dietrich sich mit seiner Geliebten heimlich im Fahrradkeller vergnügt.«
    Â»Von wem hast du denn das?«
    Â»Na, aus der Notaufnahme.«
    Â»Und wer ist das Liebchen?«
    Â»Das errätst du nie.«
    Â»Jetzt spann mich nicht auf die lange Folter. Ich hab eigentlich seit fünf Minuten Ambulanz. Natürlich kriege ich das nicht raus. Wer ist es?«, dränge ich sie ungeduldig.
    Â»Es ist Schwester Agatha!« Veras Brust schwillt vor Stolz über ihre detektivische Leistung förmlich an.
    Â»Das kann nicht sein! Schwester Agatha, die Laboraufsicht? Die ist doch mindestens Anfang sechzig und ähnelt allmählich einem Sumoringer! Das kann nicht sein!«
    Â»Doch! Er steht anscheinend auf so was. Meine Quellen sind absolut zuverlässig. Wenn du mir nicht glaubst, dann sieh doch selbst nach.«
    Â»Bah, so was will ich gar nicht sehen. Das ist ja eklig.«
    So langsam komme ich ins Grübeln: »Das mit der Laboraufsicht würde bezüglich seines Telefonates schon Sinn machen. Schwester Agatha,

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