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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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Grillhühnchen.«
    »Ehrlich?« Unsicher schaut sie mich an.
    »Frag Oma, ob du ihren benutzen kannst«, schlägt Alex vor.
    »Okay«, seufzt sie und marschiert davon, das in ein Handtuch gewickelte Huhn unter den Arm geklemmt.
    »Das gibt dem Begriff ›Chicken Wrap‹ eine ganz neue Bedeutung«, sagt Alex. »Ich weiß gar nicht, warum du dir Sorgen machst, Maz. Im Umgang mit Kindern bist du ein Naturtalent.« Er sieht auf die Uhr. »Was glaubst du, wie lange es dauert, ein Huhn zu föhnen?«, fragt er mit einem verschmitzten Lächeln, und wir finden heraus, dass es ungefähr so lange dauert, wie wir brauchen, um nach oben zu gehen, ins Bett zu hüpfen und meinen neuen Status als Alex’ Mitbewohnerin zu feiern.

19
    Abrakadabra
    Es ist inzwischen Mitte Juli, die Schulferien haben angefangen, und nach einem ziemlich ruhigen Monat werden wir plötzlich überschwemmt von Anfragen nach Heimtierausweisen für Tiere, die mit ihren Besitzern verreisen sollen, und Auffrischungsimpfungen für diejenigen, die zu Hause bleiben und vorübergehend in Tierpensionen untergebracht werden. Wir haben einen Ansturm von Hunden mit allergischen Hautausschlägen und ein paar gebrochene Knochen. Zum Glück sind wir voll besetzt.
    Ich kann mein Stethoskop nicht finden – doch daran ist nichts Ungewöhnliches. Drew hat es nirgendwo gesehen. Izzy auch nicht.
    »Aber dafür habe ich etwas anderes gefunden«, erzählt sie mir, als wir uns im Flur begegnen. Sie schwenkt kurz in die Waschküche ab und kommt mit Pennys Bild zurück. »Das lag hinter der Tiefkühltruhe.«
    »Oh. Das war ein Geschenk, weil ich mich um Sally gekümmert habe. Es ist nicht so ganz mein Geschmack.«
    Izzy hält es auf Armeslänge von sich weg. »Wo ist denn hier oben und unten?«
    »Ich glaube, das ist gar nicht so wichtig.« Ich zögere. »Wenn ich nicht Angst hätte, dass Penny es herausfindet, würde ich es dem Frauenverein für seine nächste Wohltätigkeitsversteigerung spenden. Ich glaube kaum, dass es mehr als ein paar Pfund wert ist, aber ich bringe es einfach nicht übers Herz, es wegzuwerfen.«
    »Penny ist eine echte Künstlerin, Maz, keine Hobbykleckserin«, entgegnet Izzy lachend. »Ich habe ihre Bilder in der Zeitung gesehen. Sie stellt in London aus.«
    »Nein!« Ich betrachte das Gemälde erneut, doch obwohl ich jetzt weiß, dass es etwas wert ist, gefällt es mir noch immer nicht besser als vorher.
    »In der Scheune gibt es bestimmt irgendwo einen Platz dafür. Nehmen Sie es heute Abend mit nach Hause – vergessen Sie es nicht.« Izzy hält kurz inne, als Tripod hungrig miauend an uns vorbeispaziert. »Hat sie dich einfach im Stich gelassen, du armes, vernachlässigtes Tier?«
    »Sie wissen genau, dass ich die Katzen nicht mitnehmen kann – der alte Fox-Gifford und seine Hunde würden Hackfleisch aus ihnen machen. Außerdem sehe ich sie ja so gut wie jeden Tag.«
    »Einen Hund hat man fürs Leben, Maz. Und bei einer Katze ist das nicht anders«, erwidert sie streng. Ich hoffe, das war nicht ganz so ernst gemeint, wie es klang.
    Ich gehe zu Emma auf die Station. Sie hängt im Moment in der Luft und wartet auf den passenden Zeitpunkt, um mit den Injektionen für ihren nächsten Behandlungszyklus zu beginnen.
    »Dein Windhund muss heute Morgen nach Hause«, sagt sie. »Ich brauche den großen Zwinger für Brutus. Er kommt nachher zum Röntgen.«
    »Ich weiß nicht, ob sie schon so weit ist.« Und ich weiß auch nicht, wie Emma auf die Idee kommt, ihr Patient sei wichtiger als meiner. Gemma – die Windhündin – hat eine größere Operation hinter sich. Ich gehe zu ihr und öffne die Zwingertür. Gemma bleibt in der hinteren Ecke und wartet, bis ich sie auffordere herauszukommen. Sie ist eine schlaksige ehemalige Rennhündin mit weichem, gestromtem Fell und einem freundlichen Wesen. Ich untersuche sie. Alles sieht gut aus.
    »Du wärst jetzt auch sicher lieber zu Hause«, meine ich, und sie stupst mich mit ihrer kühlen, feuchten Nase ins Gesicht, als wollte sie mir zustimmen. »Ich sage Shannon, sie soll ihr etwas Hühnchen geben – gekocht diesmal, nicht verbrannt. Wenn sie es frisst, kann sie gehen.«
    »Mir egal, solange sie spätestens um halb elf weg ist«, versetzt Emma bissig, und am liebsten hätte ich sie gefragt: Hey, was ist los mit dir?, so wie früher, wenn sie einen schlechten Tag hatte. Und damals hätte das ausgereicht, um ihre Laune wieder zu bessern.
    Nachdem ich Gemma nach Hause geschickt habe, sehe ich, wie Brutus auf drei

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