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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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Aber nicht mit Emma. Wie soll ich ihr erklären, dass ich schwanger bin, dass ich einfach so schwanger geworden bin, ohne es überhaupt zu wollen, während es bei ihr selbst Jahre gedauert hat, bis es funktionierte? Wie soll ich ihr, die sich nichts sehnsüchtiger wünscht, als ein Kind, erklären, dass ich das Baby nicht bekommen werde? Allerdings kann ich mich auch nicht dazu durchringen, zum Telefon zu greifen und Alex anzurufen, weil ich nicht weiß, wie er die Neuigkeit aufnehmen wird.
    Ich schiebe mein Geständnis immer weiter hinaus, bis Alex mich am Samstagnachmittag schließlich abholt. Er ist aufgeregt und glücklich, da die Kinder übers Wochenende bei ihm sind.
    »Wer hat bei euch Notdienst?«, fragt er, als ich zu ihm in den Geländewagen steige.
    »Drew.«
    Alex beugt sich zu mir herüber und küsst mich auf den Mund, dann verzieht er das Gesicht. »Du hast Marmite gegessen.«
    »Tut mir leid.« Früher war das mein kleines, geheimes Laster, aber in letzter Zeit hat es sich zu einer regelrechten Sucht entwickelt.
    »Ich mag Marmite«, sagt ein leises Stimmchen hinter mir.
    Ich drehe mich um und schaue über die Schulter. Lucie trägt bereits ihre Reitkleidung: lila Reithosen und ein dazu passendes Oberteil von Cuddly Ponies. Sebastian hat eine beigefarbene Reithose und ein Sweatshirt mit einem aufgedruckten Traktor an. Und was Alex angeht – den wage ich kaum anzusehen. Sein langärmliges Shirt ist absolut in Ordnung, doch seine Reithose sitzt so eng, dass es definitiv unanständig wirkt. Er sieht umwerfend aus, und ich liebe ihn, und ich bin verwirrt, und meine Gefühle sind in Aufruhr. Ich weiß, es klingt gemein gegenüber Lucie und Seb, aber ich wünschte, ich hätte Alex ganz für mich allein, ohne dass irgendetwas – ich werfe einen kurzen Blick auf meinen Bauch – zwischen uns stünde.
    »Hallo, Lucie. Hallo, Seb. Wie geht es euch?«
    »Sehr gut, danke«, antwortet Lucie förmlich für beide, während Seb mir unabsichtlich einen Tritt in die Nieren verpasst. Wenigstens nehme ich zu seinen Gunsten an, dass es unabsichtlich war.
    »Ich will zu meiner Mami«, jammert Seb, als wir in Richtung Talymouth fahren.
    »Du siehst sie ja morgen Abend wieder«, erwidert Alex geduldig. »Aber vorher gehen wir mit Maz einkaufen. Was braucht sie denn, wenn sie reiten lernen will?«
    »Zwei Beine und ein Hirn«, meldet sich Lucie zu Wort. »Das sagt Oma immer. Warum nennt Oma sie eigentlich Madge? Sie heißt doch Maz.«
    »Das musst du deine Oma schon selber fragen«, entgegnet Alex. »Ich meinte, welche Kleider und welche Ausrüstung sie braucht«, und mich durchläuft ein sehnsüchtiger, mit Bedauern vermischter Schauer. Ich bemühe mich, ihn nicht anzusehen, während er nach Süden in Richtung Talysands fährt.
    Die Wiesen sind voller Frühlingslämmer mit ihren Müttern. Manche von ihnen tollen fröhlich herum, andere sind noch wacklig auf den Beinen. Auf der Hügelkuppe, von wo aus man zum ersten Mal das Meer sieht, biegt Alex in eine Auffahrt ein und hält vor einem kleinen lagerhallenähnlichen Gebäude, über dessen Eingang ein Schild mit der Aufschrift Tack n Hack hängt.
    »Der Laden gehört zum Reitimperium der Letheringtons«, erklärt Alex. »Wenn Not am Mann ist, übernimmt Delphi auch schon mal die eine oder andere Schicht.«
    Tatsächlich ist Delphi da und verströmt ihre Aura von Pferd, Chanel und Überheblichkeit. Eigentlich sollte ich darüberstehen, aber es versetzt mir trotzdem einen Stich, als sie sich sofort auf Alex stürzt, ihm die Wange zum Kuss hinhält und sich bei ihm einhakt.
    »Wie schön, dich zu sehen.« Dabei zupft sie an einer blonden, etwas fettigen Strähne, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hat. Es macht nichts, dass sie ein wenig zerzaust aussieht, dass ihre Hände schmutzig sind und dass Stroh aus ihren Stiefelschäften herausschaut, ihr Look ist einfach unverschämt passend. Das mit einem Tottie-Logo verzierte Poloshirt enthüllt den Ansatz ihres Dekolletés, und die Reithose betont ihre schön geformten Beine. »Was kann ich für dich tun?«
    »Maz braucht eine Reithose, Stiefel und einen Helm«, antwortet Alex und dreht sich wieder zu mir um.
    Der ganze Laden ist voller Reitzubehör: glänzende Geschirre, wunderschön gestaltete Sättel, Striegel, Bürsten und Kämme, Eimer, Fellshampoos und Sprays. Ich hätte nie gedacht, dass man auch Schönheitsprodukte für Pferde kaufen kann, aber hier gibt es Fellaufheller, Spülungen und glänzendes Huffett. Es riecht

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