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Danse Macabre

Danse Macabre

Titel: Danse Macabre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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den Garaus macht. Ein hochnäsiger Bankmanager wird in seinem eigenen Tresor eingeschlossen, ein Sportlehrer wird von seinen Schülern totgeschlagen, und in einer der wirkungsvollsten Szenen des Buches marschieren fast hundertfünfzigtausend Einwohner und
Touristen aus Bournemouth in einem gewaltigen, lemmingähnlichen Massenselbstmord ins Meer.
    The Fog wurde 1975 veröffentlicht, drei Jahre vor den grausamen Geschehnissen in Jonestown, Guyana, und in zahlreichen Episoden des Buches - besonders der in Bournemouth
- scheint Herbert sie vorherzusehen. Wir sehen das Ereignis
durch die Augen von einer jungen Frau namens Mavis Evers.
Ihre lesbische Liebhaberin hat sie gerade verlassen, nachdem
sie die Freuden des Heterosex entdeckt hat, und Mavis ist
nach Bournemouth gekommen, um Selbstmord zu begehen …, eine kleine Ironie, die der E.-C.-Comics in ihren besten Zeiten würdig gewesen wäre. Sie watet bis zur Brust ins
Wasser, bekommt es mit der Angst zu tun und beschließt, daß
sie noch eine Weile leben möchte. Der Sog erwischt sie fast,
doch nach einem kurzen, heftigen Kampf gelingt es ihr wie der, ins flache Wasser zu kommen. Als sie sich dem Ufer zudreht, sieht sich Mavis folgendem Alptraum gegenüber:
    Da waren Hunderte - es konnten Tausende sein - Menschen, die die Stufen zum Strand herunterkamen und in
ihre Richtung schritten, zum Meer!
Träumte sie? … Die Leute aus der Stadt marschierten wie
eine solide Wand zum Meer, sie gaben keinen Laut von sich
und sahen zum Horizont, als würde sie dort etwas locken.
Ihre Gesichter waren weiß, wie in Trance, kaum noch
menschlich. Und auch Kinder waren unter ihnen; einige
gingen für sich und schienen zu niemandem zu gehören;
diejenigen, die nicht selbst gehen konnten, wurden getragen. Die meisten Menschen hatten Schlafanzüge an, einige
waren nackt und von ihren Betten aufgestanden, als würden sie einem Ruf folgen, den Mavis weder hören noch
sehen konnte …
Vergessen Sie nicht, dies wurde vor der Tragödie von Jonestown geschrieben.
    Danach bemerkte ein Nachrichtensprecher mit dunkler,
ernster und volltönender Stimme: »Es war ein Ereignis, das
nicht einmal die schwärzeste Phantasie hätte vorhersehen
können.« Mir fiel die Bournemouth-Szene aus The Fog ein,
und ich dachte: »Du irrst dich. James Herbert hat es vorhergesehen.«
    … immer noch kamen sie, achteten nicht auf ihre Schreie,
sahen nicht. Sie erkannte die Gefahr und lief in dem vergeblichen Bemühen durchzubrechen auf sie zu, aber sie
drängten sie zurück und mißachteten ihr Flehen, während
sie sich gegen sie abmühte. Es gelang ihr, eine kurze
Schneise durch sie zu schlagen, doch die Vielzahl vor ihr
war nicht zu erobern und schob sie zurück, zurück ins wartende Meer …
    Nun, Sie haben wahrscheinlich erraten, daß die arme Mavis
ihren Selbstmord bekommt, ob sie will oder nicht. Es ist eine
Tatsache, daß Szenen expliziten Horrors und expliziter Brutalität Herbert in seinem Heimatland England zum Brennpunkt herber Kritik gemacht haben. Er sagte mir einmal, daß
er die Frage »Schreiben Sie Gewalt um der Gewalt willen?«
schließlich so satt hatte, daß er einen Reporter anbrüllte.
»Ganz recht«, sagte er. »Ich schreibe Gewalt um der Gewalt
willen, so wie Harold Robbins von Sex um des Sex willen
schreibt und Robert Heiniein Science Fiction um der Science
Fiction willen und Margaret Drabble Literatur um der Litera tur willen, nur ihnen stellt nie jemand diese Frage, oder?«
    Auf die Frage, wie Herbert dazu kam, The Fog zu schreiben, antwortet er: »Es ist unmöglich, sich zu erinnern, woher
irgendwelche Einfälle kommen
- ich meine, ein einzelner
Einfall kann aus vielen Quel len stammen. Aber soweit ich
mich erinnern kann, fiel mir der Grundgedanke während
einer geschäftlichen Besprechung ein. Ich arbeitete damals
für eine Werbeagentur und saß im Büro meines Vorgesetzten,
der ein ziemlich langweiliger Mensch war. Und plötzlich fiel
mir ein: >Was würde passieren, wenn dieser Mann jetzt ein fach aufstehen, zum Fenster gehen und hinausspringen
würde?<«
    Herbert dachte einige Zeit über den Einfall nach und
setzte sich schließlich hin, um den Roman zu schreiben, wozu
etwa acht Monate Arbeit an Wochenenden und bis spät in die
Nacht nötig war. »Was mir am besten daran gefiel«, schreibt
er, »war die Tatsache, daß der Roman keine Grenzen hatte,
was Struktur oder Schauplätze anbelangt. Ich konnte einfach
schreiben und schreiben, bis sich alles aufgelöst hatte. Es
machte mir Spaß, mit

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